Good Morning Instagram

Wie Stiftungen auf Instagram ihre Geschichte erzählen und Follower gewinnen

11661
Good Morning Instagram
Lesezeit: 4 Minuten

Stiftungen können in der Regel richtig gute Geschichten erzählen, aus ihren Projekten, wo sie ganz konkrete Probleme durch ihre Aktivität gelöst haben. Damit haben Stiftungen den Schmierstoff schlechthin zu bieten, der die digitale Welt am Laufen hält: Geschichten. Geschichten jedoch werden nicht nur als Text oder Podcast erzählt, vor allem das Bild transportiert. Zu diesem Zweck lassen sich Plattformen wie Instagram wunderbar nutzen, hier jedoch brauchen Stiftungen Follower. Wie sie das schaffen, dazu haben wir ein paar profane, selbstverständliche und praktische Anregungen zusammengetragen.

Immer noch sind viele Stiftungen gar nicht oder „nur“ mit einer Stiftungswebsite im Internet vertreten. Sie trauen sich oft nicht, über Plattformen wie eben Instagram nach außen zu gehen. Manche Stiftungsverantwortliche misstrauen solchen Plattformen grundsätzlich, manche scheuen den Aufwand für die Pflege eines solchen Accounts, und wieder andere meinen, eine Präsenz auf diesen ganzen Plattformen würde eh nichts bringen. Am guten alten Gespräch „entre nous“ führt“ einfach kein Weg vorbei. Das mag stimmen, aber sofern eine Stiftung eine Geschichte hat, die sie erzählen möchte und die es auch wert ist, erzählt zu werden, sollte sie auch über „diese ganzen“ Story Telling Channels nachdenken.

Instagram ist eine Plattform wie andere Social Media Plattformen auch, wichtig ist vor allem, dort nicht einfach nur einen Account zu eröffnen und dann auf die so genannten Follower zu warten, sondern eigene Aktivitäten zu entfalten, ohne eigene Aktivitäten einer Stiftung ist auch auf Instagram alles nichts. Sich als Stiftung auf Instagram zu listen und dann dieses Listing nicht zu nutzen wäre in etwa so, wie wenn in einer Haupteinkaufsstraße bei seinem Ladengeschäft die Tür aufschließt und dann ganz einfach auf Kundschaft wartet, ohne eigenes Zutun. Da wird kein Kunde kommen, niemand wird sich freiwillig in den Laden verirren. Auf Instagram fängt Aktivität dabei ganz profan an.

DIE PROFANEN INSTAGRAMTIPPS FÜR STIFTUNGEN

Los geht es in der Regel mit einem aussagekräftigen Profilbild. Das mag sich nach einem Hinweis à la „Wer einatmet muss auch ausatmen“ anhören, aber zu oft sind die Profilbilder nicht professionell gemacht oder einfach Montagen von Bildschnipseln, die keinerlei Wiedererkennung gewährleisten. Ein starkes Profilbild braucht auch einen eindeutigen Namen, Nutzer müssen sofort wissen und sehen, dass sie auf dem Account der Stiftung XY gelandet sind. Auch muss im Profil in jedem Fall die Stiftungswebsite hinterlegt werden, wer also keine hat, hat an dieser Stelle schon ein Problem. Nicht zuletzt sollte das Profil vollständig ausgefüllt werden. Auf Angaben zu verzichten, aus welchen Gründen auch immer, das wird auf Instagram nicht goutiert.

DIE SELBSTVERSTÄNDLICHEN INSTAGRAMTIPPS FÜR STIFTUNGEN

Bei den Selbstverständlichkeiten, die Stiftungen für einen Auftritt auf Instagram kennen sollten, sind es auch Dinge, die eigentlich niemanden überraschen dürften, andererseits steckt in ihnen richtig Arbeit drin. Los geht’s mit dem Hinweis, dass eine Stiftung ihre Zielgruppe kennen sollte. Ohne Zielgruppenfokus auf Instagram loszulegen, das wird nicht funktionieren. Die Zielgruppe zu kennen erleichtert es auch, ihr zu folgen, was ein zweiter wichtiger Hinweis ist. Es wird dauern, bis man selbst eine breite Followerbasis aufweist, aber der erste Schritt ist hier, der adressierten Zielgruppe zunächst einmal selbst zu folgen.

KENNE DEINE ZIELGRUPPE ALS STIFTUNG

Wobei Zielgruppe für Stiftungen nicht ganz so einfach zu bestimmen sind. Sind es Spender, die ich zu einer Spende bewegen möchte, oder sind es potentielle Kooperationspartner, die ich für meine Stiftung begeistern möchte, oder sind es Multiplikatoren, die ich für meine Stiftung begeistern möchte. Diese Zielgruppe muss eine Stiftung kennen, sonst streuen Aktivitäten auf Instagram einfach zu stark und haben keinerlei Rückkoppelung auf die Stiftungsarbeit. Seiner Zielgruppe oder seinen Zielgruppen zu folgen, das ist im ersten Schritt vielleicht keine Arbeit, die als solche angesehen wird, aber sie muss von einer Stiftung gemacht werden, will sie auf Instagram reüssieren.

WERBUNG FÜR DEN INSTAGRAMACCOUNT SCHADET NICHT

Was Stiftungen auch selbstverständlicherweise auf ihrem oder für ihren Instagram-Account machen sollten, ist Werbung. Jetzt werden viele einwerfen, dass man Werbung als Stiftung nicht braucht, dass das Stiftungshandeln aus sich heraus schon auf Instagram seine Spuren hinterlassen wird. Mag stimmen, aber auf Social Media-Plattformen geht Vieles schneller, und hat damit auch weitaus mehr Wirkung, wenn mit Werbung nachgeholfen wird. Tue Gutes und sprich darüber, in der Werbung bspw. auf Instagram steckt hiervon viel drin. Wie sollen potentielle Follower auch sonst auf die Stiftung und ihre Aktivitäten aufmerksam werden, manchmal muss das Feuer mit ein wenig strukturierter Werbung angefacht werden.

HINWEIS IN DER WEIHNACHTSPOST

Werbung heißt aber auch, für den Instragram-Account offline, also in der realen Welt Werbung zu machen. Ein Stiftungsvorstand könnte die Instagram-Account auf der Rückseite der Visitenkarte anpreisen, die Stiftung könnte auch in der Weihnachtspost auf den neuen Social Media-Kanal hinweisen. Alternativ kann auch in einem Gratisinserat, gewährt von einem Verlag, der Stiftungen etwas Gutes tun möchte, der Instagram-Account als Kanal gezeigt werden – oder Aufmacher des kompletten Inserates sein. Aus Stiftungssicht ist das vielleicht zu reißerisch, aber das Anteasern von Social Media-Aktivitäten zahlt heute letztlich auch auf die Relevanz und Reputation einer Stiftung ein. Von daher gehört es schlicht dazu.

DIE PRAKTISCHEN INSTAGRAMTIPPS FÜR STIFTUNGEN

Dazu gehört es auch, starke Bilder zu posten. Dieser praktische Tipp ist einer, der völlig überflüssig klingen mag, aber in vielen Fällen verfügen Stiftungen eben nicht über starkes Bildmaterial, das dann zum Verweilen auf dem Account einlädt.Bilder sollten vor allem eine hohe Qualität haben, eine gewisse Lebendigkeit ausstrahlen und in irgendeiner Weise mit der Stiftung in Verbindung gebracht werden können. Erblickt man ein Bild der Stiftung XY, dann weist ein Merkmal an diesem Bild den Nutzer sofort darauf hin, dass es ein Bild besagter Stiftung XY ist. Vor allem sollten diese Bilder regelmäßig, gerne auch als ganze Story, auf Instagram gepostet werden. Kann das eine Stiftung nicht leisten, wird es eng mit Instagram.

STIFTUNGEN SOLLTEN LOKALE HASHTAGS NUTZEN

Ebenfalls zu Nutze machen können sich gerade Stiftungen lokale Hashtags. Lokale Inhalte, Inhalte also mit einem lokalen bzw. regionalen Bezug, „ziehen“ auf Instagram relativ stark. Da Stiftungen häufig in bestimmten Regionen, Gemeinden oder Städten aktiv sind, bietet es sich an, diesen Aktivitätsrahmen auch für lokale Hashtags zu nutzen. Nicht zuletzt empfiehlt es sich für Stiftungen, Fragen an die Community zu stellen, bzw. Fragen an potentielle Besucher und Follower des eigene Instagram-Accounts. Mit Fragen wird Interaktion ausgelöst, schon Goethe wusste ja bekanntlich, dass wer nichts neugierig ist auch nichts erfährt.

ZUSAMMENGEFASST

Instagram und Stiftungen, in vielen Fällen passt das noch nicht. Zu Unrecht finden wir, denn Stiftungen haben das, was es auf Instagram braucht: gute Geschichten. Diese müssen jedoch gut verpackt, regelmäßig erzählt und gezielt beworben werden, damit sich eine genügend große Follower-Gemeinde findet, die der Stiftung folgt und mit ihr über Instagram interagiert. Da Stiftungen von ihren guten Geschichten auch jede haben, kann Instagram – richtig aufgesetzt – eigentlich nur ein Erfolg für eine Stiftung und damit ein nützliches Werkzeug werden. Ganz im Geiste von: Tue Gutes, und poste drüber.