Um es gleich vorweg zu nehmen: Durch die Social Media Kanäle generieren Sie NOCH nicht nennenswerte Spenden. Zu misstrauisch ist der Spender, wenn er seine Daten angeben muss. Aber, es gibt ein großes ABER: In den richtigen Netzwerken mit den richtigen Inhalten unterwegs zu sein, das kann sich für Stiftungen auszahlen.
Seit es Social Media gibt, bin ich in den unterschiedlichsten Kanälen, FB, Twitter, LinkedIn, Xing, Instagram und musste auf dem Weg einiges lernen. Je nachdem welche Kommunikationsziele verfolgt werden, müssen die passenden Kanäle ausgewählt werden. Entscheidend ist, in den richtigen Netzwerken für Buzz zu sorgen.
Soziale Themen aktiv kommunizieren
Es gibt doch immer noch Fundraiser und Stiftungen, die sich den Social Media Networks verweigern. Über diese Netzwerke können nicht nur neue Spender gewonnen, geeignete Kooperationspartner gefunden oder ein Austausch mit anderen Fundraisern über Trends und Erfahrungen erfolgen. Nein, es sollte heutzutage vielmehr von diesen als ein Platz verstanden werden, um soziale Themen noch aktiver zu kommunizieren, voranzutreiben, neue Projekte anzudenken, Kooperationspartner zu finden, Mitarbeiter zu gewinnen und mit den relevanten Zielgruppen in Kontakt zu kommen. Hier ein paar für Deutschland im Januar 2019 veröffentlichten Zahlen:
- Facebook hat 32 Mio. aktive Nutzer, davon sind 23 Mio. Nutzer täglich aktiv.
- Xing hat ca. 15 Mio. Nutzer, ein Plus von ca. 2 Mio. im Vergleich zu 2018, und hat 2,5 Mio. Nutzer wöchentlich.
- LinkedIn hat ca. 12-13 Mio. registrierte Nutzer.
- Twitter wird von 2,5 Mio. Nutzer wöchentlich genutzt und hat 0,6 Mio. Nutzer täglich.
- Instagram hat 10 Mio. aktive Nutzer wöchentlich und 6 Mio. aktive Nutzer täglich.
- Die sozialen Netzwerke freuen sich jedes Jahr über den steten Zuwachs! Für Fundraising und Marketing unerlässlich
Aber die Social Media brauchen auch den richtigen Content, also die richtigen Inhalte. Content Marketing ist IN. Menschen schauen heute zuerst in die SMN, bevor sie noch auf Ihre Webseite schauen. Also lohnt es sich, hier zu investieren, denn es ist Ihre Visitenkarte, komprimierter als die richtige Webseite, deshalb ist es wichtig, den richtigen Inhalt zu posten.
Jede Spendergruppe hat andere Bedürfnisse
Ob es ein intelligenter Tweet ist, eine Aufforderung zu spenden zu einer Aktion auf Facebook, neue Mitarbeiter anzuwerben oder in kurzen Worten oder schönen Bildern für ein Projekt zu werben. Viele soziale Organisationen heuern dafür junge Leute an, die sich in den SMN auskennen. Nur kennen die meistens nicht die Bedürfnisse der diversen Spendergruppen.
Besonders jetzt, vor Weihnachten (mit den Lebkuchen im Supermarkt fangen die Weihnachtsaktionen schon recht zeitig an), ist ein guter Content wichtig, um Spendern die Idee zum Spenden zu geben. Ob er das hinterher online- oder offline macht, ist nicht so wichtig. Bild schlägt Text kommt z.B. bei Instagram-Nutzern zum Ausdruck. Bei Twitter kann man sich schnell mit vielen verbinden und gesehen werden. Die Chance sich auf seinem Gebiet als Experte zu positionieren und mit Multiplikatoren in Kontakt zu treten sei hier hervorgehoben. Über Trending Topics oder Hashtag-Suche können heiß diskutierte Themen gefunden werden.
Langweilige Netzwerke? Gibt es!
Facebook, der Allrounder unter den SMN mit ca. 32 Millionen Nutzern ist gut geeignet Menschen für die Organisation zu interessieren, mehr Text, Videos und Bilder zu posten und Werbeanzeigen für wenig Geld zu schalten oder sich als gemeinnützige Organisation zu präsentieren, LinkedIn ist gut um qualifizierten (Social) Business Content zu posten und Xing braucht man, um in Deutschland vernetzt zu sein (obwohl ich dieses Netzwerk nicht gerne nutze, es ist mir schlicht zu langweilig und zu eingeschränkt, ist aber mit ca. 15 Millionen Nutzer nicht zu unterschätzen.
Auch Snapchat, Pinterest oder Google+ etc. muss man beachten und einen eigenen Youtube-Channel zu haben ist eigentlich für jede soziale Organisation Voraussetzung. Zusätzlich bietet es sich an, wirklich journalistisch begabte Mitarbeiter oder Projektleiter in einen Organisations-Blogg zu engagieren, die dort über Projekte und deren Entwicklung posten.
Ein Social Media-Account muss leben
Es macht keinen Sinn, die eigene Stiftung oder soziale Organisation auf jeder Plattform zu registrieren, wenn für die weitere Betreuung sowohl Zeit als auch Content fehlen. Denn so ist es nur ein weiterer toter Social Media Account, auf welchem Nutzer im Regen stehen gelassen werden. Viel wichtiger ist, das Thema Social Media in der Organisation strategisch zu etablieren und ganzheitlich in Fundraising&Öffentlichkeitsarbeit einzubinden. Auch müssen Prozesse und Abläufe definiert und die zuständigen Mitarbeiter fit für Social Media gemacht werden, was in sozialen Organisationen gar nicht so einfach ist. Hier jetzt schon in gutes Personal zu investieren, lohnt sich mittel- bis langfristig.
Zusammengefasst
In einigen Jahren werden wir einen Großteil der Spenden nur noch über Crowdfunding, Crowdlending und Crowdinvesting einwerben, das ist jedenfalls meine Vermutung. Dann erst anzufangen, sich in den SMN zu etablieren, ist zu spät, denn Sie brauchen die Communities und die bauen sich nicht von heute auf Morgen auf.