Österreichs Stiftungslandschaft macht sich auf

Drei Lehren von der StiftungsApéro-Premiere in Salzburg

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SommerTour 2025 Nachlese Salzburg
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Es heißt immer, Stiftungen in Österreich, das sind ein paar hundert gemeinnützige Stiftungen und gut 3.000 Privatstiftungen, die immer häufiger einer versteinerten Kapitalsammelstelle gleichen. Aber, und das ist die wichtigste, für unser StiftungsApéro-Team um Kathrin Succow und Kathrin Hartkopf, war dies keine Überraschung. Denn die Stiftungslandschaft in Österreich hat nicht nur Stereotype zu bieten, sondern Macherinnen und Macher, viele engagierte Menschen, die sich um das Gemeinwesen in Österreich sorgen und Sorge tragen möchten, dass sich diese Sorgen zerstreuen. Unsere Nachlese zum StiftungsApéro in Salzburg.

Lehre Nummer 1: Demokratie braucht Alle

Stefan Haake von der CER Stiftung und Kopf hinter der Münchner Demokratie Conference brachte den einen Impuls zum Themenkreis Demokratie ist, an dem sich dann der Impuls von Sonja Jöchtl von love politics anknüpfte. Eine Konferenz zum Thema Demokratie wird es geben, weil es sie braucht. Die Zeiten sind so wie sie sind, wir müssen rund um Demokratie reflektieren, müssen verstehen, was wir an der Demokratie haben, müssen versuchen, Kräfte für das Vermitteln dieser Vorteilhaftigkeiten zu bündeln.

Stiftungen können hierbei eine wichtige Rolle spielen, sie können auch beispielhaft vorangehen, indem sie sich verjüngen oder ihre Gremien „bunter“ besetzen. Sie könnten den Demokratiediskurs aber auch öffnen für Gedanken, die vielleicht noch nicht ausgesprochen wurden – die die Menschen aber bewegen. Offene Gespräche, so wie in Salzburg beim StiftungsApéro auch, machen etwas mit den Menschen, vor allem aber eröffnen sie ein positiveres Bild vom Morgen, und genau das kann eine starke Klammer sein, sich hinter der Demokratie zu sammeln. Der StiftungsApéro in Salzburg ließ unsere StiftungsApéro-Kollegen Salzburg mit einem guten Gefühl verlassen, so kann man es sagen.

Lehre Nummer 2: Das Modell „gemeinnützige Stiftung“ ist in Österreich auf dem Vormarsch

Die gemeinnützige Stiftung hatte in Österreich einen schweren Stand. Es war und ist eine Besonderheit des österreichischen Stiftungsstandorts, das er privatstiftungsgeprägt war und ist. Die Stiftungslandschaft verändert sich aber, Günther Lutschinger vom Verband gemeinnützig stiften und Manfred Wieland von der Stiftung NextGen brachten es auf den Punkt: Es geht voran mit dem Stiftungsstandort Österreich, er wächst, er gedeiht auch ein Stück weit. Dennoch braucht er Beatmung von allen Seiten. Er muss sichtbarer werden, er braucht eine andere politische Lobby, er braucht Gewicht im gesellschaftlichen Diskurs, und er muss transparenter werden, und er muss Kräfte bündeln über das innersektorale Vernetzen. Genau das kommt voran, am 1. Oktober zum Beispiel auch beim Tag der Stiftungen, an dem auch wir wieder in Wien dabei sein werden

Lehre Nummer 3: Der Nachhaltigkeitsdiskurs hat es derzeit schwer

Unser Gründer Tobias Karow wies an einer Stelle im Gespräch mit Georg Eichelsberger von Kepler-Fonds darauf hin, dass die ESG-Scores darauf hindeuten, dass einige Rüstungsfirmen sehr nachhaltige Firmen sind, deren Produkt es jedoch nicht sei. Daran entzündete sich ein Streit mit zwei drei Gästen aus dem Publikum, die diese Flapsigkeit nicht mochten. Georg Eichelsberger, seines Zeichens Ansprechpartner für Stiftungen bei Kepler-Fonds, ordnete das Gesagte aber im ImpulsTalk „Quick & Dirty“ noch einmal ein. Es sei richtig, dass manche Firmen über sehr gute ESG-Scores verfügen, aber die Frage, ob das ausreicht, um als Stiftung hier investieren zu können, hänge eben genau nicht nur von diesen Scores ab, sondern ob ich das was das Unternehmen macht auch vertreten könne als Stiftung. Eine Frage, und das ist wohl der Königtipps rund um das nachhaltige Veranlagen des Stiftungsvermögen, sollten sich Stiftungen notieren und in ihren Stiftungsgremien diskutieren: Was ist mir wichtig?

Stiftungsexperten Handbuch 2025

Zusammengefasst

Unser StiftungsApéro-Team um Kathrin Succow und Kathrin Hartkopf sagt DANKE nach Salzburg, an die Uni Seeburg, die uns den StiftungsApéro im malerisch gelegenen Schloss Seeburg ermöglicht hat (und in der auch in Bälde ein Lehrgang Stiftungsmanagement beginnen wird). Nicht minder wichtig war die Unterstützung seitens Günther Lutschinger und Manfred Wieland, danke an Euch beiden, wir sehen uns in Bälde wieder. Natürlich hat die diesjährige StiftungsApéro SommerTour 2025 noch eine finale Station: Am 30.9. begrüßen wir Stiftungen aus und um Freiburg herum zur Breisgau-Premiere des StiftungsApéros, auf der Luisenhöhe. Wir freuen uns auf Freiburg, und als Highlight werden wir das die finale Etappe sportlich begehen, mit einer kleinen Tour de Freiburg hinauf zur Luisenhöhe mit dem Fahrrad. Grande Finale eben.