Ob das Comeback des Zinses eine gute Nachricht für das Stiftungsvermögen ist, darüber wird derzeit viel diskutiert. Natürlich bedeuten 4% Zins eine planbare nominelle Einnahme, die sich aber relativiert, sobald sie auf eine reale Basis gezogen wird – also cum Inflation. Denn real betrachtet werden Stiftungen bei den derzeitigen Teuerungsraten sukzessive an wirtschaftlichem Stehvermögen verlieren, sofern sie zu weitesten Teilen in Anleihen anlegen. Genau zu diesem Spannungsfeld liefert der FAROS & BZ live Investoren Summit 2023 Anregungen und Denkanstöße. Und zwar solche, die es in sich haben.
Uns treibt das Thema Stiftungsvermögen um, umso mehr als dass die Stiftungsrechtsreform einerseits Agieren seitens der Stiftungen aus dem Inneren heraus verlangt, zum anderen das veränderte Anlageumfeld einen kräftigen Impuls von außen an das Stiftungsvermögen sendet. Was meinen wir damit? Die Stiftungsrechtsreform verlangt von Stiftungen ein Anlagekonzept, und zwar keines nach Schema F, sondern eines das als zeitgemäß und zeitlos klassifiziert werden kann und auf dessen Basis eine verlässliche Planung hinsichtlich der Ausgaben aufgesetzt werden kann. Dieses Anlagekonzept sollte auch den Unterschied zwischen Umschichtung und Wertzuwachs kennen, denn hieraus und der Komponente „Sonstiges Vermögen“ lässt sich Stiftungsvermögen künftig flexibler managen.
Programm-Tipp:
Werfen Sie mal einen Blick ins Programm des FAROS & BZ live Investoren Summit 2023, wir haben das PDF hier für Sie hinterlegt.
Stiftungsvermögen braucht diese Denkanstöße
Der Impuls von außen wiederum ist einer, auf den Stiftungen keinen Einfluss haben. Dass sich Zinsen nicht wie ein Faltgebirge langsam emporbewegen, sondern raketengleich nach oben schießen, ist eine Tatsache, die nun bewertet werden muss. Kann ich als Stiftung so eine Bewegung „ab“, ist mein Stiftungsvermögen auch auf solche Zäsuren vorbereitet? Ist es richtig, angesichts solch möglicher Bewegungen im Wesentlichen in Anleihen investiert zu sein? Mit diesen Fragen befassen sich Stiftungsverantwortliche derzeit, in größerem Umfang, wie wir hören, was uns wiederum antreibt, zu schauen, wie es die ganz großen Investoren hierzulande Halten mit dem Agieren im inflationären Umfeld. Anlegen mit Inflation, das ist etwas anderes als Anlegen im Negativzins, und genau über diesen Paradigmenwechsel wird auf dem FAROS & BZ live Investoren Summit 2023 diskutiert – und genau um hier wieder neue Denkanstöße mitzunehmen, sind wir Medienpartner der Veranstaltung geworden. So nah kommen wir nur selten an die David Swensens* Deutschlands heran.
*) David Swensen war der Investment-Manager des Stiftungsvermögens der Yale-Universität und übernahm die Verantwortung hier im Jahr 1985. Sein Investmentansatz sah das breite Diversifizieren, das Loslösen von kurzfristigen Marktbewegungen und der Kalenderjahresdenke und das Hinzuziehen Alternativer Anlageklassen nicht nur als Beimischung sondern als strategischer Baustein vor. Dieses Konzept entwickelte sich ob des Anlageerfolgs zum Role-Model für das Verwalten komplexer Vermögen, binnen 30 Jahren schraubte Swensen mit seinem Konzept das Stiftungsvermögen auf über 25 Mrd. US-Dollar nach oben. Er schrieb unter anderem das Buch „Erfolgreich investieren – Strategien für Privatanleger“, das im Original ist hier und da nur mehr für Liebhaberpreise zu haben. David Swensen verstarb im Jahr 2021
Von Prof. Lars Feld gibt es sicherlich die klare Kante
Gleich zu Beginn wird Prof. Dr. Dr. Lars Feld seine Sicht der Dinge auf das ökonomische Bild Deutschlands und der Welt darlegen, und wir erwarten uns abermals Anregungen vor allem für die Politik in Berlin, das Geschäftsmodell der Deutschland AG auf die neue Zeit auszurichten. Schaut man mal auf seine Posts auf Social Media bzw. jene, die er aufgegriffen hat, dann scheint ihn u.a. die Rolle des Staates in einem wirtschaftlich komplexen Umfeld umzutreiben. Ebenfalls lässt sich eine gewisse Sorge erkennen, dass Antworten auf neue wirtschaftliche Realitäten zu selten hierzulande gefunden werden, was natürlich Auswirkungen auf den Wohlstand haben wird. Spannend also, und genau für solche Ein- und Durchblicke sind wir Partner des FAROS & BZ live Investoren Summit 2023. Die Agenda der Veranstaltung hält aber noch weitere Formate bereit, die Denkantöße produzieren werden.
Anlagestrategien im Detail analysiert
So etwa die Shortlist Battle, bei der drei Asset Manager mit ihrer Strategie zum Thema Globale Valueaktien pitchen, ihren Ansatz also vor der FAROS-Jury vorstellen. Stiftungsmanager können hier lernen, wie sie einer Strategie die Hosen runterziehen, wie sie über Fragen herausbekommen, ob die Strategie den eigenen Anforderungen entspricht. Wir leiten aus dem Format aber noch etwas Anderes ab: Es braucht auch in Stiftungen, insbesondere wenn Stiftungsvermögen nicht mehr nur verwaltet sondern gemanagt werden soll, das Beschäftigen mit Anlagestrategien im Detail. In Zeiten wie diesen sind Details wichtig, in Zeiten wie den kommenden können Details entscheidend sein. Umso mehr als dass auch eine immer größere Zahl von Stiftungen ihr Stiftungsvermögen breiter streuen (=diversifizieren) wird, um das Resilienzniveau nach oben zu schieben. So etwas wie eine Shortlist Battle kann hier ein tolles Instrument sein (im Programm ab
Zusammengefasst
Wir freuen uns auf den FAROS & BZ live Investoren Summit 2023, aus drei Gründen.
- Wir erwarten Inhalte um Impulse auf hohem Niveau, die Stiftungen definitiv Denkanstöße für das Managen von Stiftungsvermögen mit Blick auf 2030 liefern werden.
- Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit dem FAROS-Team, das für uns ein sehr wichtiger Sparringspartner rund um das Thema Private Markets ist.
- Wir schätzen die Gespräche mit den Vermögensprofis institutioneller Kapitalsammelstellen, aus solchen nehmen wir enorm viel für das Tägliche mit. Schauen Sie mal ins Programm um 17:15 Uhr, hier berichten die ganz großen Versicherer, was sie derzeit bewegt, hier gibt es Insights wie sonst nirgends. Speziell für Stiftungen mit einer großen Vermögensmasse dürfte die Agenda sehr werthaltig sein. David Swensen jedenfalls hätte hier genau hingehört.