Oh man, mit dieser enormen Resonanz hatten wir nicht gerechnet. Rund 1.400 Zuschauer waren beim 4. Virtuellen Tag für das Stiftungsvermögen live mit dabei, verfolgten, wie wir eine Petition für mehr Mut im Stiftungsvermögen auf den Weg brachten. Denn genau den braucht es, aber daneben eben auch Haltung und Handwerk. Stiftungsvermögen kann mehr, als „einfach“ nur verwaltet zu werden. Mit 30 Stiftungsexperten und Stiftungsverantwortlichen sprachen und diskutierten wir über…
- …den Epochenwechsel im Stiftungsvermögen, ob das wir gerade in der Welt erleben, als Epochenwechsel tituliert werden kann. Prof. Dr. Roland Koch fasste zusammen, dass wir es in einigen Jahren erst final werden sagen können mit dem Epochenwechsel, dass aber etliche Fragmente aktueller Entwicklungen auf einen Epochenwechsel schließen lassen.
- …das Anlegen von Stiftungsvermögen cum Zins, also nach der Zinswende, bei den sich Stiftungsverantwortliche aber auch in einer Illusion verlieren können. Umso wichtiger ist die strategische Asset Allocation, also eine strategische Idee für das Stiftungsvermögen, so wie es die großen US-Universitätsstiftungen und auch hiesige Beispiele wie die Karg-Stiftung, die ZEIT-Stiftung, die Software-AG-Stiftung, die Oberfrankenstiftung, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, die Karl-Schlecht-Stiftung und etliche mehr bereits seit langer Zeit vorleben.
- …das Handwerkszeug, das es braucht, um heute für morgen Stiftungsvermögen zeitgemäß und zeitlos anzulegen: die Anlagerichtlinie und das Anlagekonzept, beides wird durch die Stiftungsrechtsreform zum Werkzeugkasten von Stiftungsgremien gehören müssen. Ohne beide Eckpfeiler geht es vielleicht auch, aber pflichtgemäß und zum Wohle der Stiftung (Stichwort Business Judgement Rule)? Dann wird es schwer wie für einen Sprinter hinauf auf den Col du Galibier zu klettern (kommt einem in den Sinn, weil die Tour de France vor der Tür steht).
Die #vtfds Mediathek zum 4. Virtuellen Tag für das Stiftungsvermögen
Sämtliche Inhalte des 4. Virtuellen Tags für das Stiftungsvermögen gibt es wie gehabt in der #vtfds Mediathek zum Anschauen, Schmökern, Mitschreiben, Verbreiten in den Stiftungsgremien und -netzwerken.
Wir können an dieser Stelle nur ein dickes DANKESCHÖN an alle richten, die den 4. Virtuellen Tag für das Stiftungsvermögen begleitet haben, ihn zu dem gemacht haben, was er heute ist (was vor vier Jahren niemand gedacht hätte): Deutschlands erstes Frühstücksfernsehen rund um Stiftungsvermögen, die einzige TV-Show um deutschsprachigen Raum, die Stiftungsvermögen zum Thema macht und über die für das professionellere Management von Stiftungsvermögen gestritten wird. Denn: Stiftungsvermögen kann mehr.
Gerne verweisen wir an dieser Stelle auch noch einmal auf das FondsFibel #vtfds SPEZIAL, für das wir mit jedem der #vtfds Protagonisten ein ausführliches Interview geführt haben, also 30 Gespräche über Stiftungsvermögen. Lesen Sie rein auf unserem Blog, oder ins PDF, dass wir in der Mediathek für Sie hinterlegt haben.
Termine…
Und wie es im Leben so ist, jagt im Sommer ein Termin den nächsten.
Münchner Stiftungstag #MST23, ab 12:30 Uhr im Kolping-Haus, der Themenkontext wird gespannt von der Kooperation über das Suchen und Finden von Mitarbeitern bis hin zum Beitrag von Stiftungen bei Transformationsvorhaben; wir sind moderierend an Bord beim Gespräch ab 16:30 Uhr im Festsaal, u.a. mit Dr. Stefan Fritz von der Bischof-Arbeo-Stiftung; zu Programm und Anmeldung finden Sie hier.
22. StiftungsIMPACT der ESV Akademie in Berlin, ab 17 Uhr, mit einer richtig illustren Runde und einem Thema auf der Höhe der Zeit. Mit dabei sind #meinstiftungsexperte Dr. Christoph Mecking, Dr. Frederick Richter von der Stiftung Datenschutz, Dr. Verena Staats vom Bundesverband Deutscher Stiftungen und Jan Holze von der Deutschen Stiftung für Ehrenamt und Engagement; Thema ist Stiftung und Staat bzw. u.a. die Frage, welche Vorteile es hat, wenn der Statt als Stifter agiert. Sämtliche Programmdetails finden Sie hier.
Das finale Apercu
Was bleibt vom 4. Virtuellen Tag für das Stiftungsvermögen? Einmal die Erkenntnis, dass Couchsurfing nicht nur den Erfahrungsschatz sondern auch das Netzwerk weitet (kleiner Insider vom Vorabend). Aber im Ernst. Der Virtuelle Tag für das Stiftungsvermögen förderte doch einige für Stiftungen zielführende Erkenntnisse zutage. Dazu gehört das Freimachen von der Kalenderjahresdenke, dazu der feste Blick über den Tellerrand hinaus, was das Anlageuniversum – und auch Vorbilder – anbelangt.
Die Stiftungsrechtsreform wiederum gibt Stiftungsgremien Flexibilität an die Hand, aber dazu brauche in ein Plus an Handwerk, um damit umgehen zu können. Zum Wohle der Stiftung, das sind nicht nur vier warme Worte, sondern eine nicht gepolsterte Leitplanke entlang einer absehbar recht kurvigen und kupierten Straße, die nicht immer geteert ist.
Was der 4. Virtuellen Tag für das Stiftungsvermögen aber zeigte, war uns nicht minder wichtig. Ein digitales Event geht auch cum Socializing, das haben die anderthalb Tage in Heidelberg Mitte Juni deutlich gezeigt.
Ein reichweitenstarkes Digitalevent kann auch Räume für sehr intensive persönliche Austausche kreieren. Nur war der Rahmen dafür eben keine klassische Eventlocation, sondern das Studio von RNF in Heidelberg-Wieblingen.
Über Stiftungsvermögen zu sprechen, kann Brücken bauen, Stiftungsvermögen künftig anders zu managen. Brücken bauen ist aber nur die erste Übung, viel wichtiger ist, auch über die Brücke zu gehen. Der Virtuelle Tag für das Stiftungsvermögen als Brückentag oder Tag der Brücke? Das nehmen wir gerne als Gedanke mit für den #vtfds2024 am 12.6.2024.
