Wir stärken Hamburg. Das ist der Satz, der sofort ins Auge fällt. Es wird direkt klar: hier geht es um die Hansestadt. Um Hamburgerinnen und Hamburger, und ihre Projekte. Auf den zweiten Blick erfasst das Auge die begrüßenswert knappen, aber trotzdem informativen Teasertexte und die großen, einnehmenden Bilder, die emotional sind, ohne zu rührend daherzukommen. Die Seite ist wie ein Hamburgmagazin für die lokale Stiftungsarbeit – we like! Unsere Ultimative Stiftungswebsite-Lobhudelei für die Stiftungswebsite der BürgerStiftung Hamburg. Rolle im gesellschaftlichen Miteinander. Welche Rolle das Tanzen dabei spielen kann, das wurde mir bewusst, als ich Gast der Verleihung des Deutschen Tanzpreises 2024 sein durfte. Den Chef des Dachverbands Tanz Deutschland, Michael Freundt, lernte ich auf dem Deutschen Stiftungstag im Mai dieses Jahres kennen. Es gab mir eine Idee mit auf den Weg, zu der ich rund um die Verleihung im Aalto Theater Essen einen konkreteren Eindruck gewinnen konnte. Stiftungen könnten bei der Förderung des Tanzes in seinen verschiedenen Disziplinen eine gewichtige Rolle spielen. Ein Rückblick auf einen Abend, der inspirierte.
Es gibt eine Menge zu entdecken. In Hamburg sowieso, auf der Website der hiesigen BürgerStiftung aber auch. Los geht es mit allgemeinen Meldungen nebst Bebilderung im Slider. Darunter finden sich weitere Neuigkeiten im übersichtlichen wie ästhetischen Blog-Stil. Wer die Startseite hinter sich gelassen hat, kann tiefer eintauchen und alles Wesentliche über die Stiftungsarbeit erfahren. Das reduzierte Menü macht es einem leicht, schnell zum gewünschten Punkt zu kommen. Wer sich nur umsehen und stöbern will, kann sich treiben lassen und bekommt Erklärungen zum Stiften, detailliertes zur BürgerStiftung und ihrer Verwaltung sowie Hinweise zum Mitmachen in Form von Spenden und Ehrenamt geboten.
Magazin trifft auf Stiftung
Die Startseite der BürgerStiftung Hamburg hat es uns besonders angetan. Sie ist im fröhlichen Magazinstil gehalten, aktuell, informierend und bildreich. Fotos aus der Stiftungsarbeit, die beim Drüberscrollen größer werden, wechseln sich ab mit Anreißern, Zitaten von Projektmitarbeitenden, beispielhaften Stockfotos und knackigen Überschriften. Langeweile sucht man vergebens. Orangefarbene Badges auf den Bildern weisen außerdem auf die Kategorie des Artikels hin, zum Beispiel News, im Fokus oder aus der Projektarbeit. Die knalligen Farben unterstreichen das lebhafte Design: das Hamburger Rot, natürlich, trifft auf poppiges Pink, Orange und Dunkelrot. Nicht nur, dass es Spaß macht, die Seite anzusehen, Kontraste erleichtern auch das Lesen und sorgen für eine größere Barrierefreiheit. Ein Manko, das uns in diesem Zusammenhang jedoch aufgefallen ist: Die Bedienbarkeit über die Tastatur könnte besser sein. Da ist noch etwas Luft nach oben.
Lese-Tipp:
In der vergangenen Stiftungswebsite-Lobhudelei haben wir uns die Stiftungswebsite der Bundesstiftung Aufarbeitung angeschaut – und viel Lobenswertes gefunden.
Gut ausbalancierte Stiftungswebsite
Man spürt das Hamburger Leben auf der Website: spielerisch werden Fotos groß, Textinhalte schnellen hervor, Icons klappen um und werden farbig. Die Animationen sind akzentuiert und wohltuend sparsam eingesetzt. Es findet sich in unseren Augen eine gelungene Balance aus Firlefanz und Sachlichkeit. Das Menü ist hübsch simpel gehalten, die wichtigen Inhalte Newsletter, Spenden, Kontakt und Antrag stellen werden rechts mit kleinen Symbolen betont, auch im Hauptmenü und im Footer werden die Punkte wieder aufgegriffen. À propos Footer: als ruhiger Gegenpool ist er zurückhaltend dunkelgrau und mit sämtlichen Inhalten bestückt, die eine (Stiftungs-)Website eben so braucht. Adresse, Stiftung, Rechtliches sowie einen Bereich für die Presse samt Jahresbericht, Podcast (der ist uns etwas zu versteckt) und Veröffentlichungen. Weitere Rubriken sind Stiften, Förderung und Spenden. Newsletter und Kontakt sowie die animierten Icons der Social Media Kanäle – ein bisschen Spaß muss auch im Footer sein – sind hier ebenfalls untergebracht. Ausführliche Informationen zu Themen, die auf den ersten Blick schnell zu trocken wirken, werden nicht auf der Startseite, sondern ordentlich im Menü aufbewahrt: zum Beispiel die Gremienarbeit, Definitionen, Handlungsfelder und weitere Erklärungen.
Gelungene Transparenz
Viel zu oft stellen sich Menschen unter Stiftungsarbeit etwas Abgehobenes und Elitäres vor. Etwas, das mit ihnen nichts zu tun hat. Die Stiftungswebsite der BürgerStiftung Hamburg ist (mit vielen anderen Best Practices) angetreten, um das Gegenteil zu beweisen. Sie ist transparent, erzählt Erfolgsgeschichten und fordert deutlich zum Mitmachen und zur Teilhabe auf. Hervorzuheben ist beispielsweise der eigene Menüpunkt Ehrenamt. An dieser Stelle werden alle Optionen aufgeführt, wie sich Hamburger engagieren können, um das Zusammenleben in ihrer Stadt noch besser zu machen. Über das Menü oder über die Suche mit Filteroptionen sind die einzelnen Förderprojekte erreichbar. Das ist nicht nur spannend und aufschlussreich, sondern macht potenziellen Antragsteller Mut und hilft den Teilnehmer, ein für sich passendes Projekt zu finden. Zum Thema Transparenz zählen darüber hinaus auch Satzungen und Jahresberichte sowie Angaben über die Personalstruktur, die ebenfalls auf der Seite zugänglich sind.
Zusammengefasst
Die Website einer Bürgerstiftung sollte nicht zu langweilig daherkommen. Es geht ja um Menschen und das Leben. Die Hamburger Bürgerstiftung macht gleich auf den ersten Klick klar: wo Hamburg drüber steht, ist auch Hamburg drin. Neben ihrem Informationsgehalt sollten sich Stiftende, Projektinitiatoren, Ehrenamtliche und Interessierte unterhalten und im besten Falle inspiriert und motiviert fühlen. Das ist dieser Stiftungswebsite gelungen. Man fühlt sich zugehörig, möchte teilhaben und stolz darauf sein. Die Stiftungswebsite ist aktuell und authentisch, sie bietet relevante Informationen und lädt zum Mitmachen ein – sie ist Hamburg.
