Je mehr sich Stiftungen mit der digitalen Welt auseinandersetzen, desto mehr rückt natürlich auch die eigene Stiftungswebsite in den Blickpunkt. Stiftungen fangen an, aus einem etwas staubigen Internetauftritt eine schicke Visitenkarte zu entwickeln. Es gibt zahlreiche Beispiele, wie das gelingen kann, und diese Stiftungen haben sich eingehend Gedanken zu vier Punkten gemacht. Diese vier Punkte bilden dabei so etwas wie einen Pfad, an dem sich die Seilschaft für die Stiftungswebsite orientieren sollte.
Los geht es immer mit der Nutzerfreundlichkeit, und hier sind es einige wenige Punkte, die bei einer Stiftungswebsite zuerst in Angriff genommen oder geprüft werden sollten.
FÜNF PUNKTE ZUR NUTZERFREUNDLICHKEIT
- Passt die Geschwindigkeit der Seite – warum ist das wichtig? Weil die relevanten Suchmaschinen sich genau das anschauen, sie Geschwindigkeit, mit der Seiten geladen werden, ist ein heute schon wichtiges und künftig noch wichtigeres Kriterium, auch für den Erfolg einer Stiftungswebsite.
- Passt der Kontrast des Textes zum Websitehintergrund – warum ist das wichtig? Nichts ist schlimmer als eine Website, die auf weißem Hintergrund eine hellgraue Schrift verwendet. Das ist vielleicht edel, aber es ist aus Nutzersicht wenig sinnvoll. Dunkle Websitehintergründe wiederum sind Geschmackssache, und von vielen wird das Lesen von weißer Schrift auf farbigem Grund als anstrengend empfunden. Eng hiermit verbunden ist die Frage nach der Schriftgröße, der Nutzer gibt hier die Richtung vor, nicht der Grafiker.
- Passen die Bilder und ihre Unterschriften? – warum ist das wichtig? Stiftungswebsite dürften von tollen Bildern ganz besonders profitieren, transportieren diese doch Emotion pur. Wichtig dabei ist, die Bilder zu beschreiben, denn dann werden sie einfacher von den Suchmaschinen gefunden bzw. dort verortet. Es empfiehlt sich übrigens, für die Bilder eine stiftungseigene Aura zu kreieren, so dass man sofort erkennt, dass es sich um Bilder der Stiftung handelt.
- Passt der Seiteneinstieg – warum ist das wichtig? Eine Stiftungswebsite braucht einen direkten Einstieg in die Themen der Stiftung. Erst über eine Einstiegsseite eine Hürde aufzubauen, schreckt manche Nutzer einfach ab. Sich darauf zurückzuziehen, dass diese Nutzer dann die falschen sind, ist nicht zielführend und darf nicht Leitlinie für das Überarbeiten der Stiftungswebsite sein.
- Passt das große Ganze für Dritte? – warum ist das wichtig? Eine Stiftungswebsite wird gerne im Betriebsmodus überarbeitet, man kennt ja den Begriff Betriebsblindheit. Stiftungen sollten die neue Website unbeteiligten Dritten zur Ansicht vorlegen. Was sie dann hören, wird sie oft nicht freuen, aber derlei Feedback ist umso wertvoller.
Weiter geht es mit der Navigation. Eine gern genommene Falle verborgt sich hier, denn einen roten Faden auf der Website zu legen, an dem sich der Nutzer entlanghangelt, das ist schon hohe Kunst. Wer aber diesen roten Faden nicht findet, wird sich auf der Website nur wenig bewegen, und er wird nicht wiederkommen, da das Nutzen von Website sehr viel mit Gewöhnung zu tun hat.
FÜNF PUNKTE ZUR NAVIGATION
- Ist die Navigation auf der Seite verständlich und schnell zu finden? – warum ist das wichtig? Viele Stiftungswebsite kranken daran, dass man sich in ihnen verliert. Weder weiß man, wo man gerade auf der Stiftungswebsite ist, noch kann der Überblick zu den Rubriken behalten werden. Auch funktionieren Rückführungen oft nicht. Passt die Navigation aber nicht, leidet das Zufriedenheitsgefühl des Nutzers.
- Ist das Stiftungslogo mit der Startseite verlinkt? – warum ist das wichtig? Es gibt ein paar Funktionen, den trainiert man Internetnutzern nicht mehr ab. So die Navigation Hürden bereithält, ist das Logo der Stiftung so etwas wie der Reset, denn dadurch gelangt der Nutzer direkt auf die Startseite zurück. So manche Stiftungswebsite leistet genau das nicht, es wird vom Nutzer verlangt, dass er sich mühsam zurückhangelt – was er nicht tun wird.
- Ist das Wichtigste schnell mit ein zwei Klicks zu erreichen? – warum ist das wichtig? Bis ins letzte Detail einer Stiftungswebsite dringen die wenigsten dauerhaft vor. Letztlich sind es, da Stiftungswebsites als Portal fungieren (in Angrenzung zu einer Plattform), wenige Inhalte, die sehr wichtig sind, die aber dafür auch durchweg mit ein zwei Klicks gefunden werden sollten. Auf einer Stiftungswebsite sind das sicherlich die Projektinhalte, die Jahres- und Tätigkeitsberichte sowie die Spendenmöglichkeiten.
- Ist der Crosslink Ihr Freund? – warum ist das wichtig? Eine Website lebt davon, dass sie immer ein wenig ikeaisiert ist. Man verläuft sich auf ihr, man bleibt hängen, man verharrt. Crosslinks trage exakt hierzu bei, und leisten einen wertvollen Beitrag bei der Ikeaisierung von Websites.
- Ist das Wort Breadcrumb geläufig? – warum ist das wichtig? Breadcrump-Menüs funktionieren wie die berühmten Brotkrümelspuren in der Küche. Durch sie findet man zum Essen. Breadcrumb-Menüs sind essentiell wichtig, um eine Stiftungswebsite für den Nutzer besser nutzbar zu machen, sie sollten eingesetzt werden, um den Nutzer besser zu informieren, wo er sich gerade auf der Stiftungswebsite befindet.
Womit wir bei den News bzw. den Inhalten einer Website wären. Content ist ja bekanntlich King, das gilt auch für Stiftungswebsite, allerdings ist das Erstellen von Content Königin. Gehen wir aber davon aus, dass Inhalt existiert, dann sind die folgenden Aspekte wichtig beim Überarbeiten einer Stiftungswebsite.
FÜNF PUNKTE ZUM INHALT DER STIFTUNGSWEBSITE
- Sind Ihre Überschriften Knaller? – warum ist das wichtig? Ein Nutzer liest das, was ihn sofort anspringt, und eine knallige Überschrift ist ein nicht zu unterschätzendes Lockmittel. Nutzen Sie dieses für Ihre Stiftungswebsite, wie heißt es so schön: Frechheit siegt, bei der Überschrift gilt der Satz.
- Gibt es einen Anreisser? – warum ist das wichtig? Viele Stiftungswebsite packen den wesentlichen Inhalt unten in den Text, weil das beste bekanntlich ja zum Schluss kommt. Internetnutzer sind aber keine Theaterbesucher, die wissen, dass das beste zum Schluss kommt, sondern sie wollen schnell die wichtigste Information haben, zur Stiftung, zur Organisation. Daher ist ein Anreisser ein entscheidendes Instrument, direkt vorne wichtige Infos „hinzupacken“. Stiftungen dürfen sich hier nicht scheuen.
- Greifen Sie auf starke Bilder zurück? – warum ist das wichtig? Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, das gilt im Zeitalter der Informationsüberflutung erst recht. Stiftungen können sicherlich allesamt sehr starke Bilder aus ihren Projekten zu den stärksten Testimonials machen, die man haben kann. Nutzen Sie diese Chance, bedeutet aber auch, dass kein Bild unbearbeitet veröffentlicht werden darf – und groß genug für die Suchmaschinen sein muss.
- Sind Ihre Texte lang genug? – warum ist das wichtig? Stiftungen meiden es oft, ihren Texten eine gewisse Länge zu geben. In der Kürze liegt die Würze, und das haben wir immer so gemacht. Gilt im Internet nicht als Erfolgsgeheimnis, Stiftungswebsites sollten mit Texten gefüttert werden, die mindestens aus 500 bis 750 Worten bestehen, dabei sind Absätze und Absatzüberschriften nicht minder wichtig.
- Folgen Sie bei den Inhalten einem Stil? – warum ist das wichtig? Stiftungen erstellen oft Inhalte, die irgendwie nicht aus einem Guss sind, die keine eigene Sprache sprechen. Dazu gehört auch, sich immer nur in der Sphäre Text zu bewegen und Dinge wie Podcasts außen vor zu lassen. Hier irren Stiftungen, auf moderne Stiftungswebsites gehören Inhalte der Art Text, Podcast und Video.
Last but not least ist es natürlich wichtig, dass eine Stiftungswebsite eine tolle Sektion zur Stiftung enthält, dass sie sich gut, modern und anfassbar darstellt. Viele Stiftungen verschenken hier etwas, zeigen sich zu wenig selbstbewusst oder nutzen die vielfältigen Möglichkeiten der eigenen Darstellung nicht.
FÜNF PUNKTE FÜR DIE SEKTION ÜBER UNS
- Positionieren Sie das Logo gut sichtbar? – warum ist das wichtig? Das Logo schaut jeder Nutzer an, es muss gut platziert sein, an einer herausgehobenen Stelle auf der Stiftungswebsite. Setzen Sie darauf, dass der Platz auch etwas über Sie als Stiftung aussagt. Wichtig ist, dass das Logo auf der gesamten Website gleich aussieht.
- Gibt es zur Stiftung einen Slogan? – warum ist das wichtig? Es gibt viele Unternehmen, die brauchen gar kein Logo mehr, weil wenn man den Slogan hört, man sofort weiß, welches Unternehmen sich dahinter verbirgt. Diesen Effekt verschenken Stiftungen in der Regel komplett, erstaunlicherweise. Denn so individuell wie Stiftungen sind, könnten sie sich dieses Werkzeug im Markenaufbau sehr gezielt zu Nutze machen.
- Gelangt der Nutzer leicht zu den Kontaktpersonen? – warum ist das wichtig? Nichts ist frustrierender als auf einer Stiftungswebsite ein verpixeltes Gruppenfoto zu sehen, mit der Unterzeile, dass es sich hier ums Team handelt, ergänzt um den Hinweis, dass Anfragen gerne an anfrage[at]… gestellt werden können. Kontaktpersonen und deren Koordinaten sind Pflichtangaben auf einer Stiftungswebsite, ohne direkte Kontaktmöglichkeiten können Stiftungen ihre Website auch gleich abschalten.
- Sind Impressum und Datenschutzerklärung komplett? – warum ist das wichtig? Datenschutz ist ein immer höheres Gut in einer Welt, in der Daten die wichtigste Währung werden. Dem müssen Stiftungen Rechnung tragen und ihre Datenschutzerklärung sowie das Impressum stets auf den neusten Stand bringen. Agenturen, die Stiftungen bei ihren Stiftungswebsites helfen, haben hier in der Regel Formulierungsvorschläge parat.
- Stellen Sie Foto- und Informationsmaterial zum Download zur Verfügung? – warum ist das wichtig? Manchmal möchte sich ein Nutzer direkt informieren, manchmal möchte ein Pressevertreter einfach ohne Anruf in einem ersten Schritt etwas zur Stiftung erfahren. Dazu empfiehlt es sich, Material verfügbar zu halten, modern gestaltet, einfach zum Download, mit Angabe der Quelle, die benannt werden muss, so das Material verwendet wird.
ZUSAMMENGEFASST
Eine Stiftungswebsite heute auf den neusten Stand zu bringen, ist einerseits harte Arbeit, die viele Stunden und noch mehr Ideen frisst. Andererseits ist es unabdingbar, dass Stiftungen sich zeitgemäß im Netz präsentieren. Dass es dafür ein paar Dinge gibt, die Stiftungen auf jeden Fall beachten sollten, so sie sich daran machen, ihre Stiftungswebsite aufzufrischen, das kennt man von einer Seilschaft am Berg. Ohne ein paar ganz grundsätzliche Dinge wird der Gipfelsturm nicht gelingen. Werden diese Dinge aber befolgt, ist das Ergebnis mit nichts zu bezahlen.