Tobias Karow
Mehr Durchsicht bitte
Wann würde ein Anleger sagen, dass „sein“ Fonds cool ist? Wann würde eine Stiftung das so sagen? Vermutlich wenn Stiftungsfonds bzw. stiftungsgeeignete Fonds das zuverlässig liefern, was eine Stiftung braucht. Genau dazu muss eine Stiftung ein Gefühl bei einem Fonds aufbauen, und dafür braucht es Informationen, die in die Tiefe blicken lassen. Liefert ein Fonds das zum ordentlichen Ertrag obendrauf, dann ist das ziemlich cool.
Next Level gibt 10 Euro
Stellen Sie sich folgendes vor. Eine Gruppe junger Computerspieler trifft sich eines Nachmittags, um ein Rollenspiel im Internet zu spielen. Die Gruppe besteht aus vier deutschen Jugendlichen, und via Netz sind 100 weitere in 40 anderen Ländern „zugeschaltet“, früher hätte an dieser Stelle der Gruß hier den angeschlossenen Funkhäusern gegolten. Aus dieser Spielaktivität heraus entsteht ein Spendenpool, der Stiftungen zur Verfügung gestellt werden könnte. Die Frage lautet nun: Ist es redlich, dieses Geld als Stiftung anzunehmen? Eine Abwägung.
Sollten Stiftungen spielend Spenden sammeln?
Auf dem Bürgerstiftungskongress in Kassel diskutierten Bürgerstiftungsvertreterinnen und -vertreter aktuelle Herausforderungen, etwa in der Mittelbeschaffung. Förderungen standen im Zentrum der Diskussion, beim Kaffee dann kam die Diskussion auch auf das Thema Gamer Fundraising. Dazu hat sich Tobias Karow in einem aktuellen Podcast mit zwei konkreten Anregungen beschäftigt, die für Stiftungen durch auch eine Überlegung wert sein könnten.
Wie viele Stiftungen haben einen Thomas?
Neulich stand ich beim nachmittäglichen Kuchen auf dem Bürgerstiftungskongress in Kassel mit einer Stiftungsvorständin zusammen. Wir brachten uns gegenseitig auf den neusten Stand, tauschten Ideen aus, und wir kamen auf „das Vermögensthema“ zu sprechen. Das Vermögensthema, über das Stiftungsentscheider so gerne sprechen wie sich ein Marathonläufer den Nagel des großen Zehs ziehen lässt. Gott sei Dank, meinte sie, haben wir unseren Thomas, der macht das alles für uns. Aber was machen Stiftungen, die keinen Thomas haben?
Stiftungsfonds oder Alibifonds?
Es gibt hierzulande jede Menge Fonds, die Stiftung im Namen tragen. Stiftungsfonds ist so eine Bezeichnung, die suggeriert zielgruppenspezifische Expertise und konservatives Vorgehen bei der Zusammenstellung des Fonds. Das Blöde ist nur, dass bei einigen dieser Stiftungsfonds die Hülle einfach nicht trägt. Stiftungen sollten sich von solchen Alibi-Stiftungsfonds fernhalten und entsprechend auf einige Kennzeichen genauer achtgeben.
Zins des Grauens
Heute ist ja Halloween, ein Tag an dem Menschen gerne andere erschrecken. Was Stiftungen erschrecken sollte ist der Durchschnittszins, der sich immer weiter an die Nulllinie anschmiegt und für kurze Anleihelaufzeiten sogar schon darunter geplumpst ist. Für Stiftungen eine unangenehme Situation, aber auch für so manche Stiftungsfonds, die ihre Anleihebestände von links nach rechts drehen, um Rendite zu finden. Vergebens.
Der Sturmfest-Test fürs Stiftungsdepot
Wenn es an der Börse ruhig und stetig nach oben geht, läuft es in der Regel auch im Stiftungsdepot rund. Natürlich braucht es auch dann den regelmäßigen Blick aufs Fondsdepot, aber richtig wichtig wird dies, wenn ein Sturm an den Börsen aufzieht. Denn solche Turbulenzen verraten Stiftungsverantwortlichen viel mehr über die Resilienz ihres Fondsportfolios als ihnen manchmal lieb ist.
Stiftungen brauchen Ausschüttungen. Punkt.
Neulich lese ich eine Analyse zu einem spannenden Fondskonzept. Das klingt rund, ESG wird ganz prominent im Ansatz integriert, es gibt sogar zusätzliche Informationsquellen, die Stiftungen helfen, den Fonds zu verstehen. Das dicke Aber folgt dann aber in den Eckdaten: Bei Ertragsverwendung steht thesaurierend, der Fonds schüttet also nicht aus. Es handelte sich hier um einen klassischen Kuckucksfonds.
Die coolsten Stiftungswebsites
Das Wort ‚cool‘ entspringt sicherlich dem früheren Jugendsprech, und vielleicht passt es auch nicht richtig, um Websites zu beschreiben. Aber als ich einige Websites von Stiftungen anschaute, merkte ich wie in mir ein ‚cool‘ emporkroch, als spontanes Gefühl, dass ich da gerade etwas Ansehnliches, etwas Durchdachtes und ja, auch etwas Inspirierendes sehe. Genau davon können sich Stiftungen für ihre Websites etwas abschauen.
Und täglich grüßt der Niedrigzins…
Es ist seit 1841 ein Ritual, dass in Punxsutawney, Pennsylvania, ein Murmeltier das nahe Wetter voraussagt. Wer Bill Murray einst im Kino dabei zusah, wie er dem immergleichen Ritual zu entkommen versuchte, der dürfte sich ein spontanes Schmunzeln nicht verkneifen können. Von Bill Murray alias Phil Connors können sich Stiftungen – auch wenn es absurd anmutet – eine Sache für ihren Kampf mit dem Nullzins abschauen.