Gehen wir mal davon aus, dass eine Stiftung einen Verteiler aufgebaut hat, dass sie regelmäßig einen Newsletter versendet und auch ausreichend verschiedene Inhalte über den Newsletter in die Verbreitung geben kann, dann stellt sich immer noch die Frage, ob der Newsletter der Stiftung noch zeitgemäß ist. Denn auch am Stiftungsnewsletter nagt manchmal der Zahn der Zeit, und der Blick darauf geht hier und da verloren inmitten der Übergangsprozesse, in denen sich Stiftungen heute befinden. Diese 6 Ideen könnten den Newsletter wieder aufpeppen.
Es sind manchmal die einfachen Dinge, die ein altes, bewährtes Produkt wieder auf Vordermann bringen. Ihren Stiftungsnewsletter können Stiftungen ruhig als Produkt begreifen, und dieses gilt es zu hegen und zu pflegen. Bei einem ist es eine neue Bildsprache, beim anderen sind es kompaktere Textbausteine, wieder andere Newsletter sind einfach zu voll, oder liefern zu wenig Interaktionsmöglichkeiten. Es gibt also viele Punkte, an denen Stiftungen beim Stiftungsnewsletter ansetzen können – und auch sollten. Denn nichts ist schlimmer als ein Newsletter, dessen Öffnungsquoten sukzessive sinken und dessen Impulse einfach nicht mehr beim Empfänger ankommen.
ABSTRAKTE FORMEN MACHEN DEN STIFTUNGSNEWSLETTER BESONDERS
Der erste Hinweis geht in Richtung abstrakter Formen, zu denen auch ganz klassisch geometrische Formen gehören. Es gibt so etwas wie einen Trend, dass solche Formen derzeit gesucht sind, dass diese in vielen Webformaten Einzug halten und dort die Bild- oder Layoutsprache auflockern. Auf manchen Websites machen solche Formen die ganze Sache auch einfach bunter, damit für das Auge gezielt ein neuer Reiz gesetzt werden kann. Aber ein Quadrat hier und da, mit sanften Kanten, ein Halbkreis durchs Bild geschwungen, ein explodierender Farbtupfer, auf dem beispielsweise die Hinweise auf ihre Social Media-Präsenzen gezeigt werden, das können durchaus Akzente sein, die einen Stiftungsnewsletter aufwerten.
DESIGN BEGINNT MIT SKIZZEN
Jetzt werden Sie womöglich zu Recht fragen, was denn neue Designs kosten bzw. wie man dieses Budget entsprechend richtig einsetzt. Nun, es kann an dieser Stelle hilfreich sein, sich den Newsletter vorzunehmen, zu überlegen, welche Form in diesen passen würden und dann eine Skizze selber anzufertigen, gerne auch in vier oder fünf Varianten. Das spart schon mal den Kreativentwurf, und Stiftungen gehen auf diese Weise den Weg, ihren Stiftungsnewsletter auf authentische Art und Weise weiterzuentwickeln. Authentisch heißt in dem Sinne, dass sie das Design Ihres Newsletters mitgestaltet haben, zumindest aber die grobe neue Richtung mit vorgegeben haben. Und glauben Sie mir, das merken die Nutzer.
KEINE ANGST VOR DEM BEWEGTEN BILD
Es soll Newsletter geben, die immer noch auf das Anteasern von Videos verzichten, weil es videoseitig nix anzuteasern gibt. Ein Tipp aus der Praxis verrät aber, dass Newsletter mit Videos und am besten noch mit einem Hinweis auf ein Video deutlich öfters geöffnet werden als Newsletter ohne diese Formatschiene. Viele Stiftungen schütteln an dieser Stelle vielleicht den Kopf, weil sie keine Videos haben und in Bälde auch keine haben werden, ob des Aufwands, ein solches zu produzieren. Es kann an dieser Stelle schon ein Schritt nach vorne sein, sich ein Lavalier-Mikrofon anzustecken und einfach ins Handy zu erzählen, wie der letzte Projektbesuch ausgesehen und was man mitgenommen hat.
VIDEOSCHNIPSEL IM STIFTUNGSNEWSLETTER
Ein solcher Videoschnipsel kann Gold wert sein, vor allem aber kann er das Interesse an Ihrem Stiftungsnewsletter wieder neu entfachen. Gleiches gilt, und jetzt sind wir auf der Trivialschiene angelangt, für das Hervorheben einzelner Textpassagen. Es mag geschwurbelt klingen, aber das Hervorheben von Worten oder Wortpassagen animiert zum Weiterlesen, weil der Nutzer sich so ein wenig durch die Textbausteine hangelt, eben genau durch die gefetteten Textbausteine. Darüber werden Mehrwerte sichtbar gemacht, etwa ein Hinweis auf ein in Kürze startendes Projekt oder den in Kürze erscheinenden Tätigkeitsbericht Ihrer Stiftung.
KLASSISCHE LAYOUTS AUFBRECHEN
Last but not least gibt es einen Trend, den wir durchaus spannend finden und den wir auch in Bälde einmal ausprobieren werden. Dieser Trend dreht sich um das Aufbrechen einer klassischen Newsletteraufteilung, die ich von Zeit zu Zeit auch als Stiftung durchaus mal machen kann. Viele Newsletter beginnen mit einem Teaserbild, setzen sich dann mit Editorial und den einzelnen Inhaltsbausteinen fort. Anreissertexte werden untereinander gereiht, Bilder eingebunden, hier und da ein Podcast. Das kann aufgebrochen werden, indem der Stiftungsnewsletter beispielsweise nur mehr eine Geschichte erzählt, diese aber in ihren Einzelteilen in vertikaler Richtung. Je weiter der Nutzer also nach unten scrollt, desto weiter entwickelt sich die Geschichte.
Video-Tipp: Wie Stiftungen richtig newslettern und warum sie nicht einfach drauflos newslettern sollten, dazu haben wir im bewegten Bild ein paar Gedanken formuliert.https://www.youtube.com/watch?v=SxUv0WJdJHw
LÄNGER BINDEN HEISST BINDUNG AUFBAUEN
Dass dort natürlich auch Call to actions enthalten sind, Bildelemente, gerne auch ergänzt um ein oben bereits erwähntes abstraktes Formmotiv, das bringt die Sache mit sich. Aber der Nutzer wird – ein wenig unbemerkt – auf eine Reise mitgenommen, von oben nach unten, und verbringt dabei mehr Zeit mit den Inhalten Ihrer Stiftung als er das vermutlich bislang getan hätte. Diese vertikalen Entwürfe für einen Stiftungsnewsletter sind nicht der letzte Schrei, aber doch etwas, was nicht allzu oft verwendet wird, zumindest nicht im Stiftungssektor. Konsumgüteranbieter haben diese Art des Vermittelns von Inhalten durchaus bereits für sich entdeckt, und setzen genau auf den Umstand, den Nutzer länger zu binden, um darüber eine Bindung aufzubauen. Das wiederum muss auch das Ziel des Stiftungsnewsletter sein.
ZUSAMMENGEFASST
Einen Stiftungsnewsletter zu versenden, ist heute fast schon eine Selbstverständlichkeit. Ihn aber so zu versenden, dass der Stiftungsnewsletter immer auch mit der Zeit geht, das ist durchaus eine Hürde, über die nicht alle Stiftungen, die einen Newsletter verschicken, locker drüber springen. Aber das Hervorheben von Textpassagen (=fetten), das Einbauen von abstrakten Formen (=Quadrate, Halbkreise) und der kleine Videoschnipsel, angeteasert über die Betreffzeile, das könnten schon Ideen sein, die den Stiftungsnewsletter zeitgemäßer erscheinen lassen können. Und manchmal ist die Politik der kleinen Schritte ja eine, die durchaus Großes bewirken kann, speziell inmitten anstehender Übergangsprozesse. Das gilt für Internetaktivitäten von Stiftungen erst recht.