Am vergangenen Sonntag haben die Deutschen Fußballfrauen zwar das Finale verloren, dafür aber haben sie die Gewissheit gewonnen, dass sie in Bälde wieder eine Rolle im Konzert der großen Fußballnationen spielen werden.
Wie sie das geschafft haben? Mit Teamwork, mit dem Gefühl und mit dem Glauben, als Einheit stärker zu sein als die Summe der Einzelteile. Ich war begeistert von den Spielen, von dem, was diese Mannschaft auch in mir für eine Begeisterung ausgelöst hat. Und nicht nur mir ging es anscheinend so, 18 Millionen Fernsehzuschauer und die feierliche Rückkehr unserer Heldinnen sprach Bände – und ist für mich die Geschichte des Sommers.
Über Chancen sprechen – und sie nutzen
Als Geschichte des Herbstes stelle ich mir die feierliche Rückkehr der deutschen Stiftungen in ihre Heimatgemeinden vor, damit wir alle mal was anderes hören als immer nur das was wir über die multiplen Krisen dieser Welt hören. Wir sprachen zum Thema Krise mit dem Stiftungsexperten und Stiftungssektor-Kenner Rupert Graf Strachwitz über die Krise der Zivilgesellschaft und wie diese sich mehr Gehör und Gewicht verschaffen inmitten der permanenten Neuvermessung des Staates.
Auch hörten wir von Gunnar Knierim von AllianceBernstein, wie sich Stiftungen mit der aktuellen Zinslandschaft arrangieren sollten.
Im Rahmen des MünchnerStiftungsfrühlings wiederum gab uns Gerit Reimann vom Haus des Stiftens drei Dinge mit auf den Weg, die Stiftungen vermutlich besser heute als morgen angehen sollten – verbunden mit dem Hinweis, dass hierin aber eben auch Chancen begründet liegen.
Was in Krisen entstehen kann…
Krise als Chance, diese abgedroschene Phrase erinnert mich an einen Fernsehfilm zum Zusammenbruch von Lehman Brothers im September 2008, was dann als Weltfinanzkrise in die Wirtschaftsanalen einging.
Der Filmcharakter des Lehman Deutschland-Chefs antwortete auf die Frage eines Kämmerers, wohin die Krise führe, dass diese Krise eine Chance zur Selbstreinigung sei, aus der Lehman gestärkt hervorgehen würde. Nun ja, das Ende der Geschichte kennen wir.
Als Unternehmer kann ich Ihnen sagen, dass wir auch schon einige Krisen zu überstehen hatten. Als im März 2020 der erste Corona-Lockdown alles lahmlegte, wussten wir drei Monate nicht, wie der Haase läuft.
Wir bewältigten diese Krise als Unternehmer mit Fleiß, Konzentration auf Wesentliche und n‘ bisschen weniger Sahne-Business. Wir entwickelten Ideen und Konzepte, hatten den Mut, sie dann auch auszurollen.
Heraus kam der #FreitagsPodcast AHOI, NPO!, der Virtuelle Tag für das Stiftungsvermögen (die aktuelle Mediathek finden Sie auf www.vtfds.de), der Launch der #fondsfibel-Plattform und der neue Einstieg zur Stiftungsexpertenübersicht.
Kann derlei unternehmerisches Tun eine Blaupause auch für Stiftungen sein? Wir meinen schon, denn Reflektieren, um dann zu agieren, das hat noch niemandem geschadet.
Crunchtime im September
Was bei dieser Reflexion hilft, ist immer der Austausch mit anderen. Entsprechend sind wir froh, dass im September event-mäßig wieder mal so richtig die Lucie steppt. Wir schaffen mal einen ersten, chronologischen Überblick:
- 25.8.2022, der Universal Investment ChampionsCall, mit den Fondsprofis von Aktiaaus Finnland. Los geht es um 11 Uhr, thematisiert wird der neue Impact Fund des Hauses, genauer der UI-Aktia Sustainable Corporate Bond Fund. Nutzen Sie den hier hinterlegten Anmeldelink, das Konzept dürfte für alle Stiftungen spannend sein, die auf der Suche nach Fonds mit Impact-Fokus sind.
Unsere Einschätzung: Kompakte Informationen und direkte Fragen – so geht Ideengenese bei der Fondsanlage von Stiftungen heute.
- 25.8.2022, die Premiere unseres StiftungsApéros: In den Räumen der Alfred Ehrhardt Stiftung laden wir zum ersten StiftungsApéro ein, bei dem drei Stiftungsentscheiderinnen aus ihrer täglichen Stiftungspraxis berichten.
Los geht’s ab 17 Uhr, melden Sie sich kurz und knapp bei unserer Kollegin Marion Weber (m.weber@stiftungsmarktplatz.eu) an – wir freuen uns auf Sie!
- 1.9.2022, das Schweizer Stiftungssymposium: Einen spannenden Themenkontext spannt das Schweizer Stiftungssymposium einmal mehr, es geht um die großen Fragen des Stiftungswesens und dessen Wirkung auf Partner, Politik und Gesellschaft. Sie melden sich hier an, wir freuen uns speziell auf den Impuls von Prof. Dominique Jakob zu den neuen Wegen, die der Dritte Sektor aus rechtlicher Perspektive beschreitet.
Ebenfalls sehr spannend aufgesetzt: die Workshops, etwa ab 11:15 Uhr mit den Themen „Website, gewusst wie?“ oder um 14:45 Uhr zur Frage „Generationswechsel im Stiftungrat – wie er gelingen kann“.
Unsere Einschätzung: Ein wieder mit viel Breite entwickeltes Programm wird für lebhafte Austausche an der Kaffeebar sorgen. Must have.
- 6.9.2022, 1. Bremer Stiftungstalk: Das Stiftungshaus Bremen lädt am 6.9.22 ab 16 Uhr in den Domshof 26 zu Bremen ein. Sie erwartet ein Programm am Puls der Zeit, beispielsweise wird die Frage eruiert, ob „ihre Stiftung fit für die Stiftungsrechtsreform ist“, eine Frage die bis zum 1.7.2023 sicherlich immer mehr Stiftungen umtreiben wird.
Denn an vielen Satzungen muss Hand angelegt werden, das sagen uns die Gespräche mit Stiftungsverantwortlichen. Auch gibt der bekannte Stiftungsexperte Florian Brechtel Ideen zum Besten, wie die Einnahmeseite einer Stiftung weiter gestärkt werden kann.
Sie melden sich hier an.
Unsere Einschätzung: Wir sind gerne vor Ort an Bord, denn die Themen sind gut gesetzt. Für Bremer Stiftungen ein Pflichttermin.
- 8.9.2022, die ganztägige Jahrestagung von Stiftung & Sponsoring in Berlin:
Wir haben mit den Veranstaltern mal die Kernthemen des Events erörtert, drei Blöcke kristallisieren sich ein wenig heraus. Einmal die Frage der Auswirkungen der Stiftungs- und Gemeinnützigkeitsreform auf die tägliche Stiftungspraxis, daneben die Herausforderungen im täglichen Stiftungsmanagement, wie dieses cum Pandemie, Krieg und Inflation ggf. neu strukturiert werden muss. Nicht zuletzt setzt die Jahrestagung auch einen Schwerpunkt im digitalen Fundraising, dieses dürfte künftig zum „täglichen“ Handwerkszeug von Stiftungsverantwortlichen gehören. Alle Details zur Jahrestagung finden Sie hier, unter dem Reiter „Anmeldung“ registrieren Sie sich, bis zum 18.8. mit einem Frühbuchervorteil.
Ein Hinweis noch für alle Twitter-Follower: Folgen Sie der Jahrestagung auch über den Hashtag #sus2022, wir werden bis zum Veranstaltungstermin noch mit einigen der Protagonisten vorab sprechen, freuen Sie sich auf die Einblicke.
Unsere Einschätzung: Ein starkes Programm mit vielfältigen Anregungen für den Stiftungsalltag, daher unterstützen wir auch gerne als Plattformpartner.
- 13.9.2022, Fundraisingtag München: Ein Pflichttermin für alle fundraisenden Organisationen, also Stiftungen und Vereine. Schon zum 13ten Mal findet ein Fundraisingtag in der bayerischen Landeshauptstadt statt, alle Infos und Hintergründe finden Sie auf der Veranstaltungswebsite, hier geht’s natürlich auch zur Anmeldung.
Wir sind natürlich auch vor Ort.
Unsere Einschätzung: Die Fundraisingtage sind Praxistage, Sie bekommen zahlreiche praktische Anregungen, der Rahmen ist recht locker, das macht das Netzwerken leichter. - 16.9.2022, 2te StiftungsWies’n – Sie sind Stiftungsvorstand und haben noch keine persönliche Einladung bekommen?
Dann melden Sie sich unter wirsinddabei@stiftungsmarktplatz.eu, drei Plätze halten wir für Sie noch für die StiftungsWies’n 2022 frei.
Was letztes Jahr bei der StiftungsWies’n los war sehen Sie hier. - 28.-30.9.2022 – na klar, der Deutsche Stiftungstag, in Leipzig, wieder in Präsenz, wir nehmen unsere Einschätzung vorweg:
DER BRANCHENTREFF, DAS MUST HAVE für Stiftungsentscheiderinnen und -entscheider, für Stiftungsexperten (und solche die es werden wollen); wir sind natürlich vor Ort, am 29.9.2022 darf ich ein Zwiegespräch zweier Nachhaltigkeitsexperten moderieren, off säck’ssch (auf sächsisch, als gebürtiger Leipziger lasse ich mir das nicht nehmen), ganz im Sinne von „Nachhaltigkeit in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf“.
Apropos Reflektion
Kennen Sie eigentlich unseren jüngsten Medienpartner beim Virtuellen Tag für das Stiftungsvermögen?
Ist das Magazin Prinzip Apfelbaum, klicken Sie einfach mal auf den Banner, und lernen Sie dieses äußerst spannende Medium einfach mal kennen – es lohnt sich, auch als Reflektionsanstoß (wenn Sie die Magazin-Seite besuchen werden Sie wissen, was ich meine).
Das finale Apercu
Gaskrise, die neue Eurokrise, die Klimakrise, die Krise der Zivilgesellschaft – Krise ist derzeit allgegenwärtig, Lebensskeptiker und Apokalyptiker kommen momentan voll auf ihre Kosten.
Man kann es mit Nietzsche halten, der formulierte: Wenn Du lange in den Abgrund blickst, dann blick der Abgrund auch in Dich hinein. Ein Blick auf das Wort Krise zeigt aber auch, dass hier das Wörtchen ‚rise‘ drinsteckt.
Vielleicht im Sinne von The Dark Knight rises, vor allem aber im Sinne von etwas Neuem, und dem Neuem wohnt durchaus ein gewisser Optimismus inne. Nicht umsonst haben die Chinesen für Krise und Chance das gleiche Schriftzeichen. Oder wie der amerikanische Psychologe und Philosoph William James es formulierte: Krisen zeige uns, um wie viel größer unsere vitalen Ressourcen sind als wir selbst annahmen.