Das war er also, der 5te Virtuelle Tag für das Stiftungsvermögen. Mittlerweile ist die Mediathek zur Sendung online, mit mehr als 25 Videos, zwei Bildergalerien mit 75 Eindrücken, 15 Shorts – und damit ganz viel Hintergrund rund um das zeitgemäße und zeitlose Anlegen des Stiftungsvermögens.
Was wir aus den Diskussionen und Gesprächen herauslesen konnten, waren vor allem die folgenden drei Dinge:
- Stiftungsvermögen, das ist nicht die Frage nach dem Ob, sondern dem WIE. Stiftungsvermögen muss gemacht werden, daran führt kein Weg vorbei. Wir können auf der Projektseite noch so viele Ideen entwickeln, wenn die Basis für diese Ausgabe nicht gegeben ist bzw. das wirtschaftliche Stehvermögen einer Stiftung nicht robust genug ist, werden Stiftungen sich schwertun, ihr Tun zu legitimieren. Stichwort ist hier das Wort Anlagekonzept.
- Stiftungen in Deutschland können von Stiftungen andernorts lernen, und wenn das zu anmaßend ober oberlehrerhaft klingt, dann können sich Stiftungen hierzulande von Stiftungen etwa in Nordamerika vermögensseitig inspirieren lassen. Das was seit 1985 (begonnen durch den Yale-Stiftungsmanager David Swensen) begonnen wurde, sollte als Idee für das Managen deutscher Stiftungsvermögen anno 2024 herangezogen werden. Dass sie taugt, darüber gibt es keinen Zweifel.
- Stiftungsgremien werden mit der Aufgabe konfrontiert werden, ihren Ermessensspielraum bei der Aufgabenstellung Stiftungsvermögen in vielen Fällen neu ausloten müssen. Ermessensspielraum beim Stiftungsvermögen hängt dabei von den Anlageregularien ab, die sich eine Stiftung selbst gibt. Außerdem wird der Ermessensspielraum umso größer, je ausgeformter die Idee ist, die Stiftungsgremien für das Dreieck Diversifizieren – Delegieren – Dokumentieren haben – und für das Durchhalten dessen. Die 4Ds, sie werden Stiftungsverantwortliche begleiten.
Webinar-Tipp zur Diversifikation von Stiftungsvermögen
Beim 5ten Virtuellen Tag für das Stiftungsvermögen war er mit an Bord, mit ihm sprachen wir über Diversifikation und die Rolle von Private Markets im Stiftungsvermögen: Henning Landsiedel von Kontora Family Office.
Just morgen am 4.7.2024 um 11 Uhr wird er sich des Themas in einem Webinar noch einmal annehmen – wer direkt vertiefen möchte, was zum Themenkreis Diversifikation aus Stiftungssicht wichtig ist, dem sei dieses Webinar wärmstens empfohlen. Sie melden sich hier an.
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Das finale Apercu
Neulich war ich zu Gast auf der Jahresversammlung des Stifterverbands der Deutschen Wissenschaft in Berlin. Natürlich spricht man am Rande solcher Termine mit den anwesenden Gästen über Aspekte aus den Vorträgen oder aktuelle Aufhänger.
Einer dieser Small Talks mit einem der Vortragenden war gar nicht so small, das Gespräch drehte sich um die Verfasstheit der Demokratie, deren (sicht- und spürbare) Sollbruchstellen und die Rolle von Stiftungen in dieser Gemengelage.
Stiftungen sind demnach Ausdruck einer starken Demokratie, Stiftungen müssten speziell in der jetzigen Situation daran arbeiten, handlungstüchtiger und wirkmächtiger zu werden.
Insertion
Es fiel der Satz von John F. Kennedy, nach dem sich der Einzelne nicht fragen sollte, was der Staat für ihn tun könne, sondern was er für den Staat tun könne.
Der Übertrag auf den Stiftungssektor war dann ein spannender. Stiftungen tun jede Menge für das Gemeinwesen, jede einzelne für sich, sie müssen sich genau diese Frage nicht stellen.
Problematisch daran ist, dass zu wenige Menschen in Deutschland oder Europa wissen, was genau das ist, was Stiftungen für das Gemeinwesen leisten – und dass daran auch deren Legitimation hängt.
Warum das so ist? Können wir nur vermuten, müssen wir aber auch nicht analysieren, müssen wir nur ändern. Wir haben in Deutschland keine Analysedefizit, wir haben ein Umsetzungsdefizit. Stiftungshandeln muss demgemäß anfassbarer, sichtbarer werden. Denn jede einzelne leistet Enormes, für das Gemeinwohl. Packen wir es an!