Blick in den Rückspiegel

Rechts auf der Beschleunigungsspur ist auch Einiges los

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Blick in den Rückspiegel
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Etliche der #fondsfibel-NEUEN bzw. deren Fondskonzepte haben während des Börsenjahres 2021 ihr Potenzial dargelegt, dennoch gibt es Potenziale zu heben. Denn ganz so einfach waren die vergangenen 12 Monate dann doch nicht. Ein Blick auf die Beschleunigungsspur.

Carmignac Patrimoine

Der Flaggschiff-Fonds (LU1163533778) des französischen Hauses hat mit seinem Income-Konzept im Jahresverlauf ein Minus von 0,88% erwirtschaftet, was angesichts der Performance des Referenz-Indikators in Höhe von 13,34% ein unbefriedigendes Ergebnis darstellt. Dennoch wurde die garantierte Ausschüttung für 2022 erneut auf 5% festgelegt. Das Management ist sehr zuversichtlich, mit der aktuellen Positionierung die Performance-Delle schnell auszubügeln.

5% Ausschüttung wird beibehalten

Möglich ist die Beibehaltung der Ausschüttung insbesondere durch die gute Performance in den beiden vorangegangenen Jahren, als 12,4% (2020) und 10,55% erreicht wurden. Bei der Analyse der Zahlen kommuniziert Carmignac sehr offen. Es habe eine kontraproduktive Vorsichtigkeit beim Aktien-Anteil gegeben, und die Allokation habe zudem Aktien in Euro übergewichtet. Zudem habe der Markt zuletzt Unternehmen mit längerer Wachstums-Historie bevorzugt, Carmignac hingegen auf jüngere Unternehmen fokussiert, die die Profitabilität ihres Geschäftsmodells erst noch beweisen müssen. Schließlich habe das übergewichtete Engagement des Fonds in China die Performance belastet, da strengere Regulation und eine restriktivere Fiskal- und Geldmarktpolitik viele Titel belastet hätten.

„Starke Überzeugung“ Uber weiter im Portfolio

Die Underperformance hatte sich früh im 4. Qurtal angedeutet, wie sich aus den Monatsberichten ergibt. „Unsere Aktienkomponente litt unter einigen Einzeltiteln, wie etwa Uber, eine unserer stärksten Überzeugungen. Die Aktie wurde von einem ungünstigen Umfeld für Werte belastet, die von der Wiederöffnung profitieren. Zudem fielen die Ergebnisveröffentlichungen der FinTech Square Ende Oktober enttäuschend aus und belasteten die Performance des Titels im November.“ Der Fonds wurde zudem von seinen chinesischen Titeln beeinträchtigt, auch wenn die von der chinesischen Regierung vorgenommenen Reformen langfristig für mehr Transparenz beim Potenzial der Unternehmen des Landes sorgen dürften. „Unsere Aktienderivate leisteten im Berichtszeitraum ebenfalls einen negativen Beitrag (-0,23%). In der Anleihenkomponente machten dem Fonds seine Zinsderivate (-0,50%) sowie unsere derivativen Verkaufspositionen auf deutsche und US-Schuldtitel zu schaffen. Auch unsere Währungsderivate (-0,34%) beeinträchtigten die Performance leicht.“

Für Aufholjagd 2022 vorbereitet

Für 2022 ist Carmignac verhalten positiv gestimmt und hält die Allokation im Großen und Ganzen zunächst einmal bei. Allerdings gehen die Analysten von geringerem Wirtschaftswachstum und verfestigter Inflation aus. Im Hinblick auf das Potenzial gebeutelter Titel wie Uber und anderen zeigt sich das Management weiterhin zuversichtlich. Die Titelauswahl wird nach wie vor als entscheidend angesehen, „vor allem in diesem inflationären Umfeld. Wir interessieren uns verstärkt für Unternehmen, bei denen eine hohe „Erwartungslücke“ besteht.“ Damit meint Carmignac, dass die eigene Bewertung des Gewinnpotenzials eines Unternehmens deutlich über den Konsensschätzungen liegt. „Auf diese Weise wird gewährleistet, dass wir keine Unternehmen kaufen, die bereits „perfekt“ bewertet sind.“ In der Anleihenkomponente reduzierte das Management Short-Positionen in US-Schuldtiteln stark. „Bei den Währungen haben wir unser Exposure im US-Dollar aufgestockt, um uns gegen mögliche Zinsanstiege abzusichern.“

Zusammengefasst

Der Fonds verfügt über einen mehrjährigen track-record besonderer Güte und es ist davon auszugehen, dass Carmignac die Delle relativ zeitnah wieder ausbügeln wird.

Selection Rendite Plus

Der Fonds (institutionelle Anlageklasse DE0002605037 mit 25.000 EUR Mindestinvest) hat 2021 mit einem Plus von 2,3% abgeschlossen und ist damit unter seiner Zielrendite von 4% geblieben. 2019 und 2020 hatte der Fonds mit 12,2% und 10,8% brilliert. Mit einem guten Dezemberergebnis von 0,5% übersprang der Fonds noch die 2%-Hürde. Für das am 31.3.21 geendete GJ 20/21 wurden im Mai 2021 0,30 EUR je Anteil ausgeschüttet. Die Ausschüttungshistorie zeigt in den letzten Jahren hohe Stabilität. Als Indikation aus den bisherigen Ausschüttungen leiten wir für die Auskehrung des Fonds an die Anteilseigner in diesem Jahr eine ähnliche Höhe ab. Das Geschäftsjahr 21/22 als Basis der kommenden Ausschüttung im Mai endet am 31.3.22.

Mit offensiver Aufstellung in 2022 gestartet

Auf 2022 blickt das Management durchaus optimistisch, auch wenn es einige Entwicklungen zu beobachten gelte. „Die amerikanische Zentralbank vermeldete eine Verschärfung ihres geldpolitischen Kurses, indem Sie mit einer schnelleren Drosselung der Anleihekäufe beginnt und drei Zinsanhebungen im Jahr 2022 in Aussicht stellte. Die Bank of England erhöhte unerwarteter Weise den Leitzins um 0,15 Prozentpunkte und reagierte damit ebenfalls auf die hohe Inflationsrate. Alleinig die EZB verspielt weiterhin ihre Glaubwürdigkeit, sich an einer unabhängigen und an Preisstabilität gekoppelten Geldpolitik zu orientieren und belässt ihren Zinsausblick für die nächsten Jahre unverändert“ befinden die Fondsmanager Claus Weber (Fixed income) und Jörg Scholl (Aktien). Nachdem der US Leitindex S&P 500 im Dezember zwischenzeitlich unter die 4500 zurückfiel und damit auch die europäischen Leitindizes unter Druck brachte, entfachte die Nachricht über mildere Infektionsverläufe der Omikron-Variante und die nachlassende Liquidität an den Kapitalmärkten bei den internationalen Aktienindizes eine klassische Jahresend-Rallye. Der DAX stieg dabei bis auf knapp unter die 16000er Marke an. Das nutzte der Fonds, der die auf 50% aufgestockte Aktienquote (vorher 30:70%) ausnutzt und mit 48,8% für seine Verhältnisse ausgesprochen offensiv ins neue Jahr ging.

Finanztitel und Versicherungen aufgestockt

Auf Branchenebene wurde außerdem der Anteil zinssensitiver Finanztitel, vor allem Versicherungstitel, aufgestockt. „Die globale Zinswende scheint eingeleitet zu sein. Wir erwarten dadurch für das kommende Jahr eine deutlich höhere Volatilität an den Aktienmärkten, aber auch zum Teil in einzelnen Rentenmarktsegmenten. Mit unserem risikokontrollierten Investmentansatz blicken wir positiv in das Jahr 2022 und sehen uns gut gerüstet, um in diesen Marktphasen aufkommende Investitionschancen nutzen zu können und gleichzeitig die maximalen Drawdowns in einem akzeptablen Verhältnis halten zu können“ blicken Weber und Scholl voraus. Sehr positiv ist die umfangreiche Nachhaltigkeits-Berichterstattung zu werten. Stiftungen können sich in einem eigenen, schnell zu findenden Dokument auf der Homepage von Selection AM über Key Performance Indicators, Wasserverbrauch, CO2-Bilanz und weitere Messgrößen der im Portfolio versammelten Werte informieren.

Zusammengefasst

2021 konnte nicht an die sehr guten Ergebnisse der beiden Vorjahre anknüpfen, wurde aber noch deutlich im Plus beendet. Die Schwankungen sind unvermeidlich, mal zieht die eine Nuance der Bewertung besser, mal die andere. Insgesamt zeigt der Fonds aber weiterhin seine klare Stiftungseignung. Die liegt überwiegend auf Stabilität, nicht so sehr auf Einkommen, wenngleich die Kontinuität der Ausschüttung auch nicht zu verachten ist.

CCP Gamma Plus

Der Gamma Plus Absolute Return Fonds (DE000A2PYPV6) hat das Jahr mit einem Plus von 0,85% abgeschlossen. 0,57% stammen davon aus dem Schlussquartal, als es an den Börsen etwas lebhafter wurde. Das zeigt das Potenzial. „Der Dezember war geprägt von einer kleinen Korrektur um den Monatswechsel November-Dezember, sowie rund um die Monatsmitte. Leider – aus Sicht des Gamma Plus – wurden diese recht schnell wieder negiert, und die Volatilität und die Volatilitätsschiefe flachten zügig wieder ab. Die „Buy the dips“-Mentalität zog sich nahezu durch das gesamte Jahr“ bedauert Fondsmanager Markus Buchmann.

Überhang an Long-Positionen beibehalten

Der Fonds besteht aus einem Basisportfolio aus Anleihen staatlicher deutscher und US-Emittenten, sowie einem Derivate-Portfolio als hauptsächlichen Renditeträger. Das Derivate-Portfolio besteht aus gekauften (Long) und verkauften (Short) Optionen auf europäische und nordamerikanische Aktienindizes. Ziel des Überhangs an Long Optionen ist es, bei starken Markteinbrüchen einen gewissen Schutz gegen Verluste im Fondswert zu haben. Und darüber hinaus sogar die Möglichkeit zu besitzen, bei Markteinbrüchen zusätzliche Erträge zu erwirtschaften. Das klappt am besten während Marktphasen, bei denen die Indices stetig unter Druck stehen und eine sogenannte Volatilitätsschiefe zu beobachten ist. Schiefe bedeutet, dass die Abwärts- und Aufwärtsbewegungen unterschiedlich stark ausgeprägt sind.

Merkmal der Anlagestrategie ist, dass stets versucht wird mehr Long als Short Optionen im Portfolio zu halten, und dabei einen Prämienüberschuss zu erzielen. Um das Ziel der Prämieneinnahme zu erreichen, folgt der Anlageprozess einem eigens dafür entwickelten quantitativen Konzept. Der gesamte Investmentprozess erfolgt regelbasiert. Ziel des Prämienüberschusses ist es, einen mit der tatsächlichen Marktphase weitestgehend unkorrelierten Ertragsstrom zu generieren. In das Jahr 2022 ging der Fonds mit dem sehr geringen Value at Risk (VaR) von 0,07%. „Dieser sehr niedrige Wert sollte aber nicht überbewertet werden. Sobald die Schwankungen wieder zunehmen, weitet sich auch das VaR-Band“ erwartet Buchmann.

Zusammengefasst

Der Fonds hat im Schlussquartal angedeutet, dass er im Falle einer Korrektur – und wer weiß was auf die Märkte bei verschärfter Energieknappheit oder einer Eskalation an der ukrainischen Grenze zukommt – ein echter Joker im Portfolio sein kann. Einstweilen erfüllt er seine Rolle als Cash-Ersatz: Statt Minusrendite gibt es sogar ein knappes Prozent obenauf.