The Gatsby rockt

Drei Lehren vom Auftakt der StiftungsApéro SommerTour 2025 in München

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Gatsby kommt wieder
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The Gatsby, also der StiftungsApéro im Gatsby-Stil, war als Auftakt zur StiftungsApéro SommerTour 2025 geplant, und wird uns im Gedächtnis bleiben als der besonderste StiftungsApéro bisher. Es trafen sich etwas mehr als 70 Stiftungsmenschen zum Workshoppen, zum Reden, zum Fachsimpeln, und ja auch um einfach eine gute Zeit zu haben. Der Geist der „roaring 20s“ war mit uns, und wir nehmen es vorweg: The Gatsby wird 2026 wiederkommen.

Als wir die Idee hatten, einen Auftakt für die StiftungsApéro-Touren ins Leben zu rufen, war schnell klar, dass es nicht einfach nur eine größere Veranstaltung sein sollte. Es musste ein Event sein, das direkt etwas Besonderes ausstrahlt und das auch eine Verbindung zum zeitlichen Kontext schafft. Die Idee, einen Gatsby-Apéro anzugehen, war dann schnell geboren, denn die roaring 20s waren eine für die Weltgeschichte einschneidende Zeit, und womöglich (bzw. wahrscheinlich) sind dies die aktuellen 20er Jahre ja auch bereits. Das Drumherum ist aber nur das Eine, Gatsby bedeutet auch, loszulassen vom Drumherum, andere Räume zu schaffen für Austausche zwischen Menschen, die sich so noch nie getroffen haben, und die Gespräche führen, die sie so noch nie geführt haben – wobei der Spaß nicht zu kurz kommt.

Lehre Nummer 1: Die 5 Workshops wiesen den Weg in die Stiftungszukunft

Viel Freude hatten die Gäste auch an den Workshops, was an den Themen und auch den Protagonisten lag. Gerit Reimann zum Beispiel, Geschäftsführerin beim Haus des Stiftens, brachte einen Gedankengang mit in ihren Workshop, der viele Stiftungen und Organisationen umtreiben dürfte in Zukunft. Kann es an manchen Stellen auch weniger sein in der Förderpraxis, lassen sich Komplexität und Aufwand reduzieren, und ja, lassen sich Gelder vielleicht auch besser allokieren, das sind Fragen, die noch weit gewichtiger diskutiert werden dürften – und die Gerit Reimann versiert und charmant beantwortete.

Einen anderen Themenkomplex brachten Reinfried Ottacher, Reinhard Heiserer und Martin Vierkötter in ihren Workshop mit, und dieser ist für Viele immer noch in der Tat ein komplexer: die Bitcoin-Spende. Was ist ein Bitcoin, wie funktioniert eine Bitcoin-Spende, und wie mache ich mich auf den Weg, dieses Werkzeug nutzen zu können – mehr Zukunft ging kaum, und das wird auch Motto des The Gatsby `26 bleiben, weil wir diese Themen diskutieren müssen.

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Lehre Nummer 2: Der Bedarf an Mission Telling wächst

Wir haben es wieder aus den Gesprächen mitgenommen: Die Bereitschaft von Stiftungen und Vereinen zum Mission Telling steigt. Also die Bereitschaft, das eigene Tun ins Schaufenster zu stellen, das eigene Tun „zu promoten“ und es anfassbar zu machen. Wir fassen es zusammen unter dem Oberbegriff Mission Telling, und dieses wird künftig noch digitaler und frequenter werden müssen, es muss aber auch hier und da klarer von den Aussagen her werden, und auch ein Stück weit provokanter. Es ist die alte These von der glatten Fläche, an der nichts haften bleibt, so ähnlich verhält es sich mit dem Darstellen des Stiftungstuns auch. Die Gatsby-Gäste brachten hier viel Offenheit mit, zwischen den Zeilen kamen auch immer wieder die Bruchkanten für einen Aufbruch in der Stiftungskommunikation zum Vorschein, meist sind es Interna, die bremsen, selten ist es der mediale Werkzeugkasten. Denn den zu benutzen lässt sich lernen, aber wie überzeugt man die Stiftungsgremien?

Lehre Nummer 3: The Gatsby kommt wieder – #TheGatsby26

Wir haben schon gestern Abend direkt entschieden, dass wir The Gatsby fest im Terminkalender der Münchner Stiftungslandschaft verankern möchten. Im Sommer 2026 wird es wieder heißen „let’s Gatsby“, es ist uns ein Anliegen, diese Form des Netzwerkens und diese Art des Zusammenfindens zu einer Tradition im Münchner Stiftungssommer auszubauen. Vielleicht entsteht ja hieraus eines Tages der Münchner Stiftungssommer, wir wissen es nicht. Also heute noch nicht.

Eines hat The Gatsby aber gezeigt: Stiftungsmenschen möchten miteinander sprechen, weil sie es müssen. Austausch mit Stiftungskollegen wie Stiftungsexperten oder das Anbahnen fachlicher Gespräche gehört zu moderner Stiftungspraxis dazu. Es mag komisch klingen, wenn wir The Gatsby und die neue Sorgfalt in der Stiftungspraxis zusammenbringen, aber genau das ist es, was letztlich Eventformate im Stiftungssektor künftig treiben wird. Zum Wohle der Stiftung ist es ja genau nicht, im Silo zu hocken und Entscheidungen zu treffen, die genau deshalb heute nicht mehr sachgerecht sind, weil sie eben nicht ausreichend mit externem Knowhow reflektiert und abgewogen wurden. Bei allem Spaß den wir hatten, zwischen den Getränken wurde es genau aus diesem Grund auch ernsthaft.

Stiftungsexperten Handbuch 2025

Zusammengefasst


The Gatsby `25, ein Auftakt nach Maß zur diesjährigen StiftungsApéro SommerTour, die in diesem Jahr auch eine Reise ist zur Münchner Demokratie Conference Anfang November. Deren Vertreter Stefan Haake von der CER Stiftung gab und für diese Reise auch einen Rucksack mit auf den Weg, gepackt mit Speis und Trank, damit wir die Reise gut meistern. Von der StiftungsApéro-Reise wird es auch ein Video-Tagesbuch geben, wir berichten von den Stationen der StiftungsApéro SommerTour, geben Einblicke in das, was wir erlebt haben. Apropos erlebt haben: What happens at the Gatsby stays at The Gatsby. Aber, The Gatsby kommt im Sommer 2026 wieder