Sommersonnenwende im Fundraising

Wie Stiftungen rückläufige Spendeneingänge auffangen

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Sonnenwende und Fundraising
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Sommersonnenwende im Fundraising, da ist durchaus was dran. Denn zu viele Stiftungen und Organisationen denken erst über das Fundraising nach, wenn es einnahmeseitig schon lichterloh brennt. Die Spendeneingänge gehen zurück, Mitglieder lassen sich nicht so schnell gewinnen, mit der Digitalisierung des Fundraisings kommt man nicht zurecht und qualifiziertes Personal lässt sich nicht so leicht finden. Kurzum: Es brennt. Aber muss es dazu kommen? Wir orientieren dazu mal anhand eines Fragekatalogs.

Geht es Ihnen auch so wie vielen Stiftungen? Dass es auf der Einnahmeseite brennt? Die Gründe hierfür sind häufig sehr vielfältig und die Führungsebene oft ratlos, hatte man sich doch am Anfang des Jahres auf schöne Einnahmezahlen geeinigt. Da werden dann auch schon mal schnell schlechte Entscheidungen getroffen, die mittel- bis kurzfristig die Existenz des Vereines oder der Stiftung gefährden. Zu oft wird der langfristige Erfolg im Kurzfristigen geopfert. Stiftungen und Vereine verzetteln sich manchmal im Unwichtigen, und in vielen Fällen wird Fundraising mal so mitgemacht. Es als strategische Disziplin von oben zu leben und zu denken, das wird durchaus als too much empfunden.

Fundraising braucht Strukturen, Ideen – und Reflektion

Um ein systematisches Fundraising anstelle von punktuellen Aktivitäten zu betreiben werden die richtige Strategie, gute, agile Strukturen und Prozesse sowie neue, kreative Ideen gebraucht. Gerade letztere sind ein Mittel, sich von anderen abzuheben. Aber Kreativität knipsen Stiftungen eben nicht einfach an, diese braucht eine gewisse Zeit und ein gewisses Umfeld, damit sie sich entfaltet. Zur Mitte des Jahres ist es daher gut, noch einmal zurückzublicken. An was hat es denn gelegen, dass sich der Erfolg im Fundraising nicht so recht eingestellt hat. Kann ich Punkte festmachen, die einfach nicht klappen wollten, obwohl wir Gas gegeben haben? Es ist an dieser Stelle wie im richtigen Leben: Reflektion tut weh oder ist unangenehm, aber sie ist notwendig.

Haben Sie schon über diese Punkte nachgedacht?

Für das Fundraising gibt es eben keine Blaupause. Fundraising fußt auf der Individualität einer jeden Stiftung bzw. eines jeden Vereins. Ab und an aber Fragen zu stellen, das hat mit Individualität nichts zu tun, sondern mit einer professionellen Herangehensweise. Die folgenden Fragen nun sollen keine fixe Vorgabe sein, sondern eher eine Inspiration.

  • Stimmt meine Strategie noch?
  • Sind wir noch auf Track mit Vision und Mission?
  • Stärken wir unseren USP oder ist er im Mission Drift verschwunden?
  • Sind meine Strukturen und Prozesse noch zeitgemäß?
  • Wie gewinne ich neue Spendergruppen?
  • Habe ich das richtige Personal im Fundraising?
  • Kann ich die Wirkung meiner Organisation spannend darstellen?
  • Schaffen wir es Vertrauen und Glaubwürdigkeit zu vermitteln?
  • Gewährleisten wir Wirksamkeit und Transparenz bei unseren Spendern und Förderern?
  • Gelingt uns der Beziehungsaufbau zu Unterstützern gut und in der richtigen Zeit?
  • Haben wir eine integrierte multichannel Kommunikation mit einer klaren Ausrichtung auf ein Ziel (eine „starke Marke“), und systematisch aufgebauten und aufeinander abgestimmten Kommunikations- und Fundraising-Maßnahmen?
  • Wie sieht unser Branding aus?
  • Wie sieht unsere Strategie für die Sozialen Medien und das Community Management aus?

So individuell wie Ihre Stiftung sind auch die Wege gegen den Spenden(r)rückgang

Diese 13 Fragen sind vielleicht kein kompletter Katalog. Sie können auch nicht sofort beantwortet werden. Sie können auch keine Wunder vollbringen in dem Sinne, das Fundraising sofort in die richtigen Bahnen zu lenken. Aber sie können den Fundraisenden einer Stiftung oder eines Vereins eine Idee davon an die Hand, wo der Schuh ggf. drückt. Einen solchen Fragenkatalog zusammenzustellen, kann ein erster Schritt heraus aus einer etwaigen Fundraising-Malaise sein. Ganz wichtig ist auch, zu hinterfragen, ob nicht das Eine oder Andere schlicht künftig unterlassen werden sollte. Strategien werden zu oft dadurch verwässert, dass zu viel „Sahne-Business“ gemacht wird, wo doch der Kuchen zuerst zu backen ist.

Zusammengefasst

Wenn es brennt, muss auch eine Stiftung löschen. Das gilt beim Fundraising ganz genauso. Eine Strategie oder einen Ansatz weiterzufahren, obwohl sich der Erfolg nicht eingestellt hat, das kann ein recht schwerwiegender Fehler sein. Nicht zu korrigieren ein weiterer. Vielleicht ist das Bild der Sommersonnenwende daher nicht ganz falsch gewählt. Denn ab diesem Zeitpunkt werden die Tage wieder kürzer, das Jahr verändert sein Wesen, es ist ein ganz grundsätzlicher Schwenk, der sich erst ab dem 21.12. wieder umkehrt. Was das mit Fundraising zu tun hat? Nun ja, hier kann man für einen Schwenk auf das Feuer verzichten.