Ausschüttungsstarke Fonds bilden das Fundament eines jeden Fondsportfolios für eine Stiftung. Oder sagen wir es so: Sie sollten des Fundament bilden. Warum? Stiftungen müssen sich ihr Steuerprivileg durch ordentliche Erträge, die für den Stiftungszweck ausgereicht werden, „verdienen“. Dazu braucht es zuvorderst ordentliche Erträge, also Ausschüttungen. Fonds, die eine lange und konsistente Ausschüttungshistorie aufweisen und eine verlässliche Ausschüttungspolitik verfolgen, zählen zu dieser Gruppe dazu. Im fondsfibel Club der 25 sind einige dieser Ausschüttungsaristokraten enthalten, wir haben ihren Erfolgsprinzipien einmal gesondert nachgespürt.
Die Artus-Sage samt der Tafelrunde dürfte dem einen oder anderen bekannt sein. Immer wieder wird König Artus auch mit dem Heiligen Gral in Verbindung gebracht. Die Sage wird dann so erzählt, dass die Tafelrunde immer an jenem Königshof zu finden war, dessen Ritter auf der Suche nach eben jenem Heiligen Gral war. Der Heilige Gral im Managen des Stiftungsvermögens ist der ordentliche Ertrag, ihn zu generieren ist Aufgabe von Diversifikation, Delegation und Dokumentation. Wenn nun der ordentliche Ertrag der Heilige Gral ist, dann sind Ausschüttungshistorie, Ausschüttungsdisziplin, Ausschüttungspolitik und Ausschüttungstrend Werkzeuge, die Stiftungsverantwortliche kennen müssen. Denn Fonds werden im Angesicht dessen anders beurteilt, anders analysiert. Das Fonds-Merkmal „stiftungsgeeignet“ gibt es für viele Fonds nur, wenn sie erklecklich ausschütten.
Mit einer globalen Dividendenstrategie geht es gut los
In dieser Reihe steht der JPMorgan Global Dividend Fund. Er ist noch jung im Club der 25 gelistet, zieht seine Stiftungseignung einmal aus der Ausschüttungshistorie und dem Charme, dass sein Portfolio aus Aktien besteht, denen das Attribut „dividendenstark“ abgeheftet werden kann.
Stiftungen, die an ihrer Aktienquote arbeiten möchten, werden um Dividendenbausteine kaum umhin kommen, der JPMorgan-Fonds baut hier direkt eine Brücke. Der Blick in der Portfolio zeigt ganz deutlich, dass die vergangenen 9 Monate sehr sehr gute Monate für den Fonds waren, performant wäre das Wort, das sich hier sehr gut anbietet. Im Portfolio befinden sich Titel, die jeder Betrachtung, ob sie in ein Stiftungsportfolio gehören, standhalten. Ausschüttungsseitig wurden zudem im August und November 2023 sowie im Februar und Mai 2024 jeweils rund 1,25 EUR je Fondsanteil ausgekehrt, was bezogen auf den Anteilspreis des Fonds einer Ausschüttungsrendite von ca. 2,5% entspricht. Und nochmal: Die Performance (die von Stiftungen auch teilweise als Wertzuwachs vereinnahmt werden kann) kommt obendrauf.
Der Heilige Gral für die Aktienanlage einer Stiftung?
Solche Parameter wünschen sich Stiftungen vermutlich, mit 2,5% sicher planen und für Ausgabelücken noch Wertzuwächse „mitnehmen“ können. Wichtig ist, dass für Ausschüttungen und Performance mehr als zehnjährige Historien für den JPMorgan Global Dividend Fund vorliegen, was das Argumentarium untermauert, das Stiftungsgremien brauchen, um zu einer sachgerechten Entscheidung zu einem Fonds gelangen zu können. Fonds wie jener von JPMorgan mit seinem Ansatz, global nach dividenstarken Unternehmen zu suchen, oder die Strategie hinter dem Metzler European Dividend Sustainability sind zur Gänze stiftungsgeeignet. Sie sind so etwas wie der Heilige Gral für die Aktienanlage einer Stiftung: Eine verständliche Strategie, die langfristig liefert, der Performance- und Ausschüttungsparameter sich als Entscheidungsgrundlage wunderbar heranziehen und in Stiftungsgremiensitzungen analysieren lassen.
Aegon Global Diversified Income, der Ausschüttungsaristorat No. 1
Ausschüttungsaristorkraten, das sind aber auch Fonds, die andere Ansätze verfolgen. Beim Aegon Global Diversified Income ist es die Mixtur aus verschiedenen Anlageklassen, die die Basis für im Schnitt 5% Ausschüttungen, also ordentliche Erträge, liefern. Damit ist der Aegon Global Diversified Income ein Ausschüttungsaristokrat per excellence. Auch für diesen Fonds bietet sich für den ersten Eindruck der Blick auf den Performance-Chart an. Die vergangenen zwei Jahre waren gute Jahre, die Verwerfungen aus 2022 konnten gut weggesteckt werden. Das Jahr 2024 war sogar ein richtig gutes für den Fonds, gemessen an der Wertentwicklung. Knüllermäßig wird es aus Stiftungssicht aber, wenn der Blick auf die Ausschüttungshistorie fällt, auch die jüngere. Jeden Monat gibt es 4,5 Cent, die ausgekehrt werden. Gerechnet auf das Jahr sind das gut 50 Cent, was einer Ausschüttungsrendite jenseits der 5%-Marke entspricht.
TV-TIPP:
Der Ansprechpartner für Stiftungen bei Aegon Global Asset Management, Barnaby Woods, war auch Protagonist beim 5ten Virtuellen Tag für das Stiftungsvermögen, die Mediathek finden Sie hier.
4% Ausschüttung, läuft.
Ausschlaggebend hierfür ist, dass der Fonds konzeptionell auf Ausschüttungen ausgelegt wurde, dass Anleger wie eben Stiftungen genau solche Bausteine suchen – und brauchen. Sich direkt auf Ausschüttungen zu fokussieren hieß beim Aegon Global Diversified Income, sich breit aufzustellen, das Portfolio auf mehr als 10 Assetklassen zu fußen, um damit einen Einkommensstrauß aus eben jenen mehr als 10 Quellen zusammenzustellen. Das macht die ordentlichen Erträge relativ wenig vulnerabel – und verbessert die Planbarkeit auf Seiten der Stiftungen. Gleiches gilt für den TBF Global Income, der von Beginn an darauf ausgerichtet war, 4% Ausschüttungen Jahr für Jahr zu generieren. Dieses Ziel hat er suzessive und verlässlich erreicht, was vor allem einer durchdachten und aktiven Auswahl von Anleihen zu verdanken ist.
Anleihen bieten wieder wettbewerbsfähige Renditen
Wir konnten jüngst mit Patrick Vogel, dem Ansprechpartner für Stiftungen bei TBF Global Asset Management, über Anleihen-Allokation aus Stiftungssicht für die kommenden Jahre sprechen: „Die Allokation in Anleihen ist aus Stiftungssicht aufgrund der planbaren und kalkulierbaren Zinserträge von vornherein sinnvoll. Sie sorgen für einen stetigen Einkommensfluss und sind genau kalkulierbar. Wie hoch die Gewichtung in Anleihen sein sollte, hängt jedoch vom aktuellen Zinsumfeld ab. In den letzten 10 Jahren mussten Stiftungen im Umfeld der globalen Niedrigzinspolitik ihre Anlagegrenzen in Aktien voll ausschöpfen, da am Rentenmarkt kaum attraktive Renditen zu erzielen waren. Dies hat sich nun geändert. Staatsanleihen verschiedener Emittenten bieten wettbewerbsfähige Renditen und werden zu einer echten Alternative zu Aktien. Wie eine Allokation in Anleihen für Stiftungen aussehen sollte, hängt individuell von der Risikotragfähigkeit, der strategischen Ausrichtung und dem Ertragsziel ab.“ Das komplette Interview finden Sie in Kürze an dieser Stelle.
AB European Income Portfolio als „no brainer“
Ebenfalls in die Reihe der Ausschüttungsaristokraten gehört für uns AB European Income Portfolio. Ein reiner Rentenfonds, der in europäische Schuldtitel anlegt und immer am 31.8. eines jeden Jahres rund 5% an seine investierten Anleger ausschüttet. Einfacher geht es eigentlich gar nicht. Zu AB, also Alliance Bernstein, muss man wissen, dass es sich hier um einen, wenn nicht den größten Anleihemanager der Welt handelt. Wenn ein Haus Anleihe kann, dann ist es AB. Wir hatten mit dem Ansprechpartner für Stiftungen bei AB, Gunnar Knierim, vor einiger Zeit in einer Folge AHOI, NPO! darüber gesprochen, dass Stiftungen im Anleihemarkt nicht mehr einfach so agieren. Auch bei Schuldtiteln gilt es folglich, sich Expertise einzukaufen – und darüber dann auch einen Eckpfeiler für meine Ausgabenplanung. Denn wenn der AB European Income Portfolio eines auf jeden Fall hat, dann ist das eine Ausschüttungshistorie, die ihres Gleichen sucht.
Zusammengefasst
Sprechen wir über Fonds aus Stiftungssicht, dann müssen wir über Ausschüttungen sprechen. Ausschüttungen sind ordentliche Erträge, diese legitimieren die Existenz einer Stiftung. Also müssen die Stiftungsgremien zuallererst an den ordentlichen Erträgen arbeiten bzw. dafür sorgen, dass diese erklecklich fließen. Um dies zu erreichen, braucht es ausschüttungsstarke Fonds. Solche, die über Jahre hohe, konsistente Ausschüttungen zeigen konnten, das auch weiter zeigen werden, zu deren DNA die Ausschüttung gehört wie die Tafelrunde zur Artus-Sage. Ausschüttungsaristokraten sind ob ihres Ausschüttungs-USPs in unseren Augen grundsätzlich stiftungsgeeignet, in die Fondsallokation einer Stiftung dürften sich diese (einen Portfolioabgleich vorausgesetzt) sehr gut einpassen lassen. Ausschüttungen sind für Stiftungen – trotz der Neuregelungen qua Stiftungsrechtsreform – schon so etwas wie der Heilige Gral. Diesen gilt es zu suchen, nur anders als in der Sagenwelt des König Artus sind diese Ausschüttungen in der realen Welt keine Fiktion. Die Ritter der Ausschüttungsrunde werden also definitiv fündig werden.