A bisserl sporteln, dann läufts mit den Spenden

Welche Überlegungen Stiftungen für digitale Spendenläufe anstellen sollten

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Sportelnd Spenden sammeln
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Mir wurde zuletzt oft die Frage gestellt: „Wie soll man denn digital laufen“? Daran ist erkennbar, wie viele Mensch keine Vorstellungen von den umfangreichen, kreativen und sehr lebhaften Möglichkeiten von digitaler Kommunikation haben. Corona hat uns allen nicht nur einen Strich durch viele Veranstaltungen gemacht, sondern beschleunigt unseren Blick auf bereits existierende Möglichkeiten im Zeitraffer. Eine unglaublich gute Gelegenheit und Chance. Was ist zu tun? Wie steigt man ein? Eine kleine Einordnung zum Thema digitaler Spendenlauf.

Digitales Fundraising ist zunächst einmal kein technisches Monster ohne persönliche Ansprache, sondern verlegt Teilbereiche ins Netz. Stiftungen stehen die damit verbundenen Möglichkeiten offen, sie müssen es nur richtig aufsetzen und sich hier und da von Bewährtem verabschieden. Wenn man bereits Charity Veranstaltungen organisiert hat, völlig egal ob dies Kunst, Sport oder Versteigerungen aller Art sind, verfügt eine Stiftung zudem über einen Schatz an Daten. Dies allen sind Kunden oder Spender, die ihrerseits auf die neuen Möglichkeiten schielen, die förmlich warten, dass eine Stiftung einen Schritt entlang der neuen Möglichkeiten auf sie zumacht.

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ERSTER SCHRITT: TECHNISCHER PARTNER UND ANBIETER KONTAKTIEREN

Zunächst einmal sollten Stiftungen vor einem Spendenlauf nach potentiellen Partnern und Anbietern suchen. Am besten kommen solche Adressen auf die Liste, die bereits lange Erfahrung im Bereich von digitalen Spendenlaufen haben. Das sind derzeit noch nicht hunderte von Anbietern, aber der Vorteil ist klar, man kann sich der persönlichen Unterstützung der Projektleiter sicher sein. Stiftungen sollten sich die einzelnen Programme und Lösungen präsentieren und vorstellen, über eine Teams-Besprechung oder eine Zoom-Konferenz ist derlei auch extrem niedrigschwellig zu bewerkstelligen.

EIN SPENDENLAUF HAT ANFANGS SEINE TÜCKEN

Wichtig beim ersten Wurf ist eine engmaschige Kommunikation. Alles was beim ersten Lauf, egal ob analog oder digital, noch sehr umfangreich erscheint, ist schon beim nächsten Mal Routine. Das klingt trivial, aber die Technik hat ihre Tücken und kann an der einen oder anderen Stelle entmutigen, einen digitalen Spendenlauf dann doch noch durchzuziehen. Insofern heißt das Motto an dieser Stelle, das Handtuch nicht zu werfen, nur weil man etwas technisch nicht versteht, sondern stattdessen weiter zu fragen und eben noch tiefer in die Thematik einzutauchen.

ZWEITER SCHRITT: DIE EIGENE DATENBANK AUF DEN NEUSTEN STAND BRINGEN – UND DAS BESTEHENDE NETZWERK EINBINDEN

Wichtig beim Umsetzen eines digitalen Spendenlaufs ist das Einbinden von bestehenden Kontakten. Welche Unternehmen haben uns bereits unterstützt? Wer könnte uns bei einem Spendenlauf unterstützen? Welche Marketingstrategie kann man anbieten? Was sind unsere Möglichkeiten mit bestehenden Spendern? Fällt einer Stiftung bzw. fallen den Stiftungsverantwortlichen diese Art von Vernetzung schwer, ist es eine Empfehlung, sich für einige Stunden einfach einen Profi für einige Stunden zu buchen, der aufgrund seiner Erfahrung schnell, übersichtlich und erfolgsorientiert einen Überblick bietet.

DRITTER SCHRITT: SPONSORINGMÖGLICHKEITEN AUSLOTEN

In einem dritten Schritt gilt es die Frage zu klären, welchen Partner eine Stiftung bei einem digitalen Spendenlauf womit beteiligt werden kann. Hier ist dann Kreativität gefragt. Nicht nur Geldspenden können hier zum Ziel führen, beispielsweise werden auch Warenspenden für Preise benötigt, um die potentiellen LäuferInnen zu motivieren. Das Einbinden von lokalen Unternehmen, Unternehmerpersönlichkeiten oder Testimonials eröffnet ebenfalls zahlreiche Wege der Vernetzung. Hierbei ist es entscheidend, dass eine Stiftung scheuklappenfrei und strategisch an den digitalen Spendenlauf herangeht. Denn auf strategischer Ebene werden Unternehmen am ehesten abgeholt.

VIERTER SCHRITT: LOSLEGEN UND VERNETZEN

Sind diese Aufgaben erledigt, gibt es nur noch Eines: einfach loslegen. Dabei ist jedoch nicht alles machbar, es ist wichtig, dass die Stiftung stets ihre eigenen Ressourcen im Blick hat. Kein Mega-Event ist vom Himmel gefallen, praktisch jede Veranstaltung hat kein angefangen, entsprechend kann auch ein digitaler Spendenlauf klein anfangen, um dann sukzessive zu wachsen. Denn dann kann die Stiftung mit dem Event mitwachsen, und die mit dem digitalen Ansatz verbundenen Möglichkeiten noch weitaus besser nutzen. Die größten Erfolge erzielt eine Stiftung dann, wenn sie mit Maß anfängt und das Doing der Erfahrung anpassen. Vielleicht schaffen Stiftungen ja für einen Spendenlauf eine Praktikantenstelle, häufig findet sie so social media-affine junge Mitarbeiter.

Auf diese Weise kann vermutlich auch sehr gut das Vernetzen von bestehenden Ressourcen und neuen Strukturen angestoßen werden. An dieser Stelle kann es sinnvoll sein, Vernetzungsprofis einzubinden, wobei hier keine 100 Stunden Beratung nötig sind. Eine Erfahrung lehrt: Niemand kann solche Events aufsetzen, der das nicht auch analog bereits organsiert hat. Und für diese Erfahrung gibt es keine Abkürzung. Gleichzeitig sollten Stiftungen für einen digitalen Spendenlauf ungewöhnliche Wege gehen. Wer sagt denn, dass Spendenläufe nur von Sportbegeisterten unterstützt werden müssen?

ZUSAMMENGEFASST

Es klingt wie eine Plattitüde, aber es stimmt: Die wichtigste Zeit ist jetzt. In Zukunft werden digitale Fundraising-Strategien wichtiger werden, und Stiftungen sollten sich demgemäß jetzt damit beschäftigen – und sich darauf vorbereiten, auch Tools, wie es so schön heißt, zu nutzen. Ein digitaler Spendenlauf mag derzeit noch etwas weit weg für viele Stiftungen sein, aber angesichts der äußeren Umstände kann solch ein Ansatz schneller schlagend werden als gedacht. Und a bisserl sporteln hat ja auch noch niemandem geschadet.