Howto: LinkedIn für Stiftungen

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LinkedIn für Stiftungen
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LinkedIn ist für Stiftungen womöglich künftig ein Must place to be. Für viele ist LinkedIn bereits die berufliche Visitenkarte des digitalen Zeitalters. Die Plattform ist mit über 875 Millionen Nutzern weltweit das meistgenutzte berufliche Vernetzungsangebot in der digitalen Welt. Der Erfolg von LinkedIn spricht also für sich. Auch viele Vertreter aus der Stiftungswelt tummeln sich unter den Benutzern. Doch was ist es, was LinkedIn für Stiftungen attraktiv macht? Und wie kann eine Stiftung LinkedIn für sich am besten nutzen?

Warum LinkedIn?

Wahrscheinlich nutzen Sie bereits Facebook, Instagram und/ oder Twitter für Ihre Stiftungszwecke. Schließlich gehören diese sozialen Netzwerke mittlerweile für viele modern aufgestellte Stiftungen zum Standardwerkzeug der Öffentlichkeitsarbeit im digitalen Zeitalter. Was kann LinkedIn also, was die anderen nicht können? Nun, die jeweiligen Plattformen dienen unterschiedlichen Zielen. Mit Instagram werden Inhalte visuell dargestellt, der Informationsaspekt tritt dagegen zurück, Twitter bietet eine Plattform, um Aktuelles zu verbreiten und zu diskutieren, Facebook ist als der altbekannte Vertreter der sozialen Medien für viele ein Muss. Über LinkedIn geht es dagegen um die berufliche Vernetzung. Die Plattform dient eher professionellen als privaten Zwecken, und genau in diesem Aspekt unterscheidet Sie sich von den vorgenannten Plattformen.

Welches Ziel verfolgen Sie?

Deshalb geht es bei LinkedIn eigentlich um mehr als „nur“ Öffentlichkeitswirksamkeit. Eigentlich, denn gerade die kostenlose Basis-Version für Unternehmen (wozu auf LinkedIn auch Stiftungen & NPOs zählen) lässt sich durch die überschaubaren Nutzungsmöglichkeiten ähnlich wie ein professionelleres Facebook bedienen: Besucher Ihres Profils finden Informationen zu Ihrer Stiftung, sehen ihre geposteten Beiträge und erstellten Events und können Ihrem Account folgen. Wenn man aber LinkedIn auch für den Zweck der Mitarbeiterakquise einsetzen möchte, stößt man mit der Basis-Version an seine Grenzen. Auch das Versenden von Direktnachrichten an andere LinkedIn-Mitglieder bleibt einem durch die Gratisversion verwehrt. Wenn es Ihnen aber weniger um Mitarbeiterakquise und den direkten Austausch über LinkedIn geht, behandeln Sie die Plattform wie ein Facebook for Professionals: Zwar schöpfen Sie nicht das volle Leistungsspektrum aus, Ihre Stiftung ist aber zumindest auf dieser berufsorientierten und stetig an Mitgliedern wachsenden Plattform vertreten, dessen Zielgruppe sich deutlich von Facebook, Instagram Co. unterscheidet.

Das passende Modell

Sie wollen mehr als ein Facebook for Professionals und Direktnachrichten senden können oder im Privatmodus surfen, sich also ein Profil ansehen, ohne dass Name und Profilinformationen Ihrer Stiftung mit dem anderen geteilt werden? Dann lohnt sich eine Investition in ein Premium-Abonnement. Für Stiftungen kommen insbesondere zwei Premiummodelle in Betracht: Premium Business und Recruiter Lite. Welches Abo das richtige ist, hängt maßgeblich von der Größe der Stiftung und dem eigenen Bedarf ab. Premium Business eignet sich dann, wenn Sie primär die Reichweite Ihres LinkedIn-Accounts vergrößern möchten. Recruiter Lite bietet darüber hinaus zusätzliche Funktionen für die Akquise neuer Talente. Das Recruiter Lite-Paket kommt dabei eher für Organisationen mit einem eigenen Recruiter-Team in Betracht. Vor allem für kleinere Stiftungen mit nur gelegentlichem Mitarbeiterbedarf erscheint es dagegen kostengünstiger, ein Premium Business-Abo abzuschließen und bei Bedarf Stellenanzeigen auf LinkedIn zu schalten. Es gibt kostenlose und kostenpflichtige Stellenanzeigen, wobei letztere die Sichtbarkeit der Stellenanzeige erhöhen.

Finden und gefunden werden

Das Internet ist schnelllebig und folgt dem Motto „Content is King“. Gerade Vernetzungsangebote wie LinkedIn funktionieren wie eine Suchmaschine: Der Algorithmus sortiert Informationen für den Suchenden nach der höchsten zur niedrigsten Trefferwahrscheinlichkeit. Möglicherweise sind Sie schon mal über den Ausdruck „SEO“, Deutsch: Suchmaschinenoptimierung, gestolpert. Der Algorithmus einer Suchmaschine bevorzugt bei der Ergebnisanzeige bestimmte Schlagwörter auf Websites, um ein möglichst passgenaues Suchergebnis für den Suchenden zu generieren. Auf LinkedIn gelten die gleichen Grundsätze wie bei anderen Suchanwendungen: Eine einfache Sprache und das häufige Verwenden von in der Zielgruppe gängigen Schlagwörtern in Ihren Beiträgen erhöht die Trefferwahrscheinlichkeit. Zusätzlich können z.B. relevante Hashtags in Posts eingebaut werden.

Mehr Reichweite

Um Ihre Zielgruppe auf LinkedIn nachhaltig an Ihren Account zu binden, sollten Sie diese als Follower gewinnen. Wenn Sie regelmäßig aktuelle und relevante Beiträge für Ihre Zielgruppe posten, wird man eher Ihrem Account folgen. Sehr effektiv für Ihre Sichtbarkeit ist es auch, wenn die Mitarbeiter Ihrer Stiftung diese als Arbeitgeber angeben. Sobald Ihre Stiftung einen LinkedIn-Account hat, kann diese als Arbeitgeber über die Profile Ihrer Mitarbeiter verlinkt werden. So werden die Kontakte Ihrer Mitarbeiter leichter auf den Account der Stiftung aufmerksam. Ein weiterer Vorteil: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mitarbeiter einen geposteten Beitrag des Stiftungsaccounts teilt, ist um ein Vielfaches höher als bei allen anderen LinkedIn-Benutzern. Zudem sollten Sie Ihre Kontakte dazu einladen, Ihrem Account zu folgen – das Pendent zur Freundschaftsanfrage auf LinkedIn.

Zusammengefasst

Und, ist LinkedIn eine passende Ergänzung für die Social Media-Präsenz Ihrer Stiftung? LinkedIn ist jedenfalls nicht nur interessant für Arbeitnehmer und gewinnorientierte Unternehmen, sondern gerade auch wegen der professionellen Ausrichtung und der Möglichkeit, sich nicht nur zum Zweck der Mitarbeiter-Akquise zu vernetzen, attraktiv für viele Stiftungen und NPOs. Außerdem scheinen die Nutzer und Nutzerinnen der Plattform lange noch nicht müde zu werden: Nicht nur die Mitgliederzahl auf LinkedIn steigt rasant, sondern auch die bestehenden Mitglieder werden immer aktiver. Günstige Bedingungen also, das Potenzial der Plattform auszutesten.