Viel Impact, wenig Risiko – und 2%-Ausschüttungsziel

Warum Grüne Anleihen eine Idee fürs Stiftungsvermögen sein könnten

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Impact Green Bond
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MainSky setzt bei seinem Active Green Bond Fonds auf die Bewirtschaftung dieses Anleihesegments, um Stiftungen über Wirkung und Sicherheit hinaus auch Ertrag anbieten zu können. Wir haben uns die Strategie näher angeschaut und auf ihre Stiftungseignung hin abgeklopft. So viel vorab: Grüner geht kaum.

Der Fonds (ausschüttende Tranche LU2208642947) investiert ausschließlich in Green Bonds im Investment Grade-Bereich mit einem Bonitätsrating zwischen AAA und BBB-. Es qualifizieren sich Anleihen mit zweckgebundener Mittelverwendung (Green Bonds), die ausschließlich zur Finanzierung von ökologischen Projekten im Einklang mit den Green Bond Principles dienen. In diesem Segment liegen die Coupons derzeit in der Regel bei weniger als 1% bei staatlichen/öffentlichen Emittenten und selten höher als 2% bei Corporates. Um nach Abzug der Kosten dennoch nicht nur eine Rendite, sondern sogar eine Ausschüttung realisieren zu können bedarf es des aktiven Managements: „Die wesentlichen Performancequellen sind Länder – und Sektorallokation, Einzeltitelauswahl sowie Durationsmanagement,“ benennt Fondsmanager Dr. Eckhard Schulte die einschlägigen Stellschrauben. Hinzu kommt der Zugang zum Primärmarkt, womit Primärmarktprämien vereinnahmt werden können.

Durationspositionierung wird aus makroökonomischen Fundamentalanalysen abgeleitet

Schulte verfolgt grundsätzlich einen aktiven Top -Down -Ansatz und leitet das Performancepotenzial für die einzelnen Marktsegmente sowie die Durationspositionierung aus makroökonomischen Fundamentalanalysen ab. „Je nach Marktphase sind dabei im Zeitablauf deutliche Verschiebungen in den einzelnen Marktsegmenten zu erwarten.“ Die Analysen werden durch ein breites Spektrum an eigens entwickelten, quantitativen Indikatoren unterstützt. Was sind das für Indikatoren? Dazu der Fondsmanager: „Es werden zum einen ökonomische Variablen wie die Wachstums- und Inflationsdynamik modelliert, genauso wie die Reaktionsfunktion der Zentralbanken. Wir analysieren, wie sich die die ökonomischen Daten verändern, auf die die Notenbanken reagieren, und was das für die nächsten Schritte in der jeweiligen Geldpolitik heißt. Es werden zudem auch Finanzmarktvariablen analysiert, z.B. lassen sich gut ‚faire Werte‘ für Risikoaufschläge von Unternehmensanleihen errechnen. Die Methoden, die wir verwenden, sind zumeist Ansätze der Zeitreihenökonometrie.“

Schwerpunkt derzeit auf Unternehmensanleihen

Nach dieser Analyse schließt sich die Einzeltitelauswahl an, bei der insbesondere im Bereich der Unternehmensanleihen sowie der Covered Bonds eine wichtige Bedeutung zukommt. Es werden primär Anleihen in Euro erworben, aber auch Investitionen in Non -Euro -Anleihen getätigt. Die Fondsduration kann zwischen 0 und 20 Jahren betragen. „Durch die konsequente Nutzung der günstigen Korrelationsstruktur zwischen den verschiedenen Marktsegmenten und den Fremdwährungspositionen erwirtschaftet diese Strategie attraktive Returns bei niedrigem Risiko. Die Zielvolatilität liegt bei maximal 5% p.a.

Die richtige Positionierung an der Zinsstrukturkurve

Wie funktioniert nun die aktive Bewirtschaftung genau, wie wird etwa eine Sektorrotation genutzt oder durch Änderungen der Duration/Positionierung an der Kurve Extra-Rendite erzielt? „Das Wort Rotation suggeriert auf den ersten Blick vielleicht zu viel Bewegung im Fonds, aber die Übergewichtung von Unternehmensanleihen gegenüber Staatsanleihen war eine der wichtigsten Quellen unserer Outperformance in den vergangenen Monaten. Aber an dieser Ausrichtung hat sich seitdem nicht viel verändert“ erläutert Schulte. Ebenso habe er in der Phase des Zinsanstieges im Frühjahr die Fondsduration verkürzt, um das Portfolio von Verlusten durch den Zinsanstieg zu schützen. „Gerade Anleihen mit extrem langer Laufzeit (länger als 10 Jahre) haben wir nicht im Portfolio, da diese besonders sensitiv auf steigende Zinsen reagieren. Letztlich geht es darum, das Portfolio sinnvoll auf das makroökonomische Umfeld auszurichten.“

Aktiver Ansatz und die Strategie, Bonds niemals endfällig werden zu lassen

Die moderate Kostenquote von 0,92% (TER) zeigt, dass der aktive Ansatz nicht dazu führt, dass die Kosten die Erträge zu stark belasten, zumal mit wachsendem Fondsvolumen die Verteilung der Fixkosten auf die steigende Zahl der ausstehenden Anteile tendenziell für leicht sinkende Kosten sorgt. „Im Anleihensegment sollten Sie nach Möglichkeit niemals Bonds endfällig werden lassen. Gerade im Niedrigzinsumfeld ist der Roll-Down auf der Zinsstrukturkurve eine der wichtigsten Performancequellen von Anleihen. Deshalb ist es wichtig, das Portfolio regelmäßig zu überprüfen, ob es noch immer optimal auf der Zinsstrukturkurve positioniert ist. Damit gehen dann gegebenenfalls auch Transaktionen einher, die aber absolut notwendig sind, um eine gute Performance zu erzielen“ sieht Schulte keine Alternative zur aktiven Bewirtschaftung. Stiftungen müssen an dieser Stelle erkennen, dass der Coupon nur für einen Teil des Ertrags sorgt. „Die aktive Bewirtschaftung nutzt dann die Performance-Potenziale von Anleihen vollumfänglich aus.“

Breuninger Stiftung als Initiator und Anker-Investor

Mit der Breuninger Stiftung hat MainSky einen Investor an Bord, der den Fonds dominiert und dieses Projekt auch erst möglich gemacht hat. Stifterin Helga Breuninger findet Green Bonds zielführend, weil eine Positionierung in dieser Assetklasse im Einklang mit regulatorischem und gesellschaftlichem Umdenken steht – und genau dieses Um- oder auch Vorausdenken hat die Breuninger-Stiftung veranlasst zu investieren. Breuninger: „Wir verfolgen das Thema schon seit längerem und haben jetzt mit dem MainSky Active Green Bond Fund das für uns passende Vehikel entdeckt, das sowohl unter Performance- als auch unter Nachhaltigkeitsaspekten einen Mehrwert bringt. Besonders wichtig war uns, dass Greenwashing vermieden wird.“ Die Stiftung fördert seit je her Projekte, die soziale Zwecke unterstützen – im Fokus steht das UN-Ziel „Ausbildung und Geschlechtergleichheit“. „Insofern ergänzt es sich ideal, dass auf der Anlagenseite mit Green Bonds die ‚Klimaziele‘ abgedeckt werden. Somit sind wir sowohl in der Mittelverwendung wie auch in der Mittelanlage Impact-Investoren.“ Im Moment hat die Breuninger-Stiftung etwa ein Viertel der Anleihen-Allokation in Green Bonds investiert. „Perspektivisch werden wir die komplette Rentenallokation in Anleihen überführen, welche ökologische und soziale Zwecke fördern“, kündigt Helga Breuninger an.

Nachhaltigkeit des Fonds geht weit über die Green bond Principles hinaus

Greenwashing vermeiden – das Anliegen dürften alle Stiftungen verfolgen. Allerdings gibt es noch keine gesetzliche Reglementierung für Grüne Anleihen. Daher muss der ethisch-ökologischen Mehrwert stets geprüft werden. Da das für die einzelne Stiftung viel Aufwand bedeutet bietet sich eben die Investition in einen Fonds  an, der die Investitionen prüft und überwacht. Schulte sieht die „Green Bond Principles“ (GBP), ein freiwilliger Standard, an die sich der Herausgeber der Anleihe halten muss, als valide an. Vor allen Dingen das hier vorgesehene Reporting ist wertvoll, allerdings existieren große Qualitätsunterschiede. Vor allem: „Die Green Bond Principles stellen auf die Bondemission ab, aber nicht auf den Emittenten bzw. die Projekte! MainSky optimiert das ESG-Profil des Fonds indem Emittenten ausgeschlossen werden, welche unethische Geschäftsfelder oder unethische Geschäftspraktiken betreiben“ betont Schulte den weitergehenden Ansatz. Bevorzugt werden Anleihen von Emittenten gezeichnet, die eine gute CO2-Bilanz mit wenig Ausstoß vorweisen können. Ausgeschlossen sind Projekte in Zusammenhang mit Kernenergie – eine wichtige Einschränkung, denn in der EU-Taxonomie ist Atomenergie einstweilen noch als grün im Sinne von CO2-extensiv klassifiziert. Hier gibt es aber viele Widerstände und Initiativen, diese Einschätzung zu ändern. Mit dem MainSky Active Green Bond Fonds erhalten Stiftungen also Zugang zu einer Anlage mit Impact, der durch entsprechende Berichterstattung auch nachgewiesen wird. Die Volatilität soll bei weniger als 5% p.a. gehalten werden, weswegen die Kennzahl Value at Risk auf 3% begrenzt ist. Innerhalb dieser Leitplanken strebt das Management eine jährliche Ausschüttung von 2% an.

Zusammengefasst

Stiftungen können mit einer Investition in den MainSky Active Green Bond Fund einen messbaren ökologischen Nutzen erzielen und ein Einkommen bei moderatem Risiko vereinnahmen. Natürlich begrenzt die Beschränkung auf den Investment Grade-Bereich die mögliche Rendite: Die 2% angestrebte Ausschüttung ist nur zu erreichen, wenn das Fondsmanagement einen guten Job macht. Dafür bietet der Fonds mit SRRI 3 Halt in volatilen Zeiten. Insgesamt also eine interessante Beimischung für Stiftungen, insbesondere wenn sie ihr Portfolio nachhaltiger gestalten wollen.