der Faktor Personal wird auch einer sein, mit dem sich Stiftungen sehr viel stärker werden auseinandersetzen müssen.
Zwar wächst der Sektor nach wie vor, und das wird er auch weiterhin, aber wenn wir größere Sozialträger-Stiftungen fragen, was für sie der Gamechanger war, ist und sein wird, dann ist die Antwort nicht Zins, oder Geopolitik, oder die Wärmepumpe, sondern die Frage, inwiefern es gelingt, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten und zu gewinnen (nach dem man sie für den Arbeitsplatz Stiftung in der Arbeitswelt Dritter Sektor begeistert hat). .
Stiftungen und die drei Herausforderungen beim Thema Personal
Steve Jobs sagte einmal, dass der einzige Weg, großartige Arbeit zu leisten, sei, zu lieben, was man tut. Hier haben Stiftungen nun wieder einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Unternehmen, denn durch ihre Arbeit mit Menschen und für Menschen wird es sehr einfach, diese emotionale Bindung auch aufzubauen. Wir haben Mark Gorelik, Ansprechpartner für Stiftungen bei Personio gefragt, was die drei großen Herausforderungen für Stiftungen beim Thema Personal sind, seine Antworten fallen präzise aus:
- Das Thema beim Personal ist, dass Stiftungen erkennen müssen, dass Personal auch für Stiftungen der entscheidende Faktor künftig erfolgreicher Stiftungsarbeit ist. Dafür muss der Arbeitsplatz Stiftung ein attraktiver sein, er muss näher an die Daseinsrealität junger Menschen rücken.
- Personalmanagement hört nicht beim Recruiting auf, dort fängt es an. Onboarding, Entwicklung, Balancing, das sind dann Disziplinen, die Stiftungsmanagement kennen und können muss.
- Wenn ich weiß, dass die Verweildauer von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Stiftungen ohnehin schön höher ist, ob höherer Zufriedenheit mit dem Arbeitsumfeld, dann gibt ein digitaler und im täglichen Alltag junger Menschen verorteter Recruiting-Prozess Stiftungen das Werkzeug an die Hand, um die Besetzungszeiten für offene Stellen deutlich zu reduzieren.
Das Thema Personalmanagement beim StiftungsApéro in Berlin
Wenn Sie Mark Gorelik einmal persönlich hören und sprechen möchten, dann hatten Sie beim StiftungsApéro am 21.08.2024 in Berlin um 17 Uhr in der Alfred Ehrhardt Stiftung Gelegenheit dazu. Er sprach über die Wichtigkeit des digitalen Personalmanagements in Stiftungen und erörterte, wie die ersten Schritte hier als Stiftung aussehen können. Beginn war um 17 Uhr, die Alfred Ehrhardt Stiftung hat ihren Sitz in der Auguststraße 75 in Berlin Mitte, Details zur StiftungsApéro SommerTour finden Sie auch in der Apérothek.
Das finale Apercu
Für Stiftungen wird Personal zum Faktor, das lässt sich heute schon sagen. So wie Stiftungen aber Beziehungen zu den Menschen in ihren Projekten aufbauen, oder zu Politikern, damit sie ihre Projekte unterstützen, oder zu Unternehmen, damit diese die Projekte co-finanzieren, so sollten sie künftig eher noch überlegen, Beziehungen zu ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufzubauen – und zwar vom Moment des Recruitingstarts.
Es gibt die Geschichte einer Stiftung, die einen Bewerber zum Gespräch einlud. Nach 30 Minuten Austausch fragte der Stiftungspersonaler, ob er noch Fragen beantworten könne, worauf der Bewerber antwortete: Nein, für den Moment nicht, Sie sind aber in der engeren Wahl. Solche Situationen können auf Stiftungen zukommen, sie werden ausgewählt und sind eben nicht mehr die Auswählenden. Das Personalmanagement von Stiftungen wird sich auf so etwas vorbereiten müssen, aber es muss übergeordnet insgesamt besser vorbereitet sein. Denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von morgen werden heute gemacht – und gelockt.
