Die Geschichte der 771 Millionen Menschen

Die ultimative Stiftungswebsite-Lobhudelei: www.nevensuboticstiftung.de

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Stiftungswebsite lobhudelei - Neven Subotic
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Er war auf dem diesjährigen Deutschen Stiftungstag in Leipzig mit dabei, DEM Stiftungskongress in Europa, und der Bundesverband Deutscher Stiftungen tat gut daran, Menschen wie Neven Subotic eine Bühne zu bieten. Was er erzählte, hatte Hand und Fuß, was er preisgab, war frei von Allüren oder Spinnereien. Was zählte, was die Aufgabe der Stiftung, und die ist groß genug. Anlässlich dieses sympathischen Auftritts fanden wir es wäre an der Zeit für eine Ultimative Stiftungswebsite-Lobhudelei zu www.nevensuboticstiftung.de. Los geht’s.

Schon der erste Blick auf die Stiftungswebsite der Neven Subotic Stiftung zeigt, wie Story Telling funktioniert. Die Mission wird sofort deutlich, lässt keine Fragen offen. Hier ist eine Stiftung mit dem Trinkwasserthema befasst, mehr als 771 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Hier muss man ran, hier ist die Stiftung dran. Das vermittelt das Bild, das vermittelt der Text. Unmissverständlich, klar, präzise, auf den Punkt. Dieses Schnörkellose ist etwas, das sich viele Stiftungen abschauen könnten, denn es zieht einen direkt in die Problemlösung hinein. Es macht neugierig, oder nicht? Als Nutzer möchte ich wissen, wie sich die Geschichte auflöst, wie die Stiftung hier unterwegs ist.

Eine Stiftung auf einer Mission

Gleichzeitig, und das schwingt im letzten Satz des Openings mit, weiß die Stiftung, dass sie allein viel bewirken kann, dass sie aber viel stärker ist, wenn Viele ihrer Mission folgen. Das Wort gemeinsam steht hier nicht irgendwie auf Unterseite 4, sondern direkt beim Einstieg. Die Neven Subotic Stiftung ist im Thema drin, sucht aber Verbündete und Begleiter, die mit ihr gemeinsam diesen Weg beschreiten. Die Stiftungswebsite der Neven Subotic Stiftung vermittelt also auf den ersten Blick einen gezielt anderen Eindruck: Hier steht keine Stiftung für sich allein, diesen monolithischen Anspruch vieler Stiftungen teilt sie nicht. Und was für ein Akronym für das Story Telling erfunden wurde: WASH.

Lese-Tipp:
In unserer Reihe „Die Ultimative Stiftungswebsite-Lobhudelei“ haben wir zuletzt die Stiftungswebsite der Amadeu Antonio-Stiftung analysiert. Auch hier ist viel Vorbildhaftes zu finden gewesen.

Stiftungskommunikation mit allen Wassern geWASHen

WASH steht für Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene, also darauf muss erst einmal einer kommen. Das ist genial wie einprägsam, einfach die Mission der Stiftung in solch ein Akronym zu pressen – großes Kompliment an die Macher hinter der Neven Subotic Stiftung. Das ist großes Stiftungswebsite-Kino an der Stelle. Das veranschaulicht auch sehr schön, dass die Mission einer Stiftung eben auch frisch und lebendig, mit positiv gesetzter emotionaler Roter Linie transportiert werden kann. Denn was synapst bei Ihnen, wenn Sie WASH hören? Denken Sie mal fünf Sekunden darüber nach, was WASH bei Ihnen zuerst ins Bewusstsein kommen lässt. Bei mir war es das Waschen der Hände, das mache ich täglich mehrmals, versuche es meinem Töchterchen beizubringen, mache es öfters seit Corona unter uns ist.

Neven Subotic Stiftung mit Vier-Punkte-Plan

Das Bild ist ein aktives, und genau so gehört sich das auch. Das Thema einstweilen ist ja genau ein schweres, da gehören solch aktive Kommunikationsbausteine zum Standardrepertoire. Klicken wir uns dann durch die Sektion „Erfahren Sie mehr zu 100% Wash“, werden Hintergründe präsentiert. Aus diesen lässt die Motivation der Stiftung ableiten, aber auch der instrinsische Antrieb, der zur Stiftung dazu gehört. Der Vier-Punkte-Plan, wie die Stiftung in die Umsetzung geht, ist natürlich eine Schablone, aber sie holt einen Nutzer, der sich vielleicht überlegt, auch mal woanders hin zu spenden, einfach ab. Denn hier spende ich nicht irgendwo hin, sondern entlang eines Planes, der wiederum der Mission folgt, Menschen einen Zugang zu sauberem Wasser zu bauen.

Hier wird der Spender emotional aufgegleist

Es bleibt als abrundendes Element die Auswahl, „schlicht“ zu spenden oder gleich eine Spendenaktion aufzusetzen. Etwa in Form einer Geburtstagsparty, bei der die Gäste eben keine Präsente, sondern Geld mitbringen, das dann der Stiftung zugeleitet wird. So etwas gefällt jedem, der sich mit Fundraising beschäftigt. Denn hier wird die Spende zu etwas Leichten, Einfachen gemacht – und letztlich ist sie das auch. Das Spendenformular selbst ist übersichtlich, es führen auf der Stiftungswebsite verschiedene Wege dorthin. Auch das kann für andere Stiftungen als Vorbild dienen. Ein Spendenbutton ist schön, das Spendenformular auch ans Ende einer kleinen thematischen Reise einzubinden, ist in jedem Falle besser. Emotional ist der Spender hier schon mal aufgegleist.

Das Prinzip Apfelbaum

So geht Why How What

Modern ist auf der Stiftungswebsite also so ziemlich alles, auch die Anbindung an verschiedene Zahlungsmethoden und das Ermöglichen individueller Zahlungsrhythmen ist state of the art, wie es so schön heißt. Was wir toll finden: Der Stiftungsbericht zum Download. Wer sich also mal in Ruhe am iPad reinvertiefen will in die Projektarbeit der Neven Subotic Stiftung, der kann das hier tun. Tolle Bilder (bei der Bilderwelt stellt sich der Erinnerungseffekt auch zeitnah ein), einfache Texteinstiege, anschauliche Grafiken, verständliche Erklärboxen – der Stiftungsbericht rundet das runde Bild der Stiftungswebsite nur noch einmal ab. Allein schon, lesen Sie mal das Leitbild auf den Seiten 16 und 17, Das Why-How-What-Doppelseitenstatement der Stiftung, so was ist so knackig selten zu finden.

Zusammengefasst

Die Stiftungswebsite der Neven Subotic Stiftung ist so etwas wie die Drei-Zimmer-Wohnung, bei der man durchgeht und an der es nichts auszusetzen gibt. Die Stiftungswebsite beeindruckt durch die klare Sprache, die moderne Aufmachung und der sehr zeitgemäßen Führung des Nutzers durch das Thema zu den Anknüpfungspunkten, die die Neven Subotic Stiftung liefert. Das Ganze ist so schnörkellos, wie der Namensgeber der Stiftung, Neven Subotic, früher auch als Fußballer verteidigt hat (als Fan des FC Bayern München erinnere ich mich mit zuckenden Mundwinkeln an die Duelle zwischen ihm und Arjen Robben zu Beginn der 2010er Jahre), und funktioniert richtig gut. Für den Newsletter der Neven Subotic Stiftung habe ich mich direkt angemeldet. Ich möchte auf dem Laufenden bleiben zur Geschichte der 771 Millionen Menschen. Wieder einer mehr. Diese Stiftungswebsite rockt.