Liebe Stiftungsbegeisterte,
Staffelübergabe bei der Post von fondsfibel.de: Beginnend mit dieser Ausgabe übernehme ich die angenehme Aufgabe, rund um die Vermögensanlage von Stiftungen zu berichten. Interessante Fonds, neue Investmentideen, Tipps rund um die Vermögensanlage und natürlich der eine oder andere warnende Fingerzeig erwartet Sie.
Lassen Sie mich bitte gerne wissen, welche Themen Sie bei der Vermögensanlage besonders umtreiben: s.preuss@stiftungsmarktplatz.eu.
Stiftungsfonds Spiekermann liefert
Wenn nun zudem der Weltenlauf weiterhin viel zu viele negative Schlagzeilen produziert, ist es umso wichtiger, das Positive hervorzuheben. Fangen wir damit bei einem Urgestein unseres „Club der 25“ an: Der Stiftungsfonds Spiekermann & CO hat jetzt zum 5. Mal in Folge die Ausschüttung erhöht, und zwar auf 3,10 Euro je Anteil (Vorjahr: 3,05 Euro). Das entspricht einer Ausschüttungsrendite von ca. 3,2%. Die Wertentwicklung des überwiegend in Anleihen investierten Mischfonds lag zum Stichtag 30. September 2025 bei +6,5%. Seit Auflegung summiert sich die Gesamtrendite, einschließlich aller Ausschüttungen, auf +53,9%. „Damit haben wir uns über die Jahre hinweg sowohl im laufenden Jahr als auch langfristig spürbar besser entwickelt als unsere Vergleichsgruppe „Mischfonds defensiv Global“ betont Faondsmanger Mirko Kohlbrecher. Wesentliche Gründe für diese Entwicklung liegen demnach in einer sorgfältigen und prozessorientierten Auswahl von Anleihen und Aktien, ergänzt durch eine gezielte und maßvolle Goldposition.
Wichtig: Seit Auflegung des Fonds im Jahr 2010 ist keine einzige Anleihe im Bestand ausgefallen. „Für die kommenden Jahre stimmt uns die Struktur unseres Portfolios zuversichtlich. Die durchschnittliche Restverzinsung der im Fonds enthaltenen Anleihen liegt aktuell bei rund 3,6% p.a. bei einer Bindungsdauer von etwas über drei Jahren. Eine solide Basis für zukünftige Erträge – und ein Fundament, um auch künftig stabile oder leicht steigende Ausschüttungen sicherzustellen. Zudem bleibt die Rücklage für zukünftige Ausschüttungen unverändert gut ausgestattet“ betont das Fondsmanagement.
Lupus alpha Investment Fokus
Bleiben wir noch bei den guten Nachrichten: Auch derLupus alpha CLO High Quality Invest aus unserer Vorschlagsliste „Die Alternativen“ entwickelt sich prächtig und notiert nahe Allzeithoch. Nachdem im Dezember 2024 bereits 4,36 EUR pro Anteil ausgeschüttet worden waren deutet sich auch hier für den Dezember wieder eine Ausschüttungsrendite spürbar oberhalb von 4% an.
Wie die Experten von Lupus alpha und hochkarätige Gäste die Lage sehen wurde während des Lupus alpha Investment Fokus am 6. November diskutiert.
Wir waren wieder dabei und haben die Informationen aus Sicht von Stiftungen analysiert und bewertet – hier ist der Bericht
Allmählichkeitsschaden bei US-Treasuries
Auf dem Blog können Sie auch eine aktuelle Analyse finden, die die sich abzeichnenden Risiken bei US-Staatsanleihen thematisiert: So wie die schimmelige Wand hinter der Spüle teilweise erst nach Jahren auffällt, weil es über einen sehr langen Zeitraum getröpfelt hatte, so sind US-Haushalt und Institutionen einem stetig höhlendem Tropfen ausgesetzt. Die USA und Pleite? Nein, aber wenn die Anleger das Vertrauen verlieren wird es hässlich. Wie hässlich, lesen Sie hier.

Neuer Fonds im Club der 25
Mit dem MFI Rendite Plus haben wir einen neuen Fonds in den Club der 25 aufgenommen. Wir finden den Ansatz inklusive Options-Overlay für Stiftungen sehr passend und die handwerkliche Umsetzung sehr gelungen. Die jüngsten Entscheidungen von Fondsmanager Johann Peter Roßgoderer haben den Fonds auf ein neues Alltime High geführt.
ESG – war da mal was?
Seit dem zwischenzeitlichen Kursrevival der Öl-, Gas- und Kohle-Aktien infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine leiden die nachhaltigen Fonds ein wenig unter dem Performance-Blues. Das sei wahrscheinlich übertrieben, mutmaßt „Mister FNG-Siegel“ Roland Kölsch (FNG=Forum Nachhaltige Geldanlage). Der Nachhaltigkeits-Experte – siehe auch sein Auftritt während des vtfds 25 – verweist auf eine Studie von Morgan Stanley. Demnach ist das verwaltete Vermögen (AUM) nachhaltiger Fonds auf 3,92 Billionen USD und damit einen neuen Höchststand gewachsen. Wichtiger noch: Nachhaltige Fonds übertreffen die Performance nicht nachhaltiger Sondervermögen um mehr als drei Punkte.
Der Großteil des Wachstums des verwalteten Vermögens im ersten Halbjahr 2025 war auf die Performance zurückzuführen, wobei nachhaltige Fonds eine mittlere Rendite von 12,5 % erzielten und damit traditionelle Fonds mit +9,2 % übertrafen. Im Gegensatz zum zweiten Halbjahr 2024 war der Hauptgrund für die Outperformance im ersten Halbjahr 2025 das größere Engagement nachhaltiger Fonds in globalen und europäischen Anlagebereichen, die stärkere Renditen als Amerika und APAC erzielten, insbesondere bei festverzinslichen Wertpapieren. Die Zuflüsse in nachhaltige Fonds beliefen sich im ersten Halbjahr auf 16 Mrd. USD, wobei die geringen Abflüsse im ersten Quartal im zweiten Quartal mehr als ausgeglichen wurden.
Außerdem sollten Sie sich den Termin für den #vtfds26 bereits vormerken, wir sehen uns am 16ten und 17ten Juni 2026 wieder, im neuen Gewand.
Zurück zum FNG-Siegel
Die jährliche Vergabefeier der Siegel findet am 11. Dezember in der Evangelischen Akademie auf dem Frankfurter Römerberg statt.
Hier das Programm.
Entgegen des Blues bei nachhaltigen Geldanlagen haben sich auch dieses Jahr wieder mehr als 200 Produkte von rund 80 Asset Managern um den SRI-Qualitätsstandard beworben. Neuen Schwung in die ESG-Debatte bringen neue Produktkategorien. Ganz konkret geht es um ein neues FNG-Siegel Transition. Das wird während der Veranstaltung näher vorgestellt, und ja, Ihre Ahnung trügt Sie nicht: Auch darüber werden wir natürlich aus erster Hand auf dem Blog berichten.
Wirbelstürme und CAT-Bonds
Seit einigen Monaten empfehlen wir in unserer Liste „Die Alternativen“ den Plenum CAT Bond Dynamic Fonds. Als dekorrelierte Anlage des Spezialisten Plenum Investments AG (Plenum) wird der Managementansatz der „Tail-Risk Compression“ angewandt.
Das bedeutet: Es wird auf das Erreichen der Zielrendite für Investoren unter Minimierung des Einflusses von einzelnen großen Versicherungsereignissen hingearbeitet. Nun hatte Ende Oktober, Stichwort schlechte Nachrichten, der tropische Wirbelsturm „Melissa“ auf Jamaika gewütet. Das ist in seinen Auswirkungen vor Ort fürchterlich, zeigt aber den Impact des Instruments: Ohne Versicherung über CAT-Bonds wäre der Wiederaufbau noch mehr erschwert als ohnehin. Und die Auswirkungen auf den Fonds? Marginal: Bei einem Totalausfall wären der Plenum Insurance Capital Fund und der Plenum CAT Bond Defensive nicht betroffen, der Plenum CAT Bond Dynamic Fund wäre mit 0,23% nur marginal beeinflusst.
Tipps für kleinere Stiftungen
Die Gesellschaft für das Stiftungswesen betreut Rechtsfähige Stiftungen (55 %) sowie Treuhandstiftungen (45 %) sowie weitere gemeinnützige Organisationen wie Vereine und gGmbHs. Das durchschnittliche Stiftungsvermögen der betreuten Stiftungen beläuft sich auf 1,1 Mio. EUR, die Zuwendungen für Projekte und Initiativen aus Erträgen aus der Vermögensverwaltung und Spenden im Durchschnitt der letzten drei Jahre 5 Mio. EUR p.a.
Da Fortbildungen nie schaden weisen wir gerne auf das anstehende Seminarprogramm hin.
Das sagen die Experten von Allspring
Mit dem Allspring Global Equity Enhanced Income Fund im Club der 25 sowie dem Allspring Global Income Fund in der Ideenliste „Die Neuen“ empfehlen wir zwei Sondervermögen von Allspring. Matthias Scheiber, Leiter des Bereichs Multi-Asset-Lösungen bei Allspring Global Investments, erwartet eine neuerliche Zinssenkung und damit gute Rahmenbedingungen: „Die Märkte haben eine Zinssenkung der Fed um 25 Basispunkte als fast sicher eingepreist, und wir erwarten dies ebenfalls. Vor dem zurückliegenden Shutdown zeigten Fed-Vertreter zunehmende Besorgnis über Abwärtsrisiken für die Beschäftigungslage und signalisierten weniger Inflationsrisiken. In Kombination mit der generellen Zurückhaltung der Fed, die Märkte zu überraschen, stützt dies unsere Erwartung einer Zinssenkung.“
Zur Marktpositionierung ergeben sich daraus folgende Rückschlüsse für Schreiber:
- Zinsen: Die Renditen 10-jähriger US-Anleihen von rund 4% erscheinen fair bewertet. Wir bevorzugen mittelfristige Steepener, da wir weiterhin Druck auf das hintere Ende der Zinskurve sehen. (Erklärung: Ein „Steepener“ ist ein Finanzinstrument, das auf eine Versteilung der Zinsstrukturkurve setzt, also von Veränderungen an der Zinsstrukturkurve partizipieren will).
- Credit: Die Spreads zwischen Investment Grade und High Yield-Unternehmensanleihen bleiben für Neuinvestitionen unattraktiv; wir sind zufrieden damit, Carry-Erträgen zu vereinnahmen.
- Schwellenländer vs. Industrieländer: Wir bevorzugen Schwellenländer-Anleihen in lokaler Währung gegenüber Staatsanleihen aus Industrieländern.
- Devisen: Die Bedingungen bleiben schwierig; wir haben unsere Untergewichtung des USD auf neutral umgestellt und planen, opportunistisch Long-Positionen aufzubauen.
- Rohstoffe: Attraktive Chancen bieten sich bei Industriemetallen und Teilen des Energiesektors.
SAVE THE DATE – #vtfds26 am 16ten und 17ten Juni 2026

Zusammengefasst
Die von uns sorgsam kuratierte Auswahl stiftungsgeeigneter Fonds im „Club der 25“ sowie bei den „Neuen“ und „Alternatives“ macht weiterhin einen guten Job im Sinne des Stiftungsvermögens. Dennoch müssen Stiftungsverantwortliche achtsam bleiben und sich zur Lage stets selber ein Bild machen. Wichtige Infos posten wir dazu regelmäßig auf unserem Blog.












