Wenn Understatement ein Stiftungsfonds wäre, dann wäre es der Commerzbank Stiftungsfonds. Und auch der Spiekermann Stiftungsfonds. Denn diese beiden Fond liefern und liefern und liefern, so wie der VW Käfer früher fuhr und fuhr und fuhr. Zugegeben, die Zeiten sind nicht jene, in denen Bäume ausgerissen werden können, aber stiftungsspezifische Ziele unterstützen beide Fonds – jeder auf seine Weise, ohne viel Brimborium.
Understatement heißt übersetzt Untertreibung. Wer untertreibt, wird unterschätzt, und aus dem Unterschätzt-werden entsteht nicht selten ein unschätzbarer Vorteil. Ein Auto kann Understatement zum Ausdruck bringen, Kleidung sowieso, Statussymbole sind hier solche, die nicht als solche zu erkennen sind. Wer im Blaumann zum Termin kommt, und dann davon berichtet, dass wenn er den Kies unter dem Reifen spürt, er wüsste, in 15 Minuten zuhause zu sein, der weiß um den Wert von Understatement. Understatement bei einem Stiftungsfonds ist etwas schwieriger zu greifen, denn ein Chart ist ein Chart und erzählt auf den ersten Blick eine eindeutige Geschichte. Ob eben ein Stiftungsfonds performt oder nicht.
Hier ufert nix aus
Sowohl beim Commerzbank Stiftungsfonds Stabilität A als auch beim Spiekermann Stiftungsfonds sehen die Charts auf den ersten Blick so aus, wie sie derzeit von Mischfonds häufig ausschauen. Die vergangenen drei Jahre waren schwierig, um nicht zu sagen schwer. Gerade 2022 war ein extremes Jahr, es war dies der zweite harte Hieb für den Anteilspreis binnen drei Jahren. Aus den Charts beider Fonds lässt sich aber herauslesen, dass das Abwärtsmomentum beider Fonds nicht unendlich groß ist. Irgendwann koppelt sich sowohl Commerzbank Stiftungsfonds Stabilität als auch Spiekermann Stiftungsfonds vom Marktgeschehen ab. Stiftungen brauchen ja genau Fonds, die keine ausufernden Abschläge „produzieren“, genau das bekommen sie bei beiden Stiftungsfonds.
Analyse-Tipp:
Sowohl Commerzbank Stiftungsfonds Stabilität als auch Spiekermann Stiftungsfonds sind im #fondsfibel Club der 25 enthalten, und damit natürlich auch in der #fondsfibel Ausschüttungsdatenbank. Schmökern Sie mal rein, in die Ausschüttungshistorie der beiden Fonds.
Zwei Stiftungsfonds mit überschaubaren Rücksetzern
Diese Abschläge wiederum dürfen ihrer Natur nach nur vorübergehend sein. Schaut man sich beide Charts an, ist auch das gegeben. Dauerhafte Wertverzehre verlangen von Stiftungsverantwortlichen ggf. Handeln im Buchhalterischen, sprich: Es kann sein, dass dann Abschreibungen vorgenommen werden müssen. Sowohl Commerzbank Stiftungsfonds Stabilität als auch Spiekermann Stiftungsfonds schafften es zwar bislang nicht, die Abschläge aus 2022 komplett zum eskomptieren, aber sie konnten die Rücksetzer bereits um ein Drittel reduzieren, die Bilanz für 2023 ist bei beiden Fonds positiv, was gemäß der Stichtagsbetrachtungen, die Stiftungen nun mal für ihre Jahresrechnung vornehmen müssen, ein wichtiger Punkt ist. Daher ist es für Stiftungen wichtig, Fonds nicht nur auf 5 oder 10 Jahre in der Wertentwicklung anzuschauen, sondern eben auch auf Ebene des Kalenderjahres.
Kursabschläge gilt es zu begrenzen
Soweit so gut, werden Sie sich jetzt sagen, Understatement sind Kursabschläge nun gerade nicht. Sie sind ärgerlich, bei beiden Fonds aber marktgegeben gewesen. Die Eigenschaft, Kursabschläge zu begrenzen, ist für uns auf Fall ein Kriterium für Understatement. Für Understatement pur steht dafür aber das Thema Ausschüttung, der für Stiftungen bei der Fondsauswahl gewichtigere Aspekt. Hier performen beide Fonds, ohne dass dies am Chart ablesbar ist. Als Beobachter könnte man zu der Meinung kommen, dass maue Performancezahlen sich auch auf die Auskehrung an die Anleger auswirkt. Dem ist bei beiden Fonds aber nicht so. Beim Commerzbank Stiftungsfonds werden zweimal im Jahr 1 EUR ausgeschüttet, was einer Ausschüttungsrendite von um die 2% bezogen auf den Anteilspreis entspricht.
Positiver Ausschüttungsausblick
Für uns bedeutet Understatement beim Commerzbank Stiftungsfonds Stabilität aber zudem, dass durch das jetzt wieder deutlich höhere Zinsniveau die Ausschüttung künftig vorankommen könnte. Die Ausrichtung des Fonds ist Renten-lastig, ein Blick auf die Allokation zeigt, dass Rentenbestandteile etwas auf der Top-10-Übersicht vorne zu finden sind. Dies heißt aber auch, dass – sofern diese Ausrichtung bestehen bleibt – sich das Kuponniveau sukzessive in den kommenden Jahren verbessern wird. Schlicht und ergreifend, da sukzessive höher auskehrende Anleihen in den allokierten Zielfonds gekauft werden dürften. Das braucht seine Zeit, nur weil die Zinsen steigen, heißt das ja gerade nicht, dass sich das sofort im Portfolio auswirkt. In der Zeit wird aber genau das passieren, weshalb wir einen positiven Ausschüttungsausblick für den Commerzbank Stiftungsfonds Stabilität haben.
Spiekermann Stiftungsfonds schüttet 3% aus, mit einer Besonderheit
Beim Spiekermann Stiftungsfonds fällt beim Blick auf die Ausschüttungen sofort auf, dass diese bezogen auf den Anteilspreis bei um die 3% p.a. rangiert. Also ein ordentlicher Schnaps mehr. Auch hier liefert der Stiftungsfonds, obwohl der Blick auf den Chart eventuell anderes vermuten ließe. Für uns ist derlei Unterstatement, wie es Stiftungen sich wünschen. Denn natürlich müssen sie die Anteilspreisentwicklung im Auge haben, aber auf Basis der Ausschüttungen machen Stiftungen eben ihre Liquiditätsplanung. Damit ist es umso wichtiger, dass bei der Ausschüttung Verlässlichkeit herrscht. Beim Spiekermann Stiftungsfonds ist zudem an der letzten Ausschüttung eine Kleinigkeit zu erkennen, die aber in Indiz für die Zukunft sein könnte.
Höhere Ausschüttungen ante portas?
Die Ausschüttung je Fondsanteil lag mit 2,60 EUR, nach 2,55 EUR im Jahr davor. Hier lässt sich unter Umständen schon ablesen, was vielen Stiftungsfonds bevorstehen könnte – und was sich beim Spiekermann Stiftungsfonds bereits den Weg bahnt: ein strukturell höheres Ausschüttungsniveau. Ebenfalls sehen wir beim Spiekermann Stiftungsfonds eine große Portion Gold im Portfolio, der Gold-ETF ist die größte Position. Sie wissen es, wir sind Gold-Fans, wir sind davon überzeugt, dass Gold in ein Stiftungsvermögen gehört, insbesondere wenn sich abzeichnet, dass die Teuerung mittelfristig höher bleibt. Dies bedeutet, dass die Kaufkraft sukzessive sinkt, was für mittelfristig auch höhere Goldnotierungen spricht. Der vermögensverwalterische Hintergrund dieses Stiftungsfonds lässt sich hier herauslesen, uns gefällt die Hinzunahme von Gold. Gold schüttet zwar nichts aus, aber es kann im Wert zulegen, was wiederum auf den Anteilspreis ausstrahlen kann. Im Positiven.
Zusammengefasst
Understatement, dafür stehen sowohl Commerzbank Stiftungsfonds Stabilität als auch Spiekermann Stiftungsfonds. Bei beiden Fonds finden sich viele Aspekte, die Stiftungen mögen werden. Abschläge rudern nicht aus, Abschreibungen per Jahresende sind kein Thema, Ausschüttungen fließen verlässlich. Bei beiden Stiftungsfonds ist zudem ein künftig höheres Ausschüttungsniveau zu vermuten, beim Spiekermann Stiftungsfonds bahnt sich derlei vielleicht sogar schon den Weg. Wir subsummieren dies unter Understatement. Genau davon darf es im Stiftungsvermögen bzw im Fondsportfolio einer Stiftung gerne mehr geben.