Dieses Jahr ging der Virtuelle Tag für das Stiftungsvermögen in die zweite Runde. Der VtfdS ist somit ein echtes „Corona-Baby“. Doch statt in virtuellen Veranstaltungen eine Notwendigkeit in Zeiten des Social Distancing zu sehen, könnte man diese stattdessen auch als echte Chance begreifen, in der digitalen Zukunft durch Online-Events eine höhere Reichweite zu erzeugen als mit der klassischem „analogen“ Veranstaltung. In diesem Beitrag fassen wir unsere Erkenntnisse aus zwei Jahren Virtueller Tag für das Stiftungsvermögen zusammen.
Der digital-vernetzte Mensch steht täglich einem Überangebot an Seminaren, Workshops, Podcasts gegenüber. All das ist dank des Internets erreichbar wie nie, vieles klingt interessant – man möchte gerne möglichst viele dieser Angebote wahrnehmen, wenn sich nicht schon vorher eine Entscheidungsträge angesichts der Mannigfaltigkeit der Wahlmöglichkeiten einstellt. Wie kann man da als Veranstalter eines Online-Events so viele Menschen wie möglich erreichen? Wie gewinnt eine Stiftung möglichst viele Besucher für ihr Stiftungsevent? Im besten Fall besteht bereits vor der virtuellen Veranstaltung eine gewisse Bindung zu den Adressaten.
EIN GELUNGENER ONLINE-AUFTRITT
Ein Blog auf der Stiftungswebsite, ein Newsletter oder ein Podcast können helfen, diese Nähe herzustellen. Damit ist es wahrscheinlicher, dass die Menschen, die Sie erreichen wollen, Ihr Stiftungsevent stärker wahrnehmen und priorisieren. Ein gelungener und runder Online-Auftritt, eine in den medialen Spielarten versiert gemachte Stiftungswebsite, kann somit als Sprachrohr für zukünftige Online-Events dienen. „Rund“ meint hierbei, dass die ausgewählten Kanäle für den Online-Auftritt auch entsprechend gepflegt werden sollten. Es ist ratsam, sich zunächst auf ein oder zwei Formen zu konzentrieren, die Inhalte aber dafür aktuell zu halten und in regelmäßigen Abständen mit neuen Beiträgen zu bereichern.
DIE EINBETTUNG DES ONLINE-EVENTS
Anders als bei analog stattfindenden Events kann virtuell selbstverständlich nicht einfach ein Raum mit vier Wänden gebucht werden, in welchem sich die ReferentInnen und Interessierte versammeln um mit der Veranstaltung zu beginnen. Das Internet bietet jedoch einen virtuellen Raum mit einer Vielzahl von Möglichkeiten und Anbietern für die Gestaltung eines Online-Events. Es ist gar nicht so bedeutend, für welche Plattform Sie sich entscheiden – wichtiger ist, die Teilnahmeschwelle zur Veranstaltung so niedrig wie möglich zu halten.
EINFACH REINKLICKEN? EINFACH REINKLICKEN!
Für unseren diesjährigen Virtuellen Tag für das Stiftungsvermögen war für eine Teilnahme weder eine Anmeldung noch die Entrichtung einer Teilnahmegebühr erforderlich. Gerade mal ein Klick auf den Link zu der entsprechenden Webseite genügte, um den Vorträgen zu folgen. So konnten ZuschauerInnen – ähnlich wie im Fernsehen – einfach reinklicken. Diese Umsetzung folgt der verhaltenspsychologischen Beobachtung, dass auch die kleinste Gebühr für den Menschen eine Hürde darstellt. Und kennen Sie das auch, dass das Eintragen der persönlichen Daten, um sich online für eine Website zu registrieren oder sich anzumelden, bereits ein innerliches Augenrollen auslöst? Wenn Sie also eine Vielzahl von Menschen für Ihre virtuelle Veranstaltung erreichen möchten, versuchen Sie, die Teilnahme an diesem so einfach wie möglich zu gestalten.
WÄHREND DES EVENTS: BEGLEITEN UND EINBEZIEHEN
Wenn der große Tag gekommen ist, ist meist viel zu tun: Den Kern bilden die Vorträge der Referierenden und die Moderation. Neben der technischen Koordinierung, die sich je nach gewählter Plattform unterscheidet, sollte ein Augenmerk auf zwei weitere Dinge gelegt werden: Die Einbindung der Zuschauer- bzw. ZuhörerInnen und die Begleitung des Events auf einer anderen Plattform, wie beispielweise Twitter. Statt lautlos einem Online-Event zu lauschen und das Programm durchzuziehen, ist es im digitalen Raum umso wichtiger, die Zuschauer- und ZuhörerInnen aktiv einzubinden. Ziehen Sie den Vergleich zu einer „realen“ Veranstaltung: Dort besteht direkter Blickkontakt zwischen Referierenden und Publikum. Die Kommunikation verläuft in „Echtzeit“. Dies gilt es auch auf eine virtuelle Veranstaltung zu übertragen.
NIEDRIGE SCHWELLE, HOHER NUTZEN
Teilnehmenden sollte es bei einem guten Online-Event möglich sein, Fragen und Anregungen via E-Mail oder per Chatfunktion an das Studio und die Referierenden zu stellen. Beim zweiten Virtuellen Tag des Stiftungsvermögens wurde dies mit einer eigens dafür eingerichteten E-Mail-Adresse möglich gemacht. Soweit es die Kapazitäten zulassen ist eine zeitgleiche Begleitung des Online-Events auf einer zusätzlichen Plattform, über die Sie möglichst viele Adressaten erreichen, von Vorteil. Somit bleiben Stiftungsinteressierte auf dem aktuellen Stand und können sich kurzfristig in die virtuelle Veranstaltung reinklicken. Hier teilen wir unsere Erfahrungen und Tipps für die ergänzende Nutzung von Twitter, die wir während des zweiten Virtuellen Tag für das Stiftungsvermögen sammeln konnten.
NACH DEM EVENT
Die virtuelle Veranstaltung war ein Erfolg, die Teilnehmenden sind um neue und wertvolle Einsichten reicher. Damit die Veranstaltung nachklingt und noch länger in den Köpfen bleibt, sollten die Kanäle wieder aktiviert werden, die bereits im Vorfeld der Veranstaltung genutzt wurden. Auf unserem Blog finden Sie zu jedem Beitrag und den Gesprächsrunden jeweils eine Nachlese. So wurden die Kernaussagen der ReferentInnen zum Nachlesen aufbereitet.
Außerdem besteht für diejenigen, die während des zweiten Virtuellen Tag für das Stiftungsvermögen nicht live dabei sein konnten, die Möglichkeit, diesen als aufgezeichnetes Video anzuschauen.
ZUSAMMENGEFASST
Nach unserem zweiten Virtuellen Tag für das Stiftungsvermögen sind wir wieder um wertvolle Erfahrungen reicher geworden. Das Internet bietet viel Flexibilität für die Veranstaltung von Online-Events. Von dieser Flexibilität wollten wir dieses Jahr vermehrt Gebrauch machen: Indem wir die Hürden für eine Teilnahme so gering wie möglich gehalten haben und die bereits vorhandenen Plattformen im Vorfeld und in der Nachbereitung gezielt für uns genutzt haben. Aber – man lernt bekanntlich nie aus. Wir freuen uns jedenfalls, wenn unter diesen Vorschlägen auch etwas für nächste Online-Event Ihrer Stiftung dabei ist. Denn gut gemachte Online-Events sind gekommen, um zu bleiben.