Diese Stiftungswebsite hat ein Anliegen

Die Ultimative Stiftungswebsite-Lobhudelei: bundesstiftung-aufarbeitung.de

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Die ultimative Stiftungswebseiten-Lobhudelei: www.stiftung-aufarbeitung.de
Lesezeit: 4 Minuten

Es gibt Stiftungswebsites, die haben ein Anliegen. Jenes der Bundesstiftung Aufarbeitung ist just heute aktueller denn je. Heute vor 35 Jahren entstand einer der berühmtesten Sätze
der Deutschen Geschichte. Beschrieben kann dieser Satz mit drei Worten: Genscher,
Prager Botschaft. Jeder Deutsche weiß sofort, um was es geht. Um den deutschen
Herbst 1989, den 30. September, als Genscher am früher Abend auf dem Balkon der
Prager Botschaft zu 5.000 DDR-Bürgern sagte: „Wir sind zu Ihnen gekommen, um
Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise…“, der Rest ist Freude und Emotion
pur, es ist eine Sternstunde deutscher Zivilgesellschaft. Die Bundesstiftung
Aufarbeitung hält das Andenken u.a. an den deutschen Herbst 1989 hoch, Grund
genug für eine ultimative Stiftungswebsite-Lobhudelei für bundesstiftung-aufarbeitung.de.

Wer sich mit dem Deutschen Herbst 1989 befasst, der muss sich auch mit der Deutschen Teilung, der Deutschen Frage und der Deutschen Demokratischen Republik auseinandersetzen. Die Geschehnisse im Herbst 1989 hätte es ohne die Dinge, die in den 40 Jahren davor gewesen sind, ohne die Realitäten des real existierenden Sozialismus auf deutschem Boden, dem zweiten Diktatur-Experiment auf deutschem Boden binnen 57 Jahren seit 1933, nicht gegeben. Die Bundesstiftung Aufarbeitung hat es sich zum Ziel gesetzt, das SED-Regime zu zeigen wie es war, zu zeigen, dass SED-Diktatur ein Unrechtsregime war, dass 40 Jahre SED-Allmacht Spuren hinterlassen haben in der deutsch-deutschen Seele. Auf der Stiftungswebsite der Bundesstiftung Aufarbeitung wird es auf den Punkt beschrieben, was Inhalt der Stiftungsarbeit ist: Erinnerung als Auftrag. Mehr auf den Punkt geht nicht, das ist perfekt.

Lese-Tipp:
Die letzte Ultimative Stiftungswebsite-Lobhudelei behandelte die Stiftungswebsite der START-Stiftung, und diese Stiftungswebsite, die rockt.

Menschen auf der Berliner Mauer und die Newsletter-Anmeldung

Was auch direkt auf der Stiftungswebsite auffällt, sind die Audiodateien. Jeder Inhalt kann angehört werden, die Inhalte können so auch auf einem zweiten Weg nachvollzogen werden. Das ist insofern state of the art, als dass die allermeisten Stiftungswebsites rein auf den Contentstrang Text setzen. Die Newsletter-Anmeldung passiert zudem sehr, sehr einfach, hier können sich Stiftungen eine Scheibe abschneiden. Wer die Newsletter-Anmeldung zudem genau anschaut, erkennt die Verbindung zur Bildsprache der Stiftung. Im Hintergrund ist eine Mauerszene zu erkennen, es muss dies am 9.11. oder am Tag danach in Berlin aufgenommen worden sein. Menschen bevölkern die Mauer, nehmen sie in Besitz, es ist dies der Inbegriff des Bildes, das von der friedlichen Revolution bleibt: Die Menschen in der DDR haben irgendwann die Angst vor dem Regime überwunden. Sie haben sich nicht mehr abhalten lassen, zu formulieren, dass sie anders leben möchten, sie wollten sich vom Überwachungs- und Repressionsapparat nicht mehr länger unterdrücken lassen.

Stiftungswebsite mit Recherche-Mediathek

Die Verbindung des Auftrags der Stiftung mit den Kontaktelementen, die jede Stiftung heute auf ihrer Stiftungswebsite haben sollte, das gefällt uns sehr gut. Gleiches gilt auch für die Sektion Aktuelles. Termine werden schön untereinander gereiht, die Details werden klar benannt. Klickt man in die einzelne Meldung hinein, finden sich weitere Hinweise, was einem bei dem Termin erwartet, und es wird auch auf andere Inhalte weitergeleitet. Ein echtes Highlight ist aber die Mediathek, die unter dem Unterpunkt Recherche eingehangen ist. Diese Mediathek ist ein richtiges Kleinod für alle, die sich mit der Friedlichen Revolution oder dem SED-Regime einmal auseinandersetzen möchten. Neben Videos und Audio-Dateien sind auch Bildergalerien zu finden. Zudem ist die Mediathek thematisch sortiert. Die Stiftungswebsite der Stiftung Aufarbeitung wird damit zum Arbeitswerkzeug, zum Fundus für thematisch Interessierte. So wird die Stiftung ihrem Auftrag gerecht, der Erinnerung Vorschub zu leisten, indem Nutzern eine Vielzahl an Inhalten zur Verfügung gestellt werden.

Newsletter-Tipp:
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Wenn am 9ten Oktober eine Tagung den 9ten Oktober behandelt…

Zugegeben, das Thema der Stiftung ist natürlich ein hartes, aber die Contenttiefe und -inhalt begeistern regelrecht. Dazu werden vorab bereits Hinweis auf live ausgestrahlte Formate eingebunden, etwa jenen zur Tagung zum Thema „Mit der Revolution in die Zukunft“, die am 9ten Oktober stattfindet. Jenem Tag, an dem bspw. in Leipzig erstmals von Zehntausenden der Marsch um den Innenstadtring gelang, um damit auch um die neuralgische „Runde Ecke“ herum, in der sich damals die Stasizentrale der Stadt befand. Man rechnete mit dem Schlimmsten, unter anderem auch ein Aufruf von Kurt Masur, auf Gewalt zu verzichten, brachten das Regime dazu, vor der Menschenmasse zurückzuweichen und eben nicht von der Schusswaffe Gebrauch zu machen – um de Marsch ein Ende zu setzen. Im Footer der Stiftungswebsite der Stiftung Aufarbeitung sind zudem noch weitere Websites genannt. Etwa zur Deutschen Einheit unter www.deutsche-einheit-1990.de, oder schauen Sie mal auf www.erinnerungsdebatten.de vorbei, hier wird der Umgang mit der Erinnerung bzw. den zwischen 1989 und 1992 dazu geführten Diskussionen bearbeitet. Diese Tiefe begeistert einfach.

Stiftungsexperten-Handbuch

Zusammengefasst

Je tiefer man in die Stiftungswebsite der Stiftung Aufarbeitung eintaucht, desto mehr fesseln einen die Inhalte. Genau das ist das, was eine Stiftungswebsite leisten kann, sie kann fesseln, und vielleicht muss sie das auch. Das Thema ist natürlich auf eine bestimmte Weise dankbar, denn die innerdeutsche Geschichte ist ein extrem spannender, weltpolitisch hochrelevanter Themenkomplex, der jede Deutsche und jeden Deutschen anfasst. Den einen mehr, den anderen weniger, aber exakt Informationsangebote wie jenes der Stiftung Aufarbeitung trage dazu bei, diese Geschichte anfassbar, erlebbar und transportierbar zu machen. Daher ist diese Stiftungswebsite so enorm wichtig, das war es Zeit, ihr eine ultimative Stiftungswebsite-Lobhudelei zu widmen. Denn die Inhalte befördern das Verstehen, dessen was war, und auch dessen was ist und was sein wird. Oder wie es auf der Website an einer Stelle bei einer Video-Ankündigung heißt: Zukunft erinnern – das Morgen von gestern im Heute, genau darum geht es.