Waldinvests im Fokus institutioneller Investoren

MEAG, Vermögensverwalter der Munich Re, kauft sich in Finnland ein

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Forst MEAG Update
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Die MEAG, Asset Manager des weltgrößten Rückversicherers Munich Re, hat jetzt für einen Klienten mehr als 33.000 Hektar nachhaltig bewirtschafteten Wald von den United Bankers in Finnland gekauft. Es handelt sich dabei um die Assets des United Bankers Waldfonds Nr. 2. Warum sich Stiftungen dafür interessieren sollten, und welche 3 Learnings sie aus dem Deal ableiten können.

Wald als ideales Investitionsziel für Stiftungen

Stiftungsmarktplatz.eu wertet Forstinvestitionen als sehr empfehlenswerten Bestandteil in einem Stiftungsportfolio. Konkret befindet sich der United Bankers UB Nordic Forest Fund IV LP auf der Vorschlagsliste „Die Neuen“ auf www.fondsfibel.de. Dieser Evergreen-Fonds investiert in den Aufbau eines Portfolios in Finnland sowie den baltischen Staaten. Die konkreten Vorteile des 4. Waldfonds von United Bankers stützen sich auf zahlreiche Fakten: Regionale Expertise, kostenminimierende Strategie durch Aufbau von Clustern, nachhaltige Bewirtschaftung, Einbindung in ökonomische Ökosysteme und weitere. Die Vorteile werden hier eingehend erläutert. Und hier wird gezeigt, wie es vor Ort umgesetzt wird.

MEAG zahlt 166 Mio. EUR für 33.000 Hektar mit 25 Mio. Bäumen

„Die Anlageklasse Forstwirtschaft ist ein wesentlicher Bestandteil der alternativen Anlagestrategie der MEAG zur Diversifizierung individueller Kundenportfolios. Diese Anlagen sind ideal für langfristige Investoren, die inflationsgeschützte Renditen, attraktive Cashflows und eine geringe Korrelation mit anderen Anlageklassen suchen“, sagt Wendelin von Gravenreuth, Leiter Illiquid Assets Forestry der MEAG. Man freue sich, mit der Investition in Finnland das vielfältige Portfolio in einem der am weitesten entwickelten Forstmärkte bereichern können. Die MEAG selber spricht von einem „niedrigen dreistelligen Euro-Millionenbetrag im Rahmen einer Off-Market Transaktion“, United Bankers gibt den exakten Preis preis: 166 Mio. EUR für 33.000 Hekrat. Daraus errechnet sich eine Summe von mehr als 5.000 Euro pro Hektar. Der Durchschnittspreis in Finnland lag zuletzt bei ca. 3.500 EUR für kleinere Parzellen von weniger als 50 Hektar. Die Bündelung und die konsequent nachhaltige Ausrichtung sorgen also für einen spürbaren Aufschlag.

Auswirkungen des Klimawandels bedacht

Die MEAG als ein institutioneller Leit-Investor mit deutscher Adresse setzt verstärkt auf alternative Investments, die über lange Zeiträume attraktive risikoadjustierte Renditen bieten. Neben den Anlageklassen Immobilien, Infrastruktur, Private Equity und Agrar ist Forst ein wesentlicher Bestandteil der globalen alternativen Anlagestrategie der MEAG. Die MEAG reklamiert ausgeprägte Expertise in der Forstwirtschaft und den damit verbundenen finanziellen Aspekten für sich, dies auch in der nachhaltigen Waldbewirtschaftung, wobei sie die besondere Expertise von Munich Re in der Bewertung von Naturrisiken und möglichen Auswirkungen des Klimawandels nutzt. Bei der MEAG sind diese Aspekte integraler Bestandteil der Due Diligence und laufender Managementüberlegungen.

Learning Nr. 1 für Stiftungen: Wenn sich MEAG/Munich Re nach Prüfung der Auswirkungen des Klimawandels für Investitionen in nachhaltig bewirtschafteten Wald in Finnland entscheidet, ist das ein deutlicher Hinweis für Stiftungen. Denn: Als Rückversicherer gerade für Schadensereignisse in Bezug auf Naturkatastrophen infolge des Klimawandels dürfte es kaum ein Unternehmen oder eine Institution geben, die mehr Expertise in der Folgenabschätzung besitzt als Munich Re. Bislang war MEAG in Finnland noch nicht investiert.

United Bankers: Deal stärkt Attraktivität von großen Portfolios

„Die Transaktion stärkt die Attraktivität großer Wald-Portfolios für institutionelle Investoren insbesondere in anerkannten Timberland-Märkten“ betont das finnische Investmenthaus. Neben dem Wert für den Wald an sich hätten künftige Einnahmen für die Verpachtung von Flächen für Windenergie Eingang in die Preisfindung gefunden. Der Fonds war 2015 von UB aufgelegt worden, zuletzt waren 23 institutionelle Investoren engagiert. Die Performance angesichts des Verkaufspreises beläuft sich auf 13,3% per annum für die Investoren. „Finnischer Wald ermöglicht einen exzellenten Weg um Investments auf eine Weise in eine Assetklasse zu diversifizieren, die stabile Gewinne dekorreliert von Entwicklungen am Kapitalmarkt ermöglicht“, betont Jyri Hietala, CEO von UB Nordic Forest. MEAG tritt neu in den finnischen Markt ein und übernimmt einen langfristigen Bewirtschaftsungsvertrag mit dem finnischen Dienstleister UPM-Kymmene. „Die aktuelle Transaktion zeigt, dass die Bewertungslevels unserer großen Waldfonds sehr moderat sind, und sie unterstreicht den Erfolg unserer Buy&Build-Strategie“ betont Patrick Anderson, CEO United Bankers Plc.

Learning 2 für Stiftungen: Neben den laufenden Erträgen durch den Verkauf von Holz, oder ganz konkret für den Verkauf von Ernterechten auf definierten Flächen und den steten Wertsteigerungen der Bestandsflächen, existieren zwei weitere Hebel für die Wertsteigerung: Verpachtung von Flächen für Windkraft und eine Aufschlag für große Fonds – denn externe institutionelle Investoren können unmöglich vor Ort aus einer Vielzahl kleiner Deals ein Konglomerat bilden. Der Aufschlag liegt eingedenk des berichteten Deals bei aktuell 40%.

Deal Teil einer Übergeordneten Strategie

Die Investition ist Teil der MEAG-Anlagestrategie, für Kunden diversifizierte Forstportfolios in den etablierten Forstmärkten aufzubauen. Durch Fokussierung auf professionell gemanagte Flächen in ausgewählten Regionen wie Nordamerika, Ozeanien und dem Ostseeraum würden so gezielt Chancen mit attraktiven Risiko-Rendite-Perspektiven eröffnet. „Die regionale Diversifizierung federt potenzielle Risiken wie die Volatilität des Holzpreises oder mögliche Auswirkungen des Klimawandels ab“ betont die MEAG. Der Asset Manager hatte unlängst das erste Closing Forstfonds bekannt gegeben. Der Fonds erhielt Kapitalzusagen in Höhe von 207 Millionen US-Dollar von deutschen Versicherungen sowie der Pensionseinrichtung eines DAX-Konzerns. Erste Investitionen sind für das erste Halbjahr 2024 geplant. Die globale Investmentstrategie konzentriert sich dabei auf etablierte, professionelle Märkte, die Investoren ein attraktives Rendite-Risiko-Profil bieten. Der Schwerpunkt liegt auf Forstflächen in den USA, Neuseeland und Australien. Neben der regionalen Risikostreuung erfolgt die Diversifikation innerhalb der Anlageklasse unter anderem über verschiedene Holzsorten und Nutzungsarten.

Learning 3 für Stiftungen: Diversifikation muss auf allen Ebenen stattfinden. Zunächst diversifiziert ein Waldinvest ein herkömmliches Aktien- und Anleihendepot. Aber auch innerhalb der Assetklasse Forst sollte auf unterschiedliche Einkommensquellen, Holz- und Nutzungsarten sowie Streuung über unterschiedliche Regionen geachtet werden.

Markt kommt in Bewegung

Das Zielvolumen des MEAG- Fonds liegt bei 500-700 Millionen US-Dollar, auch die United Bankers sehen für ihren UB Nordic Forest Fund IV LP zunächst einmal keinen Mangel an verfügbaren Flächen. Man kaufe praktisch täglich hinzu, der Markt in Finnland und den baltischen Staaten sei sehr liquide, so Fondsmanager Jyri Hietala. In den USA zählen Waldinvests ohnehin zum Standard, die Erfolge der großen Ivy League Endowments sind ohnehin legendär.

Zusammengefasst

Die Assetklasse Forst ist für viele Investoren wie Stiftungen noch Neuland. Die Vorteile der Kombination von langfristigen Erträgen und Nachhaltigkeit liegen aber auf der Hand. Stiftungen können ihre Portfolios noch breiter diversifizieren, Umwelt- und Sozialaspekte integrieren und ihre Einnahmen verstetigen. Die aktuellen Deals zeigen, dass der Markt auch hierzulande gerade aufgeht.