Das A und O einer Stiftungswebsite

Die ultimative Stiftungswebsite-Lobhudelei: www.bosch-stiftung.de

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Stiftungswebsitelobhudelei Bosch-Stiftung
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Das A und O einer Stiftungswebsite ist verständliche Darstellen komplizierter Sachverhalte. Dies ist eine der schwierigsten Disziplinen beim Erstellen von Inhalten. Naturgemäß sind die Themen einer Stiftung vielschichtig. Das A und O einer gelungenen Stiftungswebsite sollte es deshalb sein, sich wie von selbst dem Besuchenden zu erschließen. Dies hat die Website der Robert Bosch Stiftung in jeglicher Hinsicht erreicht: Vom Layout über die einzelnen Rubriken bis in die Sprache. Aber man muss nicht eine der größten deutschen Stiftungen sein, um dies auf der eigenen Stiftungswebsite umzusetzen. Hier kommen die essentia einer guten Stiftungswebsite am Beispiel der Robert Bosch Stiftung:

Die berühmten W-Fragen

Warum besuchen wir eine Stiftungswebsite? Weil wir wissen wollen, wer sie ist und was sie macht. Die Reiter der Bosch-Stiftungswebsite enthalten bereits die Antworten für die wichtigsten W-Fragen des Besuchenden: Woran wir arbeiten, wer wir sind, wie wir fördern.

Hier zeigt sich eine sprachliche Geschicklichkeit: Das gängige „Über uns“ ist in ein „Wer wir sind“ übersetzt. Merken Sie den Unterschied? Eine aktive ersetzt eine passive Formulierung. Die Website spricht uns direkt an und beantwortet die Fragen, die der Besuchende gedanklich für sich vorformuliert hat. Das ist zielgruppenorientierte Websitegestaltung.

Fokus auf das Wesentliche

Die DNA einer Stiftung ist ihr Gründerwille, der die inhaltliche Ausrichtung der Stiftung vorgibt. Für die Bosch Stiftung sind dies die Themen der Gesundheit und Bildung sowie globale Fragen. Eine globale Frage, an die wir alle nicht herumkommen, ist der Klimawandel. Hierüber werden wortwörtlich Bände geschrieben. Aber auch in dieser Unterkategorie bleibt die Sprache der Website klar und verständlich. Erst wird die Situation dargestellt: „Der Klimawandel…“, dann das Ziel der Stiftung: „Wir treten ein…“ und schließlich die Strategie offenbart: „Wir fördern…“. Zum einen verwendet die Bosch Stiftung auch hier wieder einen aktiven Schreibstil. Zum anderen ist sich der Lesende in nur drei gedanklichen Schritten und wenigen Sätzen über Ziel- und Aktionsplan der Stiftung im Bilde.

Wer suchet, der findet

Aus welchem Anliegen ruft man außerdem eine Stiftungswebsite auf? Nicht zuletzt der Förderung willen! Auch hier bleibt die übersichtlich. Es werden zwei Wege der Förderung aufgezeigt. Entweder man findet ein bereits existierendes Projekt, das zu einem passt oder man stellt eine Förderanfrage. Statt langem Text und Listen mit Förderungskriterien klickt man sich step-by-step durch und bekommt somit eine genaue Vorstellung davon, ob Förderer und Initiative zueinander passen. Es klingt simpel, ist aber gerade deshalb so gut: Geben Sie den Besuchenden zunächst so wenig Kategorien wie möglich zur Auswahl, um dann Klick für Klick die relevanten Informationen bereitzustellen.

Filtern und finden

Auch ein sinnvolles Tool ist eine schlaue Filterfunktion. Das schafft vor allem bei einer Stiftung ab einer gewissen Größenordnung die nötige Übersicht. Die Robert Bosch Stiftung fördert 173 Projekte in 142 Ländern, ein Durchscrollen durch eine Liste all dieser wäre nicht sehr user-freundlich. Zu viel Auswahl erschwert auch die Entscheidungsfindung. Deshalb lässt sich die Projektsuche anhand weniger auszuwählender Parameter, wie Fördergebiet und Zielgruppe, in eine kleine, relevante Auswahl an Projekten eingrenzen. Das ist nicht nur praktisch, sondern auch befriedigend. Filtern ist das Aufräumen im Internet: Danach hat man das schöne Gefühl, etwas Ordnung geschaffen zu haben.

Die Mischung macht’s

Der auf eine Stiftungswebsite Wiederkehrende wird mit dem Kerngeschäft der Stiftung bereits vertraut sein und möchte auf dem Laufenden gehalten werden. Eine gute Stiftungswebsite hat eine Rubrik mit Neuigkeiten und Berichten zu stiftungsrelevanten Themen. Die Bosch Stiftung hält es dabei abwechslungsreich: Interviews, Meldungen, Meinungen, kurze Erklärungen zu ausgewählten Ereignissen, mal im Textformat oder als Video verpackt. Das macht Sinn, da wir unsere Informationsquellen nicht nur nach dem relevanten Inhalt aussuchen, sondern auch nach dem gewünschten Format. Das Medium wird also passend zur Stimmungslage ausgewählt: Heute ein Sachbuch, morgen eine Doku im Fernsehen oder doch lieber einem Podcast lauschen? Die Mischung macht’s auch auf der Stiftungswebsite.

Vernetzen über die Website hinaus

Was auch immer wieder betont werden darf: Vernetzen Sie sich über Ihre Stiftungswebsite hinaus! Wenigstens ein oder zwei Social-Media-Kanäle tun jeder Stiftung gut. Effektives Vernetzen geht am besten „Cross-Website“ über die bekannten Social-Media-Plattformen wie Twitter, YouTube, Instagram… Statt der gängigen Buttons auf einer Website, die zum Social-Media-Account führen, kann man die veröffentlichten Inhalte direkt auf der Stftungswebsite sichtbar machen. Auf der Website der Robert Bosch Stiftung kann man die letzten Twitter-Beiträge lesen, ohne dass man auf die Twitter-Plattform umgeleitet wird. Das verleiht der Stiftungswebsite Aktualität und kleidet die Inhalte auf der Website in ein zusätzliches Format.

Zusammengefasst

Also, was kann man als kleinere Stiftung für die eigene Website umsetzen? Die gute Nachricht lautet: Die Inhalte einer Stiftungswebsite müssen nicht mit der besten Technik produziert oder aufwendig bearbeitet worden sein. Das Motto lautet: Weniger ist mehr. Wenn man die wichtigsten Fragen über die Stiftung durch wenige Klicks des Besuchenden beantworten kann, ist bereits viel erreicht. Eine klare und direkte Sprache richtet sich zudem an jeden. Dazu Inhalte in abwechslungsreichen Formaten ein paar ausgewählte, aber kontinuierliche bediente Plattformen, die über die eigene Website mit der Welt vernetzen. Fertig ist die ideale Stiftungswebsite.