Wir freuen uns auf den 4. Digital Social Summit, der am 29. und 30.3.2022 stattfindet, als hybrider Livestream, der diesmal aus Stuttgart gesendet wird. Das Programm hat es wieder in sich, vier Themenspuren (Thementracks auf der Veranstaltungswebsites genannt) stehen zur Wahl und werden mit Leben gefüllt, unter anderem zu den digitalen Kompetenzen in Stiftungen und er guten Digitalisierung. Es ist sofort zu sehen: In das Programm und dessen Inhalte ist sehr viel Herzblut geflossen, schon das Durchflippen macht richtig Lust auf mehr.
Der Digital Social Summit ist nicht nur das reinste digitale Format im Stiftungssektor (neben unserem Virtuellen Tag für das Stiftungsvermögen, wenn diese Anmerkung erlaubt ist), sondern er ist auch sehr lieferfähig wenn es darum geht, die Kernbotschaft der Veranstaltung dann auch tatsächlich mit Leben zu füllen. Es steht in der Event-Beschreibung zu lesen, dass digitale Kompetenzen verbessert, Wissen vermittelt und Debatten rund um das Thema Digitalisierung im Stiftungswesen angestoßen werden sollen. Das ist eine Mission, die natürlich automatisch mit einem hohen Anspruch an den Inhalt einhergeht, aber der #dss2022 schafft es nahezu perfekt, dies auch tatsächlich mit Leben zu füllen. Wenn Stiftungen Anstöße im Denken und Handeln zu Aspekten der Digitalisierung bekommen möchten, dann sind sie hier definitiv richtig.
Wider der Zoom-Müdigkeit
Unser Blick fällt beispielsweise bei Tag 1 sofort auf den Impuls zur Frage, wie digitale Treffen abwechslungsreicher gestaltet werden können (Stichwort ist hier die Zoom-Müdigkeit, die uns alle irgendwie befallen hat), und auch auf das Panel zur digitalen Mitgliederversammlung. Hier werden einmal digitale Kompetenzen vermittelt, zum anderen wird debattiert, werden Standpunkte ausgetauscht. Denn beispielsweise die digitale Mitgliederversammlung oder Gremiensitzung muss nicht unbedingt ein Auslaufmodell Post-Corona sein, derlei dürfte weiterhin seine Berechtigung haben, wohlgemerkt müssen Stiftungen und Vereine hierbei sicherlich Einiges beachten und bedenken. Genau darum wird das Panel drehen, und das diskutiert wird, ob es digitale Treffen nach der Pandemie noch braucht, ist richtig und wichtig.
Braunschweigische Stiftung erzählt über ihren Weg in die digitale Welt
An Tag Nummer 1 des #dss2022 wird aber auch das Scheitern in der digitalen Welt thematisiert. Im Best Practice-Vortrag „Alle an Bord? Warum die beste digitale Strategie scheitern kann.“ Gestaltet wird dieser Slot von Insa Heinemann und Friedemann Schnur von der Braunschweigischen Stiftung. Diese hat sich eine stramme digitale Kur verpasst, sie hat sich hinterfragt, sie hat geprüft, sie hat neue Software implementiert, genauso so wie das Stiftungen machen, wenn sie sich im Hier und Jetzt auf das Morgen vorbereiten. Dieses Morgen aber wird geprägt sein von mehr digitalen Abläufen und nicht weniger, entsprechend muss sich eine Stiftung darauf vorbereiten. Wir haben für den #Stifterfunk mit Friedemann Schnur vor geraumer Zeit dazu gesprochen, was es eben heißt, eine Gemengelage wie die Corona-Pandemie als digitale Chance zu begreifen, entsprechend wird es spannend sein zu sehen und zu hören, wie sich die Dinge mittlerweile im Jahr 2022 darstellen.
Auch Edison ist nicht gescheitert
Entscheidend bei solchen Beiträgen ist immer das tatsächliche Nutzen für die Zielgruppe, aber genau diese Geschichten des Scheitern sind ja eigentlich Geschichten des Gelingens. Oder wie sagte es einst der Erfinder der Glühlampe, Thomas Alva Edison: Ich bin nicht 1.000mal gescheitert beim Erfinden der Glühlampe, ich habe nur 999 Wege gefunden, wie es nicht funktioniert. Insofern wird dieser Beitrag sicherlich einer sein, den wir uns auf jeden Fall anschauen, denn das Auseinanderklamüsern von Prozessen, um sie im Digitalen neu abzubilden, das wird etwas sein, was immer mehr Stiftungen angehen werden müssen, wenn sie schlagkräftig bleiben oder schlagkräftiger werden wollen. An digitalen Prozessen bzw. digitalen Tools wird kein Weg mehr vorbeiführen.
Soziale Fortschritt braucht digitale Räume
Natürlich werden wir uns auch Best Practices etwa zu Designing Social Innovation oder das Panel zur Guten Digialisierung von Non Profits anschauen, das sind einfach tolle Themen und Inhalte, die der #dss2022 bereithält, und die ja letztlich Eines ganz deutlich zeigen: Es heißt immer, der Stiftungs- oder Non-Profit-Sektor sei so weit hintendran beim Thema Digitalisierung, er sei praktisch abgehängt. Dem ist aber nicht so, es sieht uns eher nach dem Gegenteil aus. Non Profits sind viel weiter im Denken dahingehend, sozialen Fortschritt über Handeln im digitalen Raum und mit digitalen Werkzeugen schneller zu den Menschen zu bringen, als das irgendein Staat imstande ist zu leisten.
Die digitale Emanzipation des dritten Sektors?
Wir erleben gerade, dass unser Staat, der ach so umfänglich von sich sagt, er sei immer und in jeder Lage handlungsfähig, eigentlich nicht so richtig handlungsfähig ist in einer großen Krise. Der Staat bekommt vielleicht gerade vorgeführt, auch vom Dritten Sektor, wie soziale Probleme künftig gelöst werden können, insbesondere durch die Errungenschaften der Digitalisierung. Der Staat ist hier nicht mehr im Fahrersitz, nein, er rennt neben dem Bus her und hofft, hinten noch aufspringen zu können. Die verschiedenen Sessions an den beiden Tagen des diesjährigen Digital Social Summit legen jedenfalls nahe, dass sich hier ein Sektor gerade emanzipiert, dass die digitalen Kompetenzen weiter verbreitet und umfänglicher vorhanden sind als gemeinhin vermutet wird.
Zusammengefasst
Der 4. Digital Social Summit wirft seine Schatten voraus und rollt abermals ein umfängliches Programm aus, das Stiftungs- und Vereinsverantwortlichen und auch Social Entrepreneurinnen und Entrepreneuren mehr als genug Anregungen für die tägliche Praxis liefert. Der Themenaufriss ist breit, rund um Digitale Kompetenzen, Gute Digitalisierung und die Organisationskultur werden richtig tolle Slots aufgesetzt – und um etliche Debatten erweitert. Hier bildet sich ab, was den Stiftungs- und Vereinssektor ausmacht, was ihn alleinstellt, was seine Triebfeder ist: die Vielfalt. Genau diese Vielfalt bildet sich im Programm des #dss2022 ab. Entsprechend freuen wir uns schon auf die beiden Tage Ende März.