Die Website der Parkinson Stiftung zeigt auf bemerkenswert klare Weise, wie digitale Kommunikation im Stiftungsbereich funktionieren kann. Hier wird nicht versucht, mit großen Worten zu beeindrucken oder mit emotionaler Aufladung den Blick zu vernebeln. Stattdessen setzt die Seite auf eine stringente, sachliche und dennoch zugängliche Darstellung eines komplexen Themas. Das Ergebnis: eine Website, die nicht nur informiert, sondern strukturiert, führt und Halt gibt – etwas, das im Parkinson-Kontext nicht nur digital relevant ist, sondern auch sinnbildlich wirkt. Unsere Ultimative Stiftungswebsite-Lobhudelei.
Besonders auffällig finden wir die Klarheit, mit der die Website Orientierung schafft. Die Navigation ist so aufgebaut, dass Betroffene, Angehörige und Interessierte nicht erst nachdenken müssen, wohin sie klicken sollen. Inhalte liegen dort, wo man sie erwartet. Der Aufbau der Texte ist fast schon nüchtern, vor allem aber eingängig und ohne Überstilisierung – genau richtig für Menschen, die verlässliche Informationen benötigen. Man spürt, dass hier bewusst auf Barrieren verzichtet wurde: Die Sprache bleibt zugänglich, die Struktur logisch, die visuelle Gestaltung aufgeräumt. Das vermittelt nicht nur Übersichtlichkeit, sondern auch ein Sicherheitsgefühl: Wer diese Seite öffnet, weiß sofort, dass er hier ernst genommen wird und sich auf die Inhalte verlassen kann.
Wir gratulieren:
Die Parkinson-Stiftung hat in diesem Jahr den #sokoms25 Award für vorbildhafte Stiftungskommunikation verliehen bekommen. Alles über Juryurteil und die Verleihung des #sokoms25 Awards (sowie auch alle Details zum #sokoms26 Award) finden Sie in der #sokoms Mediathek.

Forschung? Verständlich!
Der Forschungsbereich der Website zeigt ebenfalls, wie gut die Stiftung ihre Aufgabe digital übersetzt. Die Darstellung der Forschungsprojekte ist transparent und nachvollziehbar, es wird klar, woran derzeit gearbeitet wird, welche Projekte laufen und welche Ziele verfolgt werden. Es geht nicht um akademische Selbstdarstellung, sondern darum, Forschung erklärbar zu machen. Ein Bereich, in dem manche andere Webseiten ins Stolpern geraten. Die Parkinson Stiftung löst das, indem sie nicht nur erklärt, dass geforscht wird, sondern wie. Der Nutzen für Betroffene wird stets mitgedacht, ohne die wissenschaftliche Genauigkeit zu verlieren. Das macht die Seite zu einer redlichen Informationsquelle und zu einem digitalen Ort, an dem Forschung greifbar wird.
Wat mutt, dat mutt: Rund ums Geld
In der Rubrik „Unterstützen“ überzeugt die Website mit einer Mischung aus Professionalität und pragmatischer Klarheit. Der Spendenbutton ist ohnehin auf allen Seiten sichtbar platziert – nicht aufdringlich, aber unübersehbar. Wer fördern möchte, findet auf der entsprechenden Unterseite ohne Umwege alle Informationen, die er benötigt. Besonders gelungen ist die Darstellung der verschiedenen Engagementmöglichkeiten: von klassischen Spenden über das Vermächtnis bis hin zu speziellen Projekten, die Betroffene im Alltag unterstützen. Der Vermächtnisbereich ist ein Beispiel dafür, wie man sensible Themen sachlich und zugleich verständlich erklärt, ohne Druck aufzubauen. Die Website benennt Ansprechpartner, Ratgeber und erklärt Abläufe. Dadurch entsteht ein Gesamtbild: Diese Stiftung weiß, was sie tut, und diese Website zeigt es.
Schlagkräftiger Content
Der Hashtag #FightParkinson ist stark und eindrücklich. Die Parkinson Stiftung nutzt den Boxhandschuh, weil er sofort klar macht, worum es geht: nicht zurückweichen, sondern aktiv gegen die Krankheit anarbeiten. Dass sich die Stiftung dabei auch auf Muhammad Ali bezieht, den wohl berühmtesten Boxer mit Parkinson, ist ein überzeugender Move. Ali war ein Weltstar, aber auch ein Mensch, der öffentlich mit seiner Diagnose lebte. Dadurch werden Kampagne und Erkrankung nahbar: Sie zeigt, dass Parkinson jeden treffen und wie man Haltung zeigen kann. Die Aktion ist direkt, ohne viel Pathos, nutzt ein Symbol, das jeder versteht, und schafft es, eine schwer fassbare Krankheit auf eine Weise zu vermitteln, die durchdringt. Sie bringt Ärzte und Ärztinnen, Forschende, Betroffene und Unterstützende zusammen und lädt alle ein, selbst aktiv zu werden — sei es mit Aufmerksamkeit, Engagement oder Spenden. So entsteht ein kollektiver „Fight“.
Digitaler Butler jAImes
Ein weiteres Highlight der Website ist der Chatbot jAImes, der als niedrigschwelliger Einstiegspunkt in ein schwieriges Thema agiert. Wer Fragen hat, muss sich nicht erst durch Menüs klicken oder medizinische Fachbegriffe sortieren, sondern kann sich an jAImes wenden. Der Chatbot fängt die Menschen dort ab, wo sie stehen: mit Unsicherheiten, ersten Symptomen, Sorgen um Angehörige oder einfach dem Wunsch nach Antworten. Der Bot schafft Zugänglichkeit, ohne zu überfordern, gibt erste Informationen, verweist auf hilfreiche Angebote und senkt die Hemmschwelle, überhaupt nach Unterstützung zu fragen. Die Parkinson Stiftung versteht digitale Kommunikation nicht als Beiwerk, sondern als echten Service.
Podcast-Tipp:
Macht KI Stiftungen besser? JA, sagen Michael Günther und Tobias Karow im Podcast
Zusammengefasst
Diese Website zeigt, wie moderne Stiftungskommunikation funktioniert: klar, nutzerorientiert und ohne unnötige Schleifen. Sie macht ein komplexes Thema zugänglich, schafft Vertrauen, bietet konkrete Hilfe an und zeigt gleichzeitig Haltung. Forschung, Versorgung, Engagement — alles ist ineinandergreifend dargestellt, ohne dass man sich verliert. Der gut sichtbare Spendenbutton ist kein lauter Ruf, sondern eine logische Einladung, Teil der Lösung zu werden. Und mit Formaten wie #FightParkinson und dem Chatbot beweist die Stiftung, dass sie digitale Werkzeuge nicht nur einsetzt, sondern sinnvoll nutzt. Kurz: Das ist eine Website, die nicht nur informiert, sondern stärkt.











