Kooperationen von Stiftungen braucht Willen in Stiftungen

stiftungenstärken ON TOUR – vier „Take aways“ vom 11. Stiftungsnetzwerktreffen Ruhr

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Stiftungsnetzwerk Ruhr ON TOUR 2024
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Kooperationen von Stiftungen brauchen Willen in Stiftungen, dann können sie auch erfolgreich sein. Oder besser: Dann werden Kooperationen auch erfolgreich sein. Was es dazu braucht, sind gute thematische Aufhänger, so wie die Jahresthemen des Stiftungsnetzwerks Ruhr. In diesem Jahr stehen Bildung, Bildungsgerechtigkeit und Kinderarmut auf der Agenda. Aber genauso das Zusammenarbeiten und -wirken von Stiftungen. Auf dem 11. Stiftungsnetzwerktreffen Ruhr gaben Stiftungen aus dem Netzwerk demgemäß Einblick in ihr Tun – unsere vier take aways.

Das Stiftungsnetzwerk Ruhr traf sich Mitte Juni im Theater im Depot in der Dortmunder Nordstadt setzte hierzu den Startpunkt, im Herbst werden die Erkenntnisse in Folgeveranstaltungen vertieft. Wer die Dortmunder Nordstadt etwas näher kennt, vielleicht schon mal in Grünen Salon einen der besten Schokoladenkuchen der Stadt, ach was: der Region, gegessen hat, der hat schnell ein Gefühl dafür, was die Themen sind, die Stiftungen künftig werden bearbeiten und welche Agenden sie entsprechend setzen müssen. Auf Einladung der Ehrenamt Agentur Essen e. V. hatte ich nun die Freude und Ehre, die Veranstaltung moderieren zu dürfen. Rund 90 Persönlichkeiten aus den vielfältigen Stadtgesellschaften und dem Stiftungssektor kamen, um zu diskutieren, Standpunkte zu tauschen und Impulse zu setzen.

Take away Nummer 1: Austausch von Kommunen und Stiftungen ist effektiv und ist ein MUST HAVE

„Danke für diese lebendige Veranstaltung, um Interessen von Kommunen und Stiftungen auszutauschen und inhaltlich anzudocken. Von beiden Seiten habe ich großes Interesse erlebt, um noch besser zusammenzuarbeiten. Wir gehen mit einer Aufbruchstimmung hier raus“. So in etwa äußerte sich Monika Nienhaber Willaredt von der Stadt Dortmund und dort tätig als Dezernentin für Schule, Jugend & Familie. In seinem Grußwort stellte zudem Jörg Stüdemann, Stadtdirektor und Dezernent für Finanzen und Kultur, die Bedeutung von Stiftungen heraus. „Dem Gemeinwohl verpflichtet, auf Nachhaltigkeit angelegt und dazu unabhängig: Das macht Stiftungen gerade in Zeiten großer gesellschaftlicher Umbrüche und Herausforderungen zu einem stabilen Fundament gesellschaftlicher Integration.

Das Stiftungsvermögen im Ruhrgebiet beträgt mehrere Milliarden Euro, das jährliche Fördervolumen liegt im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. In der Öffentlichkeit ist dies bislang weitgehend unbekannt. Zusammenarbeit und Kooperation sind ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Stiftungsarbeit. Die Stadt Dortmund unterstützt gerne alle Initiativen, die dem Stiftungswesen in Dortmund und der Metropole Ruhr ein stadtgesellschaftliches Forum bieten und über Vernetzungen neue wirkungsvolle Lösungsansätze für gesellschaftliche Herausforderungen schaffen. Es geht um nicht weniger als um den Aufbau einer starken Stiftergemeinschaft auf allen räumlichen Ebenen des Ruhrgebiets und um die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements.“

Im Panel „Mehr Bildungsgerechtigkeit gelingt über Kooperationen“ ging es richtig zur Sache, indem sowohl positive wie auch verbesserungsfähige Aspekte von Kooperationen an ganz konkreten Beispielen benannt wurden. Die Gesprächsbereitschaft auf beiden Seiten ergab konkrete Verabredungen sich auch nach dieser Veranstaltung für einen Fortschritt auszutauschen. „Wir als Kinderlachen e.V. haben es als sehr gewinnbringend erlebt, in den Austausch mit der Dezernentin gegangen zu sein und konkretes mitzunehmen.“, meinte Marc Peine von Kinderlachen e.V. Svenja Fellbier von der ProFilis Stiftung wiederum ergänzte: „Ich finde den Austausch für mich sehr wertvoll um gemeinsam mit Stiftungen und Kommunen an neuen Konzepten zu arbeiten. Es finden sich Partner, die vorher nicht wussten, dass es den Anderen gibt“.

Video-Tipp:
Im Veranstaltungsfilm finden Sie Eindrücke, Stimmen und Inhalte des Tages zusammengefasst.

Take away Nummer 2: Anhand konkreter lokaler Beispiele wird deutlich, wie sehr Erfahrungen und Lerneffekte überregional Mehrwert stiften können.

In den Themenräumen zeigten lokale Stiftungen und deren Kooperationspartner erfolgreiche Praxisbeispiele mit Fokus auf Kinder und Jugendliche in Dortmund. In den Projekträumen stellten elf Dortmunder Stiftungen ihre konkreten Bildungsprojekte vor und tauschten ihre Erfahrungen mit Teilnehmern aus dem gesamten Ruhrgebiet zu gelungenen und weniger gelungenen Kooperation aus.

Die acht Workshops dienten, neben der Vernetzung und des Austausches zwischen handelnden Akteuren – ehren- wie hauptamtlich –, vor allem dem Erleben von guten Beispielen des Stiftungswirkens und der Kooperation mit kommunalen Akteuren und zivilgesellschaftlichen Trägern. Die Ausgangslage in vielen Ruhrgebietsstädten ist ähnlich. Leere Kassen, enorme Zuwanderung, mit den Herausforderungen ungleicher Bildungschancen, Kinderarmut, Segregation, eingeschränkter Teilhabe junger Menschen, Bildungsdefiziten etc. Interessant war daher zu erfahren, welche konkreten Erfahrungen Stiftungen und deren Partner in Dortmund gesammelt haben. Wir lernen: Es gibt sie, die Beispiele für das, was funktioniert hat, was nicht funktioniert hat und was daraus zu lernen war für Stiftungen, Kommune und Projektmachern. Es muss gelten, diese Beispiele anfassbarer und sichtbarer zu machen.

Take away Nummer 3: Das Netzwerk wächst

Mehr und mehr Stiftungen erkennen den Mehrwert durch das Stiftungsnetzwerk Ruhr. Freudig begrüßt wurden die neuen Mitglieder Brost Stiftung und RWE Foundation. „RWE als Kind des Ruhrgebiets, hat sich der Region verschrieben, auch wenn die Stiftung einen europäischen Fokus hat. Der Austausch und das Netzwerken mit den Playern vor Ort ist für uns ganz wesentlich. Für uns eine bereichernde Veranstaltung, wir haben viele potenzielle Kooperationspartner kennen gelernt und uns breiter vernetzt.“, meinten Kornelia Neumann und Erich Tiedemann von der RWE Foundation.

Zusammengefasst

Es ist so was wie unser viertes take away, aber es stimmt. Nach der Veranstaltung ist vor der Veranstaltung, so wie es sich bei Stiftungen und ihren Projekten auch irgendwie verhält. Wir nehmen mit, dass Bildung und Bildungsgerechtigkeit einer der entscheidenden Schlüssel sein werden, als Gesellschaft den Zusammenhalt zu behalten. Denn dort wo Eltern für ihre Kinder Zukunft sehen, weil sie sehen, dass das Bildungsangebot jedem offen steht und damit für jeden Chancen offenhält, dort werden sie sich zu diesem System auch entsprechend bekennen.

Dass an diesem System gearbeitet werden muss, ist uns klar, dass an diesem System bereits gearbeitet wird, unter anderem von Stiftungen, das ist eine wichtige Botschaft, die nicht oft genug gesagt werden kann. Mein Dank richtet sich an das Organisationsteam um Janina Krüger und Hendrik Rathmann von der Ehrenamtsagentur Essen e.V. sowie Jens Heitjohann vom Theater im Depot in Dortmund – und natürlich an die Bajazzo´23 Preisträgerin und Cellistin Maria Bovensmann, die das Stiftungsnetzwerktreffen musikalisch begleitete und begeisterte. Übrigens: Am 28.10.2024 ist das Stiftungsnetzwerk Ruhr zu Gast beim Bildungsgipfel des RVR, am 28.11.2024 wiederum wird das 12. Stiftungsnetzwerktreffen vom Stifterverband ausgerichtet, der in diesem Jahr ein bundesweites Bildungsprogramm gestartet hat. Wichtige Impulse gehen wieder aus von den Ruhrmetropolen…