Stiftungskommunikation muss sein, aber Stiftungskommunikation kann auch schnell einfach nur nice und damit irrelevant sein. Allein mehr zu kommunizieren, das reicht nicht, Stiftungskommunikation muss auch handwerklich sauber gemacht werden. Bei der Premiere von So kommunizieren Stiftungen (=#SoKomS), unserem Frühstücksfernsehen rund um Stiftungskommunikation, konnten wir umreißen, was gute Stiftungskommunikation ausmacht, und was relevante Stiftungskommunikation unbedingt braucht. Unsere drei zentralen #SoKomS Take Aways, wobei der Hinweis auf die #SoKomS Mediathek mit allen Take Aways an dieser Stelle nicht fehlen darf.
Als wir begannen, uns mit dem Themenfeld Stiftungskommunikation zu befassen, merkten wir schnell, dass Kommunikation interdisziplinär und multidisziplinär zugleich ist. Interdisziplinär, weil es viel mehr Ebenen der täglichen Stiftungspraxis und der strategischen Ausrichtung der Stiftungsorganisation tangiert. Multidisziplinär, weil Kommunikation in einer multimedialen wie multikanalen Welt eben weitaus mehr bedeutet als n bisschen Pressearbeit und n bisschen Stiftungswebsite. Stiftungskommunikation ist Querschnittsaufgabe für Stiftungen, und zwar für jede einzelne, und an der Stiftungskommunikation hängt auch zu guten Teilen die künftige Relevanz des gesamten Sektors. Ja, des gesamten Sektors. Denn Stiftungen leisten so viel Gutes und Richtiges für das Gemeinwohl, nur ist dieses Tun zu wenig sichtbar, zu wenig wahrnehmbar. Wird weiterhin zu wenig nach draußen getragen, zu wenig kommuniziert, lassen sich Wofür-Diskussionen den gesamten Stiftungssektor betreffend kaum mehr verhindern. Und einfangen lassen sie sich dann noch viel weniger.
Take away Nummer 1: Stiftungskommunikation ist Veränderungsmanagement
Daher gilt für den Stiftungssektor die einfache Formel: Kommuniziere, dann wirst du wahrgenommen, und niemand stellt in Frage, wofür es Dich eigentlich gibt. Dazu gehört dann aber auch, Stiftungskommunikation als elementaren Teil des Stiftungsmanagements anzusehen. Damit einher geht, zu akzeptieren, dass Kommunikation heute etwas anderes heißt als noch vor 5, 10 oder 20 Jahren. Stiftungskommunikation muss digital sein, sie muss strategisch passieren – und sie muss gelebt werden. An einem dieser Bausteine basteln viele Stiftungen derzeit herum, so auch die Wahrnehmung bspw. von Stiftungsberaterin Barbara Ditze, die in ihrer Diskussion noch einmal betonte, dass Veränderung bei Stiftungen eigentlich nur von Innen heraus passieren kann. Möchte eine Stiftung kommunizieren, was sie alles macht, beginnt dass nicht auf der Stiftungswebsite, sondern in den Stiftungsgremien. Am Punkt dieser Erkenntnis stehen noch zu viele Stiftungen nicht, oder woher kommen dann die Fragen à la „Wir machen doch so viel, warum wird nur so wenig über uns gesprochen?“. Eine #SoKomS-Lehre ist aber, dass sich immer mehr Stiftungen hier auf den Weg machen, im Inneren, und nach außen gehen zu können.
Take away Nummer 2: Ein Pitch sagt mehr als jede Präsentation
Nach draußen gehen, das heißt auch, sich -Sekundenmal kurz und knapp zu präsentieren. Im #SoKomS 90-Sekunden-Pitch hatten wir 6 Stiftungen eingeladen, sich in eben 90 Sekunden zu präsentieren, mit dem was die Stiftung ausmacht, wofür sie steht und was ihr in der Stiftungskommunikation wichtig ist. Und was soll ich sagen: Alle 6 Stiftungen kamen mit den 90 Sekunden aus, unsere Zuschauerinnen und Zuschauer lernten in 90 Sekunden 6 Stiftungen kennen, und zwar jede für sich mit ihren eigene Wofürs und dem, wie sie eben kommunikativ vor allem nach draußen gehen. Es war toll zu sehen, dass Stiftungshandeln in wenigen Sätze auf den Punkt zu bringen, keine Kunst ist, keine besondere Übung braucht, sondern einfach manchmal nur die richtige wie passende Gelegenheit braucht. Pitches sind perfekt für Stiftungen, auch um darüber zu reflektieren, was die Essenz einer bzw. ihrer Stiftung ist. Was sind die drei Sätze, die es unbedingt zu einer Stiftung zu wissen gibt, was ist der Kern dessen, was eine Stiftung und ihr Tun ausmacht. Wir werden künftig mehr Pitches machen, bzw. mehr Pitches für die #SoKomS Mediathek anstoßen. Pitches sind cool, Stiftungen erst recht.
Take away Nummer 3: Stiftungskommunikation geht vorbildhaft
Dass es auch solche Stiftungen und Organisationen gibt, die in der Kommunikation bereits vorbildhaft unterwegs sind, zeigte der #SoKomS Award. Wir hatten Vorfeld von #SoKomS recherchiert, welche Stiftungen, welche Organisationen vorbildhaft in ihrem nach Draußen transportieren des eigenen Tuns sind. Es waren dies 6 NPOen, die die auf die erste #SoKomS Award Nominierten-Liste schafften: die Stiftung Bürger für Leipzig, die Ehrenamtsstiftung Thüringen, die Stiftung Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche Berlin, der Arbeiter-Samariter-Bund NRW, die Braunschweigische Stiftung und die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München. Jeder Nominierte wurde für einen besonders vorbildhaften Aspekt auf die Liste gesetzt, etwa den besten kommunikativen Gesamteindruck, die beste Stiftungswebsite oder eben das beste kommunikative Moment aus einer Projektrealisation heraus. Den ersten #SoKomS Award hat in diesem Jahr letztlich nach Jury-Beschluss und überreicht durch Kathrin Succow und Birgit Hubner der Arbeiter-Samariter-Bund NRW gewonnen, für das VR-Brillen-Projekt zur digitalen Berufsfelderkundung, und eben das, was das kommunikativ für den ASB bedeutete und mit ihm machte. Sabine Richards vom ASB nahm den #SoKomS Award in Empfang, und wies darauf hin, dass Tun und Kommunikation heute mehr denn je untrennbar zusammengehörten. Wie Recht sie damit hat.
Zusammengefasst
Das war sie also, die erste Ausgabe von So kommunizieren Stiftungen, unserem Frühstücksfernsehen rund um die Stiftungskommunikation. #SoKomS zeigte deutlich, dass es ein Mehr an Stiftungskommunikation an sich braucht, so bunt, vielfältig und relevant ist die Stiftungslandschaft, dass es aber auch ein Mehr an Handwerk braucht, so herausfordernd, differenziert und wandelintensiv die Medienlandschaft ist. #SoKomS möchte und wird hier künftig einen Beitrag leisten, in Form des in Frühstücksfernsehens, in Form des #SoKomS Apéros als Netzwerk-Community rund um die Stiftungskommunikation, und in Form der #SoKomS Akademie, die Stiftungsverantwortlichen im micro learning-Stil Tipps und Tricks an die Hand gibt, um das „große Ding Stiftungskommunikation in kleinen Schritten zu lernen“. All das finden Stiftungslenkerinnen und -lenker, Stiftungsverantwortliche und Stiftungsgremien-Mitglieder künftig in der #SoKomS Mediathek. Wir gehen also rauf aufs Gas bei der Stiftungskommunikation, denn nichts macht mehr Spaß, als gute Geschichten noch besser zu erzählen.