Das Motto des diesjährigen Deutschen Stiftungstags lautete Transformation. Diskutiert wurden das gesellschaftliche Umformen, bekannt wurde sich zu grundlegendem Wandel. Jene Bestandteile also, die im Ursprungswort transformare enthalten sind.
Was das heißt, konnte ich zwei Wochen vor dem Deutschen Stiftungstag auf einer Stiftungskonferenz in Toronto beobachten. Dort wurden Beispiele für grundlegend andere Formen der Realisation von Stiftungsprojekten vorgestellt, und Venture Philanthrophy spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Mir wurde versichert, dass Stiftungen für bestimmte, zukunftsorientierte unternehmerische Vorhaben die ersten Ansprechpartner sind, wenn die Frage auftaucht, wer Financier dessen sein könnte.
Stiftungen sind damit Enabler, Wirtschaft und Gesllschaft zum Beispiel auf den Decarbonisierungspfad zu bringen. Stiftungen wird auf der anderen Seite des großen Teichs eine gewichtige Rolle zugedacht, Transformation auf den Weg zu bringen. Das Stiftungsvermögen als Bündel der Möglichkeiten spielt hierbei eine entscheidende Rolle.
Stiftungsvermögen als Raum der Möglichkeiten
Nur weil Stiftungen so kapitalkräftig sind, sind sie auch in der Verfassung, ihre Wirkkräfte für Wirtschaft und Gesellschaft voll zu entfalten. Dabei ist völlig klar, dass sich die nordamerikanischde Stiftungslandschaft nicht mit der deutschen vergleichen lässt, aber Prinzipien zu sehen und sie zu uns zu bringen, das finde ich hat eine gewisse Berechtigung verdient. Stiftungsvermögen ist demnach kein Sack Geld, um den wir uns auch irgendwie kümmern müssen, sondern es verkörpert den Raum der Möglichkeiten, den eine Stiftung auf der Zweckseite eben hat.
Entsprechend wird über Asset Allocation nicht sinniert sondern diskutiert, Assetklassen werden nicht abgewertet oder gemieden, sondern immer wieder aufs Neue daraufhin abgeklopft, ob sie für den Raum der Möglichkeiten eine Bereicherung darstellten. Mir ist diese Denke offen gestanden sehr sympathisch. In Möglichkeiten zu denken, das muss in meinen Augen Ausgangspunkt für das Management von Stiftungsvermögen sein.
Hätte ich als Unternehmer vor 6 Jahren auf alle die gehört, die mir gesagt hätten, dass das was wir vorhaben keiner braucht, ich hätte nach 6 Monaten meine Zelte wieder abgerissen und wäre heute kein Unternehmer mehr.
Beim 5ten Virtuellen Tag für das Stiftungsvermögen geben wir nun diesem Raum der Möglichkeiten für das Stiftungsvermögen den ihm gebührenden Raum.
5ter Virtueller Tag für das Stiftungsvermögen – darum dreht sichs…
Um 9:30 Uhr gehen wir am 12.6.2024 auf Sendung +++ der Stream startet um 9:15 Uhr, Sie klicken sich einfach rein auf www.vtfds.de
Drei Themenkreise wird das Programm anreißen: Diversifikation, Anlagekonzept und die neue Flexibilität im Stiftungsvermögen +++ Moderiert wird die Sendung wie gehabt von Katrin Tönshoff.
Zahlreiche Stiftungsentscheider sind im Studio vor Ort, u.a. Achim Lange (ZEIT Stiftung), Hannes Banzhaf (Carl-Zeiss-Stiftung), Dr. Katja Bär (Hans und Ilse Breuer Stiftung), Hanna Lehmann (Freiburger Bürgerstiftung), Thomas Meissner (Stiftung Polytechnische Gesellschaft), Klaus Stüllenberg (Stüllenberg Stiftung), Tobias Reiland (Vereinigte Hospitien)
Expertenseitig sind u.a. an Bord: Hans-Dieter Meisberger (DZ Privatbank), Nathalie Weng (Deutsches Stiftungszentrum), Gero Grützner (Aquila Capital), Barnbay Woods (Aegon Asset Management), René Wrenger (Mercer), Frank Wieser (Haus des Stiftens) +++ als Special Guest freuen wir uns auf Ann Grit Lehmann, Dr. Christoph Mecking und Wolf-Jakob Herpich.
Die komplette Sendung wird im Nachgang wieder als einzeln portionierte Mediathek verfügbar sein, wer es also am 12.6. nicht schafft einzuschalten braucht keine Panik zu schieben, die Inhalte werden gut sortiert in der vtfds Mediathek zu finden sein.
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Das finale Apercu
Eigentlich ist zum Stiftungsvermögen alles gesagt. Eines aber fehlt mir noch als finaler Gedanke. In Toronto, auf der Stiftungskonferenz, habe ich nicht nur Inspirationen zur Asset Allocation einer Stiftung mitgenommen, sondern auch eine Aufforderung, Anlagekonzepte durchzuhalten. „As a foundation you are privileged investing your asset without any time frame“.
Stiftungen sind privilegiert, sich vom Anlagehorizont her außerhalb bspw. der Kalenderjahres- oder Fünf-Jahres-Denke bewegen zu können. Das können nicht viele Anleger, aber gerade weil Stiftungen dies können, ist die Chance auf herausragende Anlage- und Ertragsergebnisse bei ihnen am größten.
Die wichtigste Disziplin dabei ist das Durchhalten, das vierte „D“ neben Diversifizieren, Delegieren & Dokumentieren. Durchhalten des Anlagekonzepts heißt aber eben auch, sich eingehender mit einem Konzept für die Zielsystematik der Stiftung auseinanderzusetzen.
Einfach irgendwo ne 60 zu 40-Aufteilung abzuschauen, das reicht genau dann nicht. Je eingehender sich Stiftungsverantwortliche vorneweg mit dem Anlagekonzept befassen, desto sachgerechter ist diese Entscheidung dann, und desto einfach ist es, diese auch durchzuhalten.
Auch zum Durchhalten sprechen wir beim 5ten Virtuellen Tag für das Stiftungsvermögen, klar, wir werden dabei an Charles de Talleyrand denken: „Nichts verschafft mehr Ruhe als ein gefasster (sachgerechter, Anm.d.Red.) Entschluss.
Wir sehen uns am 12.6. danke vorab fürs Einschalten, denn Stiftungsvermögen kann mehr.