1) Was macht Ihr Unternehmen?
Spiekermann & CO AG ist einer der größten unabhängigen Vermögensverwalter in Nordwestdeutschland und wurde 2001 in Osnabrück gegründet. Das verwaltete Anlagevermögen von natürlichen und juristischen Personen beläuft sich auf über 700 Mio €. Anders als klassische Banken arbeitet das Unternehmen nicht auf Provisionsbasis, sondern berechnet ein Honorar abhängig vom verwalteten Vermögen, wodurch die Interessenslage zwischen Mandanten und Vermögensverwalter gleichgeschaltet wird. Als Finanzportfolioverwalter ist Spiekermann & CO durch die BaFin reguliert.
Die übergreifenden Leistungsbausteine sind:
- Klassische Vermögensverwaltung
- Vermögensstrukturanalyse und Risikoprofilanalyse
- Finanzplanung
- Stiftungsmanagement
- Digitale Vermögensverwaltung
- Unternehmensservice
- Aktiv Betreute Vorsorge
2) Was sind Ihre konkreten Leistungsbausteine für Stiftungen?
In der über 20-jährigen Geschichte wurde bereits mit vielen Stiftungen und NPOs zusammengearbeitet und daher ein großer Erfahrungsschatz aufgebaut. Die Fragen und Probleme der (potenziellen) Mandanten sind meist nicht neu, sodass eine passende Antwort zeitnah zur Verfügung gestellt werden kann. Viele der „Best Practices“ sind bekannt und notwendige Einblicke in mögliche Funktionärsstrukturen, Formulierungen o.Ä. geläufig. Des Weiteren existiert ein ausgereiftes Netzwerk von vertrauenswürdigen Partnern, die für spezifische Anfragen mit weiterer Expertise hinzugezogen werden können.
Viele der Berater sind selbst in NPOs aktiv oder in Stiftungsgremien vertreten. Sie wissen daher aus eigener Erfahrung, worauf es ankommt und bringen das notwendige Fingerspitzengefühl mit. Durch das eigene Engagement der Mitarbeiter werden Ziele und Problemstellungen der Mandanten besser verstanden und der Kontakt auf Augenhöhe gewährleistet.
Spiekermann & CO bietet einen unabhängigen Portfoliocheck an und prüft, ob die Anlageausrichtung den Zielen des Mandanten gerecht wird, die Auswahl von Investments im Mandanteninteresse und nicht im Eigeninteresse steht, ein aktives Risikomanagement und eine ausreichende Diversifizierung vorgenommen wird, versteckte Klumpenrisiken vorliegen und keine unnötigen oder ungerechtfertigten Kosten verursacht werden.
Da bürokratische Hürden insbesondere für juristische Personen über die vergangenen Jahre stetig gestiegen sind, liegt ein besonderer Fokus auf der Vereinfachung des Onboarding Prozesses für Stiftungen und NPOs. Durch regen Austausch, Erläuterungen und bestmögliche Vorbereitung sollen diese organisatorischen Hürden so gering wie möglich und so hoch wie nötig gehalten werden, dank erfahrener Partner und qualifizierter Mitarbeiter.
Nach erfolgtem Onboarding und intensiven Gesprächen mit den Stiftungsverantwortlichen über die Zielsetzung werden die Grundpfeiler der Anlagestrategie skizziert, klassische Fallstricke aufgezeigt und eventuelle Widersprüche vorab aufgelöst. Aufgrund der Zusammenarbeit mit mehreren Stiftungen ist das große Repertoire an „Best Practices“ hilfreich.
Mit dem eigenen „Stiftungsfonds Spiekermann & CO“ bietet das Unternehmen ein passgenaues Investitionsinstrument für Stiftungen und NPOs, welches kosteneffizient den konservativen Anlagecharakter abbildet. Als Treuhänder wird großer Wert auf ein diversifiziertes Portfolio und ein stringentes Risikomanagement gelegt.
Die Ausschüttungspolitik steht unter der Maxime einer konservativen Werterhaltung ohne Substanzverzehr bei gleichzeitiger Planbarkeit und Konstanz. Dank konsequentem, umsichtigem Fondsmanagement konnte im Zeitraum 2020 bis 2023 die nominale Ausschüttung stets leicht erhöht werden, ohne von der Reserve zu zehren.
Nachhaltigkeitsanforderungen werden in den Anlageentscheidungen sowohl mandantenspezifisch umgesetzt als auch von vornherein durch den Ausschluss nicht-ESG-konformer Geschäftsmodelle berücksichtigt. Im Fokus stehen Unternehmen, die an Lösungen arbeiten und neue Investitionen nachhaltig tätigen.
3) Mit welchen stiftungsspezifischen Fragen waren Sie zuletzt vor allem konfrontiert?
Die Erstellung von Anlagerichtlinien stellt oftmals eine Hürde für Stiftungen dar. Bestehende Anlagerichtlinien werden teilweise über viele Jahre nicht den neuen Marktumgebungen angepasst. Erfahrungsgemäß gibt es zuweilen Widersprüche in den Anlagerichtlinien oder bei vollständiger Einhaltung ist das Investmentuniversum zu sehr eingeschränkt. Gut gemeinte Formulierungen konterkarieren dann den langfristigen Anlageerfolg oder führen sogar zu ungewollten Klumpenrisiken.
Über Nachhaltigkeit machen sich viele Stiftungsverantwortliche intensive Gedanken, sind aber keine Experten auf der Anlageseite. Daher kreisen viele Fragen um die Umsetzung und Kontrolle der ESG-Kriterien.
Gerade kleinere Stiftungen sind oft sehr dankbar für Unterstützung bei „Papierkram“ und bürokratischen Prozessen. Hier gilt es, Berichtspflichten, Verträge etc. zu berücksichtigen und dabei die oftmals umfänglichen Daten der Funktionäre zu erfassen und zu stets aktualisieren.
Stiftungen sind oftmals historisch gewachsen und Verantwortung auf viele Funktionäre verteilt. Die Personal-Struktur kann eine Stiftung „lähmen“. Daher werden zunehmend Fragen zur effizienteren Organisation gestellt, damit die Stiftungen weiterhin agil, gleichzeitig mitnehmend und intern kontrollierbar sind.