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Spezielle Stiftungsexpertise zeigt sich unter anderem in verlässlicher Ausschüttung

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Spezielle Stiftungsexpertise zeigt sich unter anderem in verlässlicher Ausschüttung.
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Mit dem Pooling Fonds Nummer 3 aus dem Haus des Stiftens (München) im Club der 25 sowie dem ESG Global mit der BINGO-Umweltstiftung und der Sielmann-Stiftung als Initiatoren in unserer Ideen-Liste „Die Neuen“ empfehlen wir zwei Sondervermögen gewissermaßen von Stiftungen für Stiftungen. Beide Fonds überzeugen weiterhin mit attraktiven Ausschüttungen.

Vermögenspooling Nr. 3 des Haus des Stiftens

Der Aktienanteil kann bis zu 50 % am Fondsvermögen betragen, wobei auch Aktienfonds auf  diese Quote anzurechnen sind. Das hat sich 2023 ausgezahlt. Der Fonds investiert zudem in verzinsliche Wertpapiere (z.B. Staatsanleihen, Pfandbriefe, Anleihen von in- oder ausländischen Gebietskörperschaften, Unternehmensanleihen). Dabei ist eine Anlage in Papiere ohne Rating oder einem Rating von BB- oder schlechter gemäß Anlagebedingungen auf maximal 20 % begrenzt. Als einziger Fonds der Trilogie aus dem Haus des Stiftens darf die Nr. 3 in Investmentfonds investieren. Der Fonds eignet sich gut für Stiftungen dank schlanker Gebührenstruktur, langfristiger Ausrichtung und der Möglichkeit, externe Expertise durch Investments in Spezialfonds einzukaufen und somit sehr breit zu diversifizieren. Die Gesamtstrategie bewährte sich erneut, denn die Ausschüttung betrug 27 Cent, was bei einem Kurs um 10 EUR eine Ausschüttungsrendite von 2,7% macht.

Interessantes Portfolio auf der Aktienseite

Für Frank Wieser vom Haus des Stiftens liegt ein Grund zur zweistelligen Performance 2023 in der Titelauswahl: „Der Fonds investiert auf der Aktienseite nicht nur in langweilige Klassiker, sondern hat auch einige Top-Performer der letzten Jahre im Depot. Beispielhaft seinen genannt Apple, Alphabet, Microsoft oder Novo-Nordisk (Abnehmspritze). Tendenziell werden solche Positionen dann auch lange gehalten.“ Auf der Anleiheseite investiert das Fondsmanagement überwiegend in europäische Anleihen. Das sei „gut wie schlecht“, denn das Zinsniveau in den USA ist höher als in Europa, gleichzeitig gewinne der Fonds dadurch ein ausgewogenes Profil, denn die Anleiheseite konzentriert sich eher auf Europa und die Aktienseite ist sehr international aufgestellt. In das laufende Jahr ist der Fonds mit fast 20% Liquidität gestartet. „Der Fonds kann seine Aktienquote noch deutlich erhöhen, allerdings wollen wir der aktuellen Aktienrallye nicht hinterherlaufen und halten eine hohe Cashquote um zu gegebener Zeit wieder einzusteigen. Ein Großteil der Liquidität liegt auf Festgeldkonten und wird verzinst“ erläutert Wieser.

Gedeckte Optionen für ansehnliche Ausschüttung

Auf 1-Jahresbasis hat der Fonds rückblickend eine ungewöhnlich niedrige Volatilität von knapp über 4% erreicht. „Wir erwarten, dass die Schwankungen zunehmen. Bei der Ausschüttungsrendite sind wir unverändert optimistisch. Immer wieder werden Stillhaltergeschäfte auf Aktien getätigt, die ausschüttungsfähig sind“, blickt Wieser optimistisch nach vorne. Diese Strategie der gedeckten optionen deckele zwar etwas die Performance, sorge aber für die notwendige Ausschüttungshöhe, die gemeinnützige Anleger ja unbedingt benötigen

Stiftungsfonds ESG Global: Ausschüttung erreicht 4%

Der Fonds investiert unter Berücksichtigung des Nachhaltigkeitsgedanken global in Anleihen von Staaten und Unternehmen, Aktien und zur Beimischung und Risikoregulierung bspw. in Immobilien (in Form von REITs oder Aktien von Immobilienunternehmen) und Edelmetalle, dies in Form von Zertifikaten, Aktien oder Fonds. Die Aktienquote darf bis zu 60% betragen. Eine Marge, die man bislang häufig weit ausgeschöpft hatte. Im abgelaufenen Jahr funktionierte das Konzept sehr gut, Mitte Februar wurden 4% (bezogen auf den Endkurs 2023) ausgeschüttet.  

Risikomanagement vor Renditeoptimierung

„Sowohl Aktien- als auch Rentenmärkte profitierten 2023 von stark sinkender Inflation, robuster Konjunktur und dem Sonderthema Künstliche Intelligenz. Die hohe Aktienquote trug daher zu einer positiven Wertentwicklung bei“ berichtet Karsten Behr, Geschäftsführer der Bingo-Umweltstiftung. Die positive Aktienmarktentwicklung insgesamt beruhte jedoch auf Kursgewinnen von wenigen Großunternehmen, sowohl in den USA als auch in Europa. Das Aktienportfolio des ESG Global ist aus Gründen des Risikomanagements stark diversifiziert und habe daher weniger deutlich von dieser konzentrierten Wertentwicklung profitiert, so Behr. Das positive Gesamtergebnis wurde mit teils stark ausgeprägtem Risikomanagement (Absicherung Aktienengagement) erzielt. Dieses führte zu der zwar positiven, im Marktvergleich aber eher etwas unterdurchschnittlichen Performance – Risikomanagement stand vor Renditeoptimierung.

Gold erweist sich als clevere Beimischung

Durch die sinkende Inflation ging das Zinsniveau zurück. „Daher verzeichneten die Unternehmensanleihen Kursgewinne. Kurze Laufzeiten und gute Kreditqualitäten bei Anleihen erzielten überdurchschnittlich hohe Erträge bei geringer Volatilität im Anleihesegment“ resümiert Behr. Zum Jahresende sanken allerdings auch die langfristigen Zinsen sehr deutlich, woran der Fonds weniger stark partizipiert habe. „Neben Aktien und Renten wurde auch etwas Gold beigemischt, da die Anzahl akuter und potenzieller geopolitischer Konflikte hoch bleibt. Die steigenden Goldpreise waren daher auch ein positiver Treiber“ nennt der Geschäftsführer einen weiteren Performance-Grund.

„Wir bevorzugen Unternehmensrisiken gegenüber Zinsrisiken“ 

Die vielerorts gewählte Strategie, höhere Coupons langfristig einzuloggen, findet bei Behr weniger Anklang: „Wir bevorzugen Unternehmensrisiken gegenüber Zinsrisiken. Daher haben wir vornehmlich in Unternehmensanleihen mit kürzeren Laufzeiten und hohen Kupons investiert. In langen Laufzeiten sehen wir die Gefahr eines nochmaligen Zinsanstiegs in den kommenden Jahren.“ Man erwartet, nach Fälligkeit der kurzlaufenden Anleihen auf einem höheren langfristigen Zinsniveau reinvestieren zu können. „Eine Portfolioumschichtung in längere Laufzeiten hat noch Zeit, bevor wir aktiv kürzere Endfälligkeiten und sogenannte Floater in mittlere und längere Laufzeiten mit fixen hohen Kupons tauschen“ umreißt Behr die Strategie.

Behr erwartet wieder zunehmende Volatilität

Nach dem guten Jahresauftakt erwartet das Fondsmanagement kurzfristig eine kleinere Korrektur am Aktienmarkt. „In diese hinein planen wir einen Aufbau der Aktienquote, da wir von zunächst weiter steigenden Aktienkursen ausgehen.“ Mitte des Jahres, so die Erwartung, könnten Rohstoffe und rohstoffnahe Investments ein attraktives Investment sein, da diese von einer weiter stabilen Konjunktur profitieren sollten. „Im weiteren Jahresverlauf erwarten wir auf der Aktienseiten dann aber auch wieder mehr Volatilität durch Themen wie Schuldentragfähigkeit, US-Wahl, Inflations- und Zinsentwicklung, Konjunktur, welche oftmals für aktive Manager gute Einstiegsmöglichkeiten bieten.

Gold weiterhin als Stabilitätsanker

Im Rentenportfolio bevorzugen die Verantwortlichen Spreadrisiken gegenüber Zinsrisiken. „Unternehmensanleihen sollten von dem vorsichtig positiven Wachstumsausblick profitieren. Dieses positive Wachstum könnte mittelfristig zu nochmals steigenden langfristigen Zinsen führen, weshalb wir vorerst noch kürzere Laufzeiten bevorzugen“ geht der Fonds einstweilen keinen langfristigen Bindungen ein. „Im gleichen Zuge prüfen wir die Beimischung von Geldmarktfonds oder -anleihen, um das Zinsrisiko weiter zu reduzieren.“ Ein robustes Risikoprofil lege auch nach wie vor die Beimischung von Gold nahe. Zwar seien die Opportunitätskosten von Gold auf dem aktuellen Zinsniveau vergleichsweise hoch, aber falls sich einer der vielen globalen Krisenherde ausweiten sollte, sei die Beimischung von Gold nach Auffassung Behrs ein Stabilitätsanker gemischter Portfolien.

Nachhaltigkeit entlang des EKD-Leitfadens

Die Anlagestrategie des Stiftungsfonds ESG Global ist am EKD-Leitfaden orientiert und erfüllt damit transparente und nachvollziehbare Nachhaltigkeitskriterien. Wichtig ist, dass diese ESG-Ausrichtung des Fonds kein Selbstzweck darstellt. Insbesondere bei Aktieninvestitionen entwickeln sich nachhaltige Geldanlagen seit vielen Jahren besser als traditionelle, befindet Behr, die Ausnahme des Kriegs- und Krisenjahres 2022 wohl einräumend. „Seitdem hat sich der positive Trend jedoch fortgesetzt. Für Renteninvestitionen ergibt sich durch die ESG-Kriterien ein verbessertes Risikoprofil der Kapitalanlagen, sodass insgesamt durch die nachhaltige Ausrichtung des Fonds ein verbessertes Rendite-Risiko-Profil erreicht werden kann. Der ESG-Fokus des Stiftungsfonds kann daher für alle Investoren vorteilhaft sein.“

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Zusammengefasst

An diesen beiden Fonds von Stiftungen für Stiftungen zeigt sich, dass die etwas offensivere Aufstellung des ESG Global sich tatsächlich in einer höheren Ausschüttung niederschlägt. Viel wichtiger für Stiftungen: Beide Sondervermögen wissen um die Wichtigkeit regelmäßiger Ausschüttung, so dass Stiftungen dort in besten Händen sind – auch, weil beide Fonds besonders günstige Kosten ausweisen.